Erika-Zürcher-Haus in Meißenheim erhält Auszeichnung
Gesundes Pflegen:
Das Erika-Zürcher-Haus in Meißenheim, eine Pflegeeinrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes Baden-Württemberg e.V., wurde von der AOK Südlicher Oberrhein für seine besonders nachhaltige Gesundheitsförderung in der Pflege mit dem Siegel Gesundes Wohnen und Arbeiten ausgezeichnet.
Sebastian Franken Pflegefachkraft Meike Scheer PiP-Beraterin AOK Baden-Württemberg Carmen Eichhorn Hauswirtschaftsleitung
Damit bescheinigt die AOK dem Haus, in Sachen Gesundheitsförderung und Prävention vorbildlich engagiert zu sein – und zwar sowohl für Beschäftigte als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner.
„Im normalen Pflegealltag ein solches Projekt, das ja auch Ressourcen bindet, aufzusetzen – das ist nicht selbstverständlich“, freut sich Fabian Singler, Geschäftsbereichsleiter Prävention bei der AOK. Um das Siegel zu erhalten, würde es nicht ausreichen, einfach zu sagen, dass man es gerne hätte. „Es muss auch einiges dafür getan werden. Und das kann man im Erika-Zürcher-Haus deutlich spüren“.
Die Belastung von Pflegekräften ist hoch. Nicht erst seit der Corona-Pandemie. Der zunehmende Fachkräftemangel und die steigende Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, stellen die Mitarbeitenden in der Pflege vor große Herausforderungen. Susanne Edinger, Einrichtungsleiterin: "In unserer stationären Pflegeeinrichtung arbeiten wir täglich daran, ein Umfeld zu schaffen, das die Bedürfnisse und das Wohlbefinden unserer Bewohner in den Mittelpunkt stellt. In den vergangenen zwei Jahren haben wir uns verstärkt mit den Themen Prävention und Gesundheitsförderung auseinandergesetzt. Unser Ziel ist es, den Bewohnern nicht nur eine qualitativ hochwertige Pflege zu bieten, sondern auch ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität aktiv zu unterstützen. Diese Vision verfolgen wir mit einem engagierten Team, das sich mit Herz und Leidenschaft für die Belange unserer Bewohner einsetzt.“
Deshalb hat sich das Erika-Zürcher-Haus am landesweiten Projekt der AOK Baden-Württemberg „PiP – Prävention in der Pflege“ beteiligt. Die Einrichtung wurde eng von der AOK begleitet. Meike Scheer, Expertin für Prävention in der Pflege (PiP) bei der AOK Baden-Württemberg erklärt: “ Im Detail: Im Rahmen des Projekts "Prävention in der Pflege" wurde ein Steuerkreis Gesundheit etabliert, um gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Einrichtung zu entwickeln und umzusetzen. Dabei wurde großer Wert daraufgelegt, eine repräsentative Gruppe aus allen relevanten Berufsgruppen zusammenzustellen. Wir haben uns gemeinsam mit der Einrichtung Kennzahlen, zum Beispiel wie den Krankenstand angeschaut.“ Susanne Edinger ergänzt: „Wir haben bei unseren Mitarbeitenden Gesundheits-Check-Ups gemacht und sie nach den Themen gefragt, die sie am meisten beschäftigen. Danach haben wir das Handlungsfeld Psychische Belastung und Stress priorisiert. Im Steuerkreis haben wir verschiedene Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, z.B. wurden einige Mitarbeitende zum MHFA-Ersthelfer ausgebildet. Diese Ersthelfer sind speziell dafür geschult, psychische Krankheiten frühzeitig zu erkennen und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen anzubieten. Dies ermöglicht uns, unseren Mitarbeitern bei Bedarf schnell und gezielt zu helfen. Darüber hinaus gab es Kommunikationsschulungen, Kinästhetik-Schulungen, eine Schrittzähler-Aktion, einen Gesundheitstag und vieles mehr. Für unsere Bewohner haben wir den CareTable erfolgreich in die tägliche Betreuung integriert. Dieses Tool erleichtert nicht nur die Arbeit unseres Personals erheblich, sondern fördert auch die Erinnerungsarbeit und Mobilität unserer Bewohner. So tragen wir aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität bei und stärken gleichzeitig die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten.
Joshua Breitenreuter, Pflegedienstleitung und mittlerweile stellvertretende Einrichtungsleitung wurde eigens zum Gesundheitsmanager qualifiziert und koordiniert die erforderlichen internen Abläufe. Im bereits benannten Steuerkreis Gesundheit, der zwischenzeitlich fest installiert ist, werden gesundheitsrelevante Themen diskutiert und Initiativen angestoßen. „Prävention in der Pflege muss dauerhaft und nachhaltig implementiert werden“, ist Breitenreuter überzeugt. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung und haben großes Interesse daran, dass unsere Bewohner wie auch unsere Mitarbeitenden gesund bleiben, egal in welchen Bereichen sie arbeiten“.
Fabian Singler, Geschäftsbereichsleiter Prävention und Meike Scheer, Expertin für Prävention in der Pflege, beide AOK, sind sich einig: „Einer nachhaltigen Umsetzung von Prävention und Gesundheitsförderung steht nichts im Wege. Es wurden Kompetenzen aufgebaut, es gab eine Anschubfinanzierung, es gab erste „Lessons-Learned“, intensive Betreuung und Begleitung durch einen „PiP-Experten“ für das systematische und planvolle Vorgehen. Besonders erfreulich ist, dass die Einrichtung beschlossen hat, an dem Thema dranzubleiben und die Strukturen, die in den letzten zwei Jahren aufgebaut wurden, weiterhin zu nutzen. “