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Gesichter der Stadt – vielfältig, kreativ, berührend

Es gibt immer wieder tolle Ideen, auf die man aufmerksam gemacht wird, weil man sie eben noch gar nicht kennt. Und auch diese „Gesichter der Stadt Emmendingen“ ist noch nicht so präsent in die Welt getragen.  Um was es geht, sind Menschen, die Emmendingen geprägt haben, die in Emmendingen aufgewachsen sind oder leben, in Emmendingen Aufgaben übernommen oder ausgeführt, die etwas bewirkt haben oder noch bewirken. Und damit das alles nicht in Vergessenheit gerät, gibt es dazu tolle Kurzfilme jener Persönlichkeiten.

Clemens Wolfsperger, Philip Rämsch, Christof Gerlitz (Autor), Anja Skubb und Karl-Friedrich Jundt-Schöttle (beide Bürger- und Verkehrsverein)

Und genau hier taucht der Bürger- und Verkehrsverein Emmendingen auf, an dessen Spitze seit knapp zehn Jahren Anja Skubb steht. Und noch ein Name ist dabei mehr als präsent: Karl-Friedrich Jundt-Schöttle.

„Seit ich auf der Welt bin, bin ich in diesem Verein, einem der ältesten, den Emmendingen hat, er wurde 1980 schon 100 Jahre alt“, erzählt Jundt-Schöttle im Interview mit „Region im Blick“. Ursprünglich, so erfahren wir, handelte es sich um einen Verschönerungsverein für Grünanlagen, dem Stadtgarten und dem Ziel von schönem Blumenschmuck in Emmendingen. In den 60er und 70er Jahren gab es diesbezüglich auch Wettbewerbe. Was noch immer im Fokus steht, so Jundt-Schöttle, sei der Stadtgarten mit Sonnenuhr, den Stadtgartenfesten und aktuell einem geplanten digitalisierten Rundgang zum Thema „Bäume“. „Ja, der Stadtgarten ist unser Hauptprojekt“, ergänzt Vorsitzende Anja Skubb. So soll 2025 die dritte Wohlfühlliege installiert werden und der Baum-Rundgang mit markanten Bäumen im Stadtgarten digitalisiert werden – einen Flyer hierzu gibt es bereits.

„Es gibt noch viele Dinge, die man im Stadtgarten tun kann“, ergänzt Skubb, aber die aktiven Mitglieder der insgesamt 70 Vereinsmitglieder, seien überwiegend Karl-Friedrich Jundt-Schöttle und sie. Vor 30 bis 40 Jahren, so Jundt-Schöttle, habe der Verein im Stadtgarten viele Bäume gepflanzt – heute übernehme die Stadt diese Aufgabe. „Eigentlich waren wir Vorläufer der heutigen Tourist-Information“, sagt er, denn in den Nachkriegsjahren habe der Bürger- und Verkehrsverein ebenso Zimmervermietungen von Privatzimmern übernommen.

Kurzweilige authentische Filme

Die Aufgaben haben sich geändert im Laufe der Zeit und genau hier setzen nun auch die „Gesichter der Stadt“ an. Das Wirken besonderer Emmendinger zu bewahren und sie und ihre Arbeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen - dies in einem bisher noch nicht dagewesenen Format, welches interessant aufgebaut und trotzdem kurzweilig ist.

Clemens Wolfsperger mit Christoph Gerlitz haben sich hierzu bereit erklärt, dieses Projekt gemeinsam mit dem Bürger- und Verkehrsverein zu starten. Entstanden sind bis jetzt sieben hochwertige Kurzfilme zu Helga Stützle, Richie Bäuerle, Frauke von Troschke, Peter Lenz, Frank Lefanczyk, Helge Gutting und Bernd Kellner. Der achte Film ist in Arbeit, zwei weitere Filme könnten laut Anja Skubb ebenso finanziert werden. Aber es brauche auch Sponsoren für diese Idee. Warum ein Film? „Ein Buch drückt keine Gefühle aus, ist statisch, aber jeder Mensch ist anders und wir wollten keinen vorbereiteten Fragenkatalog, sondern authentische Aussagen“, so die Vorsitzende.

Die erste öffentliche Vorführung im Pfarrsaal der St. Bonifatius-Gemeinde in Emmendingen fand großen Anklang, ebenso die Vorführung in der Maja in 2024, die auf Einladung des Lion-Clubs durchgeführt werden konnte. Auch auf den Stadtteilfesten Bürkle-Bleiche oder der Woche des ehrenamtlichen Engagements war die Möglichkeit, einen Teil der Filme anzuschauen.

Über eine Ausschreibung für Fördergelder der Emmendinger Bürgerstiftung konnten der Verein mit einem Projekt überzeugen. Hier erhielte er im Mai 2023 eine Förderung in Höhe von 1785 Euro zum Aufbau einer Webseite, auf der die Filme dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Durch die Förderung der Bürgerstiftung konnte ebenfalls die Webseite www.gesichterderstadt.de entwickelt werden. Auch hier, so Skubb, konnte man auf die Unterstützung der Firma bewo GmbH zählen. Auf der Webseite stehen nun Informationen zum Projekt und zu den portraitierten „Gesichtern der Stadt“ zur Verfügung und die Filme können angeschaut werden.

„Uns würde es freuen, wenn sie auch in Schulen, Vereinen oder städtischen Veranstaltungen genutzt werden.

Vorsitzenden Anja Skubb

privat

In Emmendingen nachhaltig etwas bewegen

Warum übernimmt man den Job der ersten Vorsitzenden im Bürger- und Verkehrsverein? Diese Frage beantwortete Anja Skubb wie aus der Pistole geschossen: „Ich möchte in Emmendingen etwas für Emmendingen bewegen. Als gebürtige Bremerin fühle ich mich hier in der Stadt wohl und so möchte ich etwas nachhaltig tun, woraus Emmendingen einen positiven Nutzen ziehen kann.“
Auch Bürgergespräche als Format im Portfolio

Und so gibt es aktuell nicht „nur“ den Stadtgarten und die Gesichter der Stadt, sondern auch das „Bürgergespräch“. Im Rahmen einer Umfrage wurde deutlich, so Skubb, dass zu wenig Kontakt zu den Stadträten besteht und sich Bürger nicht so gehört fühlen. Einmal im Monat, immer am zweiten Mittwoch – also nun am 8. Januar 2025 um 18 Uhr im Nebenraum der Cocktailbar „Post“ gibt es diese Plattform, initiiert vom Bürger- und Verkehrsverein mit Moderation. Hier können dann Bürger unter anderem  mit Stadträten in Kontakt kommen und sich Fragen beantworten lassen, sowie in den Dialog gehen.

In 2025 sollen auf jeden Fall zwei bis drei neue Filme gedreht werden, die Namen der „Gesichter der Stadt“ stehen bereits fest – sind aber noch geheim. Wer nun Lust hat, sich im Verein zu engagieren, Mitglied zu werden oder als Sponsor aufzutreten, der kann jederzeit mit der Vorsitzenden Anja Skubb, Tel: 0179/1032191, oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., in Kontakt treten.

Text: Heike Scheiding

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