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Nachrichten aus Region meets Business

Martin Schuettler | Brain Implants – Blessing for patients – Superpowers for all?

Martin Schuettler bei der diesjährigen TEDx Freiburg am 8. März im Konzerthaus.

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der der Verlust von Fähigkeiten nicht das Ende bedeutet, sondern der Beginn von etwas Größerem. Eine Welt, in der Menschen mit Lähmungen wieder laufen und Blinde wieder sehen können. Doch es geht noch weiter: In dieser Welt können wir nicht nur verlorene Funktionen zurückgewinnen, sondern neue Fähigkeiten erlangen – Superkräfte, die wir bisher nur von Science-Fiction-Filmen kennen.

Zu den Superkräften zählt Dr. Martin Schuettler Gedankenlesen, Gedankenübertragung, Überwindung von Ängsten und Hemmungen auf Knopfdruck und ähnliches. „Dabei geht es um Informationen aus dem Gehirn und in das Gehirn“, so Schuettler. Das könne sehr hilfreich sein. Er verweist auf die Technologie vom Handy, dann alles untergebracht in einer Smartwatch, bei der man ebenso Mails lesen, wie sich navigieren lassen kann, derzeit komme die Technologie einer Brille, die alles, was man sieht und erlebt aufzeichnen kann und schließlich das Implantat. „Es ist ein Diskurs, ob das gut oder schlecht ist“, Dr. Schuettler ist der Meinung, dass am Ende mehr Gesunde, als Patienten diese Technologie nutzen werden. Technologieaffine mit Geld, gerade in den USA und China werden sich hier angesprochen fühlen.

Große Summen wurden in den vergangen Jahren Start-ups in den USA und Europa für die Entwicklung der Gehirn-Schnittstellen-Implantate investiert, Dr. Schuettler spricht hierbei von mehr als 2 Milliarden Invest.

Dr. Martin Schuettler Pionier im Bereich der Gehirnimplantate

Martin Schuettler, Technischer Leiter und einer der beiden Geschäftsführer der Freiburger Firma CorTec und Pionier im Bereich der Gehirnimplantate, nimmt uns mit auf eine Reise zur Schnittstelle zwischen Technologie und Mensch. Er zeigt, wie neuronale Implantate nicht nur Heilung und Rehabilitation ermöglichen, sondern die Grenzen unserer Fähigkeiten drastisch erweitern – mit dem Potenzial, unser Verständnis davon, was es bedeutet, Mensch zu sein, grundlegend zu verändern.
Zum Ende seines Elektrotechnikstudium wurde der 1972 geborene Martin Schuettler auf die Neurotechnologie aufmerksam. Nach Diplomarbeit und Promotion in diesem Bereich beim Fraunhofer IBMT und Postdoc-Aufenthalten in England und Australien, fand er 2005 zum Freiburger IMTEK, von wo aus er 2010 die CorTec mitgründete, mit dem Ziel implantierbare Hirn-Computer-Schnittstellen zu entwickeln und Patienten zur Verfügung zu stellen.
„Der Einsatz von Brain-Computer Schnittstellen hat bereits vor vielen Jahren begonnen. Während zunächst überwiegend Patienten davon profitieren, wird es zukünftig eine Bewegung geben, die diese Technologie zu dem Erlangen von Superkräften nutzen wird.“

Und dann beantwortet Dr. Martin Schuettler noch ganz exklusiv folgende Fragen für „Region im Blick“:

Was bedeutet es für Sie als Speakerin, allgemein zu wirken und zu arbeiten?

Dr. Schuettler: „Als Sprecher habe ich die Möglichkeit, komplexe wissenschaftliche Themen wie Hirnimplantate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich sehe meine Aufgabe darin, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Neugier zu wecken und Diskussionen anzustoßen. Es geht mir darum, die Zukunftstechnologien, an denen wir arbeiten, greifbar zu machen – mit ihren Möglichkeiten, aber auch mit den verbundenen Risiken.“

Wie ziehen Sie Ihr Publikum in den Bann? Welche Mittel nutzen Sie dabei?

Dr. Schuettler: „Ich setze auf eine klare, bildhafte Sprache und erzähle Geschichten, die das Publikum emotional berühren. Hirnimplantate sind ein faszinierendes Thema, weil sie direkt mit der menschlichen Identität, unserem Denken und Fühlen verknüpft sind. Ich bringe konkrete Beispiele aus der Praxis mit – etwa Patienten, die durch innovative Technologien neue Lebensqualität gewinnen. Außerdem nutze ich visuelle und akustische Elemente, um das Thema erfahrbarer zu machen, und baue interaktive Momente ein, um das Publikum aktiv einzubinden.“

Was versprechen Sie sich von Ihrem Auftritt in Freiburg?

Dr. Schuettler: „Mein Ziel ist es, nicht nur über die technischen Möglichkeiten von Hirnimplantaten zu sprechen, sondern auch eine Debatte über ihre gesellschaftliche Bedeutung anzustoßen. Ich wünsche mir, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen am Ende der Veranstaltung den Saal verlassen mit einer ambivalenten Sicht auf das Potenzial dieser Technologie.“

Ist Ihr Erfolg bereits irgendwie messbar?

Dr. Schuettler: „Erfolg kann an der Resonanz bewertet werden, die eine Idee auslöst. Ein guter Vortrag zeigt Wirkung, wenn er Menschen inspiriert, Gespräche anstößt oder gar zu neuen Projekten, Kooperationen oder Forschungsansätzen führt. Langfristig lässt sich der Einfluss solcher Veranstaltungen daran erkennen, wie sich das öffentliche Bewusstsein und die Akzeptanz neuer Technologien entwickeln. Wenn nach meinem Talk spannende Gespräche entstehen, Menschen Fragen stellen und sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen, dann war der Auftritt ein Erfolg.“

Text: Heike Scheiding / Fotos: CorTec GmbH

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