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Nachrichten aus Baden bewegt

„Nach dem Gymnasium wollte ich Bürgermeister werden“ -

Der 28-jährige Nikolas Kopp will etwas bewegen

Gerade ist er 28 Jahre alt geworden, er ist jung, empathisch, dynamisch und steckt voller Ideen und Tatendrang. Ich rede von Nikolas Kopp, dem neuen Bürgermeister der Kaiserstuhlgemeinde Sasbach, der am 1. Mai 2024 seinen offiziellen Amtsantritt hatte.

Nikolas Kopp will etwas bewegen

Nikolas Kopp wird sicher etwas in Baden bewegen, er hat eine knapp 3.500 Einwohner zählende Gemeinde übernommen, die gerade ihre neue Rathaus-Einweihung feiern konnte und insgesamt sehr gut dasteht. Das weiß der junge Mann auch, schließlich war er über ein Jahr Rechnungsamtsleiter in Sasbach a. K.  und hat zudem während seines Studiums an diesem netten Ort seine Bachelor-Arbeit geschrieben, wozu er ein halbes Jahr Einblicke im Rathaus bei Bürgermeister Jürgen Scheiding nahm. „Ich bin aus der Region, lebe in der Nachbargemeinde Wyhl und konnte mir nur Sasbach als Ort vorstellen, in dem ich einmal Bürgermeister werde“, erzählt mir Nikolas Kopp. Für die kommenden acht Jahre seiner ersten Amtszeit hat er sich viel vorgenommen, wie er betont.

Tourismus-Ziel
Eines der Ziele sei es, Sasbach mehr zum Tourismus-Ziel werden zu lassen. Hier möchte Kopp die Weingemeinde besser in den Fokus stellen, Konzepte für geführte Wanderungen entwickeln, einen Wochenmarkt installieren und eine kleine, aber feine Reihe von Veranstaltungen ins Leben rufen.  Konzerte am Rhein oder der regelmäßige After-Work-Hock oder Schorle-Hock auf dem neu gestalteten Rathausplatz, könnte er sich dabei vorstellen. Hier würden neue Veranstaltungs-Formate für die Bürger, als auch die Gäste eine Belebung des wunderbaren Vorplatzes bieten. Das Großprojekt des Radweges zwischen Sasbach und Jechtingen, seit Jahrzehnten ein Thema, sieht er endlich auf der Zielgeraden. Darüber hinaus strebt er es an, den Radweg über die Landkreisgrenze hinaus bis nach Bischoffingen zu verlängern. Für ihn ein weiterer Mosaikstein, um die Gemeinde als touristisches Ziel, in dem man wunderbar radeln kann, zu positionieren.

Aber auch das bereits konkret angedachte Feuerwehrhaus der Feuerwehr-Abteilungen Leiselheim und Sasbach möchte er forcieren und realisieren. Neben einer Städtepartnerschaft mit Sasbach/ Ortenau und einer Jumelage mit dem benachbarten Marckolsheim in Frankreich, will er weitere Akzente setzen. „Ich stelle mir einen engen Austausch mit den Partnergemeinden, aber auch hier mit den angrenzenden Kommunen wie Endingen, Vogtsburg, Wyhl oder auch Riegel vor‘‘, betont der junge Bürgermeister. „Wir können dabei im Netzwerk Probleme teilen und Aufgaben und Projekte gemeinsam stemmen.“

Erweitern möchte Kopp das Gewerbegebiet, um weiter als Gemeinde wachsen zu können, Ausbildungs- und Arbeitsplätze für die Bevölkerung zu schaffen und an Attraktivität zu gewinnen. Dann stünden auch neue finanzielle Mittel durch Gewerbesteuereinnahmen zur Verfügung, die neue Spielräume ermöglichten.

Einer der schönsten Arbeitsplätze
Nikolas Kopp sieht sein Büro im frisch eingeweihten Rathaus als „einen der schönsten Arbeitsplätze“. Und im Rathaus möchte der junge Mann auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden wirken, Probleme frühzeitig ansprechen, sowie strukturiert arbeiten. Dabei schwebt ihm ebenso eine Büger-App vor, die er bald einführen möchte mit Informationen für die Einwohner und Gäste, mit Veranstaltungshinweisen, Terminen und der Möglichkeit, Termine im Rathaus vereinbaren zu können – via App.

„Ich wäre liebend gerne Kreisrat“

Neben allen diesen Vorhaben ist Nikolas Kopp allerdings eines derzeit sehr wichtig und vorranging: Er möchte in den Kreistag einziehen, der am 9. Juni 2024 gewählt wird: „Damit kann ich der Gemeinde Gehör geben, und zwar auf Kreisebene“, erläutert Kopp. Er kandidiert für die Freien Wähler – Kopp ist parteilos - und erhofft sich ausreichend Stimmen, um künftig immer wieder an Montagen in den Kreistagssitzungen wichtige Entscheidungen mitzutreffen.

Nach Gymnasium wollte ich Bürgermeister werden

In jungen Jahren wollte Nikolas Kopp bereits Bürgermeister werden, darauf hat er dann hartnäckig hingearbeitet. Bei einer Wahlbeteiligung von fast 73 Prozent hatte Nikolas Kopp 63 Prozent der gültigen Stimmen – ein mehr als deutliches Ergebnis. „Mein Ziel ist es, nach der nun ersten Amtszeit eine weitere dranzuhängen – oder auch mehr“, lacht er. Er wohnt in Wyhl, könnte sich durchaus vorstellen, nach Sasbach zu ziehen, „um so dann auch alle Entscheidungen als Bürger der Gemeinde mitzutragen“, betont Kopp. Dass er im Ort kein Unbekannter war und ist, wissen ebenso die Fußballbegeisterten, denn Nikolas Kopp kickt beim SV Jechtingen. Das würde er auch in Zukunft gerne weiter als Ausgleich zum Job, aber ob das zeitlich funktioniert, kann er heute noch nicht sagen. Früher, so erinnert er sich, habe er Fußball auf Landes- und Verbandsliga-Ebene gespielt, dann kam das Studium und jetzt der ausfüllende Bürgermeister-Alltag.

Seit nunmehr einem Monat sitzt der Sasbacher Bürgermeister auf seinem Bürostuhl im Rathaus, weitere 95 Monate werden in seiner ersten Amtszeit folgen. Nikolas Kopp „brennt“ für dieses Amt, sieht es als Berufung an, hier die Geschicke einer Gemeinde und deren Bürgerschaft in den kommenden acht Jahren zu lenken, zu leiten, voranzutreiben und auch seine Ideen und Visionen mit dem dann neu gewählten Gemeinderat umsetzen zu können. Und am Rande bemerkt – noch ist Nikolas Kopp nicht in der Realität des Bürgermeister-Jobs angekommen – noch schwebt er auf der Wolke des Neuen, seines Traums und dem persönlichen Erreichen dieses Ziels. Und genau das beflügelt auch zu Tatendrang und viel Energie.

Und nun noch Nikolas Kopp ganz persönlich:

Geld hat für mich die Bedeutung, dass es unabhängig macht und Sicherheit bietet. Es gibt aber wichtigere Dinge, wie Freunde, Familie, Gesundheit, die man nicht für Geld kaufen kann.

Familie ist für mich der Rückhalt.

Zeit ist kostbar.

Der Beruf ist meine Berufung.

Freizeit ist Ausgleich zum Arbeitsalltag, um so den Kopf freizubekommen.

Mein Lieblingsessen ist Lasagne.

Hobbys sind Fußball und wandern.

Buch – dafür habe ich aktuell keine Zeit.

Text: Heike Scheiding /Fotos: Heike Scheiding /Fußballfoto: privat

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