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Nachrichten aus Familie & Kind

Schockierende Nachrichten

Eine intrigante Masche, um Menschen zu betrügen

„Ich hatte einen schweren Unfall und sitze jetzt bei der Polizei!“ Eine Aussage, die schockiert, und die Gehirnzellen blitzschnell alarmiert. „Wer sind Sie?“ Eine Frage, die wie aus der Pistole geschossen Klarheit schaffen will, um wen es sich denn bei diesem Anruf handelt. Der Puls rast und die Gedanken kreisen um die Mitglieder in der Familie. Jetzt folgt die Antwort: „Dein Sohn!“ Eine Antwort die das Gegenüber am anderen Ende der Telefonleitung geradezu niederschmettert.  – Oder aber niederschmettern soll. Denn genau das ist das Kunststück der Gauner, die mit so einem Telefonanruf ihr auserkorenes Opfer treffen wollen.  

Schockanrufe nennt man diese Masche, mit der die Täter ihre Opfer sprichwörtlich „lahm legen“. So ein schockierender Anruf schwächt den Kreislauf, so dass nicht mehr ausreichend Sauerstoff in alle Körperregionen gelangt. Die Folge davon ist eine verminderte Achtsamkeit, so dass die meist älteren Menschen aus Angst um ihre Angehörigen alle Tipps und gut gemeinten Ratschläge befolgen. „Zuerst hat man das Gefühl mit dem eigenen Sohn zu sprechen“, so die Herrenalberin, deren Wahrnehmung durch den Anruf allerdings nicht getrübt werden konnte. Dieser Fall ist nun gut ausgegangen, aber spurenlos geblieben ist er nicht, denn nach wie vor herrscht Skepsis bei jeder unbekannten Telefonnummer.

Während nach Angaben der Polizei bei so einem Telefonat der Hörer meist an einen Komplizen weitergereicht wird, der sich als Polizeibeamter ausgibt und nach der Adresse der Angerufenen fragt, war in diesem Fall die Frau so resolut und antwortete keck: „Sie? Sie sind nicht mein Sohn, der hat eine ganz andere Stimme!“ Sagt´s und legt auf. So die Angaben, die bei der Polizei eintrafen. Ein Glück für die Angerufene, die kurz zuvor noch Besuch von ihrem Sohn hatte. Denn in der Regel folgen Geschichten, die auf die Zahlung einer Kaution für den Unfallverursacher hinauslaufen und dadurch viele ältere Menschen um ihre Ersparnisse bringen. Nach Aussage von Matthias Göhrig, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe behaupten die Betrüger, dass „der Sohn, die Tochter oder das Enkelkind einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und lediglich unter Zahlung einer Kaution von mehreren Zehntausend Euro von der Haft verschont bliebe. Da die Täter äußerst überzeugend klingen, gab es diesbezüglich schon mehrere Fälle mit dieser unschönen Betrugsmasche. Da die Strafverfolgung meist schwierig bleibt, ist nach Aussage der Polizei Aufklärung zur Prävention umso wichtiger. Wichtig, so der Tenor der Ordnungshüter sei, auch fehlgeschlagene Betrugsversuche der Polizei zu melden. Nachdem bereits viele Medien über Betrügermaschen berichtet haben, geht die Polizei davon aus, dass es weitaus mehr Fälle gibt, als diejenigen die gemeldet werden, weil viele Opfer Angst davor habe, dass die Täter wieder kommen könnten.

Weitaus unkomplizierter erscheint dann wiederum die Meldung, wenn plötzlich auf dem Handy eines Singles ein unbekannter Adressat die nachfolgende Meldung absetzt: „Mama ich habe mein Handy verloren, benutze mein altes Handy und habe eine neue Nummer. Du kannst meine alte Nummer löschen und diese Nummer speichern.“

 

Im Allgemeinen gilt daher der Rat der Polizei bei Anrufen von vermeintlichen Betrügern:
„ Sofort auflegen. Und die Hotline 110 der Polizei anrufen.

  • Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft holt niemals eine Kaution ab.
  • Am Telefon nie über persönliche oder finanzielle Verhältnisse sprechen.
  •   Kein Geld oder Wertsachen an Fremde übergeben!“ 
Text: Sabine Zoller

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