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Nachrichten aus Oberrhein

Energie einsparen ist das Gebot der Stunde

Stadtverwaltung Weil am Rhein beschließt Paket mit kurz- und mittelfristigen Maßnahmen

Energieverbrauch senken: Die Stadtverwaltung Weil am Rhein hat ein Maßnahmenpaket beschlossen, um Energie einzusparen. Geplant sind kurz- und mittelfristige Maßnahmen technischer Natur, aber auch organisatorischer. „Wir müssen als öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und sind uns unserer Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst“, betont Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, der dabei nicht verhehlt, dass es in manchen Bereichen auch „weh tun“ werde.

Bild Eingang B: In den Wintermonaten wird der Haupteingang des Rathauses auf die Nordseite des Gebäudes (Eingang B, Erweiterungsbau) verlegt, der über eine Schleuse verfügt.

Stadtverwaltung Weil am Rhein / Bähr

Die drohende Gasmangellage im Winter und massive Preissteigerungen im Energiesektor zwingen die Stadt zum Handeln. Die Wärme- und Energieversorgung genoss in den jüngsten Amtsleitersitzungen höchste Priorität. Hier wurde intensiv beraten, geprüft, und nun auch eine Reihe von energieeinsparenden Schritten beschlossen. Die Zielsetzung ist klar: Es gilt die laufenden Kosten zu reduzieren. „Es führt einfach kein Weg daran vorbei, den städtischen Energieverbrauch zu senken und damit Kosten zu sparen“, erklärt Dietz. „Einsparung ist nicht ohne Verzicht möglich.“

„Mit vielen kleinen und auch größeren Maßnahmen leisten wir als Stadt unseren Beitrag“, führt Dietz fort. Und so standen sämtliche Verbräuche innerhalb der Stadt und in allen städtischen Gebäuden auf dem verwaltungsinternen Prüfstand. Die Raumtemperatur wurde bereits auf 19 Grad programmiert und das Betreiben von Heizgeräten untersagt. Die Warmwasserversorgung in den öffentlichen Gebäuden wird überall dort, wo es auch unter Berücksichtigung der Legionellen-Thematik nicht zwingend notwendig ist, eingestellt beziehungsweise auf ein Mindestmaß reduziert. In den Verwaltungsgebäuden gibt es seit längerer Zeit schon kein warmes Wasser in den Toiletten mehr zum Händewaschen. In den Fluren und Treppenhäusern soll die Temperatur abgesenkt werden.
Ein weiteres Einsparpotenzial bringen zudem Schließtage des Rathauses mit sich. Damit die Heizung im Verwaltungsgebäude für einen längeren Zeitraum abgestellt werden kann, bleibt das Rathaus am Montag, 31. Oktober, den Tag vor Allerheiligen, sowie am Freitag, 23. Dezember, und Freitag, 30. Dezember, geschlossen. Natürlich sind an diesen Tagen Notdienste eingerichtet.
Um Energiekosten zu sparen, werden auch in den Wintermonaten (ab 23. Oktober) keine Trauungen mehr samstags durchgeführt und der Haupteingang des Rathauses auf die Nordseite des Gebäudes (Eingang B, Erweiterungsbau) verlegt, der über eine so genannte Schleuse verfügt. Auch in den Sporthallen wird am Temperaturregler gedreht. Zudem wird derzeit im Bestandsgebäude des Rathauses geprüft, wo noch auf LED-Beleuchtung umgestellt werden kann. Das nächtliche Anstrahlen öffentlicher Bauwerke oder Gebäude wurde per sofort eingestellt: Das betrifft die Rathausuhr, die Kirche in Ötlingen und den Obeliskkreisel. Ebenfalls wird die Beleuchtung der Nordwestumfahrung abgeschaltet.

Darüber hinaus wird zur Weihnachtszeit ein Sparprogramm gefahren. Es wird in diesem Jahr nur noch einen von öffentlicher Hand beleuchteten Weihnachtsbaum in Weil am Rhein geben, und zwar auf dem Lindenplatz Altweil, wo auch der Weihnachtsmarkt stattfindet. Die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt wird auf den Bereich der 20er-Zone reduziert.

Die Stadtverwaltung macht deutlich, dass dieses Maßnahmenprogramm nicht komplett abgeschlossen ist. Dieses wichtige Thema steht weiter auf der Agenda und weitere Schritte zur Energiereduzierung werden geprüft. „Noch befinden wir uns in einer Situation, wo wird selbstbestimmt unseren Teil zur Bewältigung dieser Krise im Energiebereich beitragen können. Das bedeutet aber auch, dass wir unpopuläre Entscheidungen treffen müssen“, sagt Oberbürgermeister Dietz. Und angesichts der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, und des erhöhten Kostendrucks seien gerade auch in Zukunft innovative und ungewöhnliche Lösungen gefragt.

Dass sich die Stadt Weil am Rhein, allen voran Umweltberater Thomas Klug, und der Gemeinderat nicht erst seit heute intensiv mit dem Thema Energieeinsparungen auseinandersetzen, verdeutlicht das Beispiel Beleuchtungsanlagen in städtischen Gebäuden. Diese werden seit Jahr 2013 - und damit weit vor der Zeit gegenüber anderer Kommunen - auf LED umgestellt und mit Bewegungsmeldern ausgestattet. In rund 80 Prozent der Weiler Sporthallen ist die Beleuchtung optimiert. Lüftungsanlagen laufen nur, wenn der CO2-Wert einen einstellbaren Grenzwert überschreitet.

Seit 2008 wird Gebäudeleittechnik eingebaut, um in städtischen Gebäuden den Anlagenbetrieb zu überwachen und damit auch den Verbrauch zu beeinflussen. Ebenfalls seit 2008 gibt es das kommunale Energieeinspar-Contracting. Ab diesem Zeitpunkt wurden alle alten Gas- und Ölkessel durch Holzpellets- und Holzschnitzelanlagen ersetzt und wenn möglich thermische Solaranlagen installiert. Nicht zuletzt wurden schon viele Gebäude an die städtische Nahwärme angeschlossen, die nun von einem Anteil von 55 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen profitieren.

Quelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein

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