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Nachrichten aus Region meets Business

Pandemie hinterlässt deutliche Spuren am Ausbildungsmarkt

IHK-Ausbildungsumfrage: Mangel an betrieblichen Ausbildungsplätzen ist noch nicht absehbar

Die Corona-Krise schlägt sich auch auf die Ausbildung nieder: Bestehende Ausbildungsverhältnisse sind derzeit zwar überwiegend nicht gefährdet, dennoch planen fast 20 Prozent der Unternehmen in der Region, ihr Ausbildungsangebot zu reduzieren. Dies zeigt eine IHK-Umfrage zum Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg.

Die betriebliche Ausbildung steht durch die Corona-Pandemie in vielen Betrieben vor großen Herausforderungen. Die Herausforderungen resultieren zum einen durch veränderte Betriebsabläufe bis hin zu Kurzarbeit und zeitweisen Betriebsschließungen und zum anderen aus dem Wegfall des Berufsschulunterrichts. Dies belegen die Ergebnisse einer im Mai durchgeführten IHK-Umfrage zum Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg, an der sich über 660 aktive Ausbildungsbetriebe aus der Region südlicher Oberrhein beteiligt haben.

Simon Kaiser, Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein.Fotos: IHK Südlicher Oberrhein

Klaus Polkowski

Demnach sehen über 60 Prozent der befragten Betriebe die bestehenden Ausbildungsverhältnisse derzeit überwiegend nicht gefährdet. „Das ist eine gute Nachricht, die darauf hoffen lässt, dass die sich derzeit in Ausbildung befindlichen Azubis überwiegend ihre Ausbildung bis zum Abschluss fortsetzen können“, erklärt Simon Kaiser, Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein.

Kurzarbeit stellt laut der Auswertung aktuell noch ein sehr verbreitetes Phänomen dar. So ist fast jeder vierte Azubi entweder aktuell von Kurzarbeit betroffen oder wird im laufenden Ausbildungsjahr noch von Kurzarbeit betroffen sein. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Not vieler Betriebe. Kaiser: „Kurzarbeit für Azubis und Ausbilder ist die Ultima Ratio, denn sie kann nicht ohne weiteres beantragt werden. Aufgrund der Ausnahmesituation scheidet aber in den meisten Fällen ein kurzfristiger Betriebswechsel aus, sodass die Kurzarbeit auch für Azubis letztlich ohne Alternative ist“.

Eine der spannendsten Fragen der Umfrage ist die nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsstart 2020. Hier gehen 63 Prozent der antwortenden Betriebe von einem gleichbleibenden Angebot an Ausbildungsplätzen in ihrem Unternehmen aus. 18 Prozent der Unternehmen werden ihr Ausbildungsangebot reduzieren und weitere elf Prozent planen, vorläufig nicht mehr auszubilden. Wie gravierend sich diese Tendenz auf den Ausbildungsmarkt in der Region auswirkt, lässt sich derzeit nicht abschätzen. „Am südlichen Oberrhein profitieren wir in dieser Krise von einem vom Fachkräftemangel geprägten Ausbildungsmarkt, der in den vergangenen Jahren von einem deutlichen Überhang an Ausbildungsplätzen geprägt war. Insofern muss ein rückläufiges Angebot an Ausbildungsplätzen nicht zwingend ein Problem für Schulabgänger/innen werden“, meint Kaiser. Jedoch haben besonders von der Krise betroffene Wirtschaftszweige wie der Handel, die Tourismuswirtschaft sowie das Hotel- und Gaststättenbewerbe am südlichen Oberrhein ein höheres Gewicht als anderswo. „Dies macht eine Prognose sehr schwer“, sagt Kaiser.

Für den Ausbildungsstart 2020 und in der Ausbildungsberatung wünschen sich laut der Umfrage viele Betriebe Unterstützung, vor allem bei der Suche nach Bewerbern. „In diesen Bereichen sind wir als IHK durch ein breites Angebot bereits gut aufgestellt und entwickeln unsere Leistungen kontinuierlich weiter“, betont der IHK-Ausbildungsexperte. Auf der Homepage www.suedlicher-oberrhein.ihk.de  hat die IHK zudem die Antworten zu den gängigsten Fragen rund um das Thema Corona und Ausbildung zusammengefasst und darüber hinaus mit der Nummer 0761/ 3858 825 eine Telefon-Hotline eingerichtet, die von 8-16:30 Uhr von den Ausbildungsberatern/innen bedient wird.

Mehr Infos sowie detaillierte Auswertungen zu einigen Fragen der Umfrage finden Sie unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de  unter Eingabe der Nummer 4812508 in das Suchfeld.

Text /Fotos: IHK Südlicher Oberrhein

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