Nachrichten aus Leseecke

„Das Erwachen der Gletscherleiche“

Der neueste Krimi von Roland Weis, erschienen im Dezember 2017, beginnt vor 5000 Jahren und bringt die Beteiligten nach Freiburg.

Amüsant, süffisant sind die knapp 400 Seiten allemal zu Papier gebracht, unglaublich detailverliebt beschrieben sind seine mitwirkenden Personen. Weis ist bekannt für seine leicht ironische Sprache und vor allen Dingen seinen Hang zum Lokalkolorit. Und genau das macht es aus, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich in Freiburg auskennt oder nicht – wenn ja, umso besser, wenn nein, überhaupt nicht schlimm. Die Personen sind teilweise unglaublich liebenswert mit ach so menschlichen Verhaltensweisen, die ein jeder kennen mag. Oft muss man einfach schmunzeln, ob der Situationskomik, die sich immer wieder ergibt. Ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann. Und Meslut Kaymal, Chef einer türkischen Putz- und Hausmeisterfamilie, wird zum wichtigen Dreh- und Angelpunkt des Buches:

Zum Inhalt:

Ein Steinzeitmann wird aus dem Gletschereis der Alpen befreit, zuvor entdeckt bei einer Bergtour von Moni Hohner, einer Assistentin des Gen-Wissenschaftlers Prof. Emanuel Aschendorff. Sie kennt die wissenschaftlichen Spleens ihres Chefs und hilft ihm, den Gletscherleichnam aus der Schweiz ins nahe gelegene Freiburg zu schmuggeln – um ihn dort im Institut BioGEN genauestens unter die Lupe zu nehmen. Genforscher und Biologen von Aschendorffs privatem Freiburger Forschungsinstitut  erwecken den Gletschermann tatsächlich wieder zum Leben.

Er bleibt zunächst in einer behüteten Laboratmosphäre, wird allerdings langsam an die moderne Zivilisation und an die Medien herangeführt. Das übernimmt Kaymal mit seinen Töchtern und seinen so vielen „Brüdern“.  Der Gletschermann erweist sich als archaisch, clever, überlebensfähig, hochintelligent und mischt seine Umgebung gehörig auf.
Die Wissenschaftlerin Frederike Biesthal verliebt sich in ihn. Und schließlich bricht der Gletschermann aus der Laborwelt aus und landet im modernen Freiburg.  Das verursacht etliches Chaos und ein Medienhype.

396 Seiten, Paperback; Lindemanns Bibliothek im Info Verlag; ISBN 978-3-96308-006-7; 14,80 €

Rezension von Heike Scheiding-Brode

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