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Nachrichten aus Baden bewegt

Martin Wangler ein begnadeter Kabarettist und Schauspieler.

Baden bewegt: Heute Martin Wangler im Gespräch mit Heike Scheiding-Brode

Fidelius Waldvogel sieht so aus, wie man sich einen „Wälder“, einen Schwarzwälder,  vorstellen mag: kernig, sympathisch, groß gewachsen und ausgestattet mit seinen unschlagbaren Dialekten.

Der gelernte Zimmermann, der seine schauspielerischen Talente auf der Breitnauer Bauernbühne und bei der Landjugend entdeckte und entwickelte, ist begnadeter Kabarettist und Schauspieler. 1969 geboren und mit jener besonderen Naturgabe aufgewachsen, liest sich seine Vita mit Fernsehauftritten – unter anderem bei den Fallers – Film und Theater alles andere als monoton. Stets mit neuen Ideen im Kopf erfindet sich Fidelius, der eigentlich Martin Wangler heißt, stets aufs Neue. 1,78 Meter groß, mit grünen Augen und keckem Blick ausgestattet, macht mir das Interview mit ihm in einem Hinterzartener Café viel Spaß. Martin ist so natürlich, dabei überaus gebildet und nah am Zeitgeschehen – Dinge, die harte Arbeit bedeuten, aber nicht vordergründig in den Fokus treten, wenn er auf der Bühne steht oder sich gerade neu erfindet.

Seine Heimat.tour 2016 beispielsweise war ein überaus großer Erfolg mit sage und schreibe 2,6 Millionen Klicks in den sozialen Kanälen und vielen Besuchern, die ihn live erleben durften.
Was ist die Heimat.tour, die es auch in 2017 geben wird und die schon in den Startlöchern sitzt?„In der Rolle des Ur-Schwarzwälder „Fidelius Waldvogel“ fuhr ich vergangenen Sommer mit meinem Oldtimer-Traktor (Marke Eicher, Baujahr 1968) und einem von mir selbst zur Bühne umgebauten Waldarbeiterwagen durch den Südschwarzwald“, erzählt Martin Wangler. Dabei geht Fidelius tagsüber selbst auf Entdeckungsreise, trifft unterwegs Prominenz, wie den Erzbischof Stefan Burger oder die Deutsche Weinkönigin und nimmt sie ein Stück des Wegs mit. Abends dann öffnet sich die originelle Wanderbühne und die Besucher dürfen sich rund 90 Minuten vom Kabarettstück „Nächste Ausfahrt: Heimat!“ begeistern lassen.

Und heuer? „Da geht es nicht in den Südschwarzwald, sondern gen Norden. Auftakt wird am fidelius waldvogel tour2016.0221. Juli 2017 sein. Seine Route führt ihn über die Ortenau, in die Landkreise Rastatt, Karlsruhe, Calw, Freudenstadt, Rottweil und in den Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Tour dauert drei Wochen und endet am 13. August 2017. Tagsüber geht „Fidelius“ zwischen den Spielorten erneut auf filmerische Entdeckungsreise. Er trifft sich mit Menschen aus der jeweiligen Region und interviewt sie dazu, was für sie „Heimat“ ist. Abends dann wieder das Programm „Oh Schwarzwald oh Heimat… mit Heimaterfahrungen, Heimatbegriffen und Heimatbildern zwischen Fluch, Flucht und Segen. Mit seinem urtümlich-bauernschlauen Blick auf das Thema unterhält Fidelius Waldvogel auf kritisch-humorvolle Art und Weise sein Publikum.Völkerverständigung zwischen Baden und Württemberg.

Gerne blickt der Schwarzwälder, der für Echtheit und Identität steht über den Tellerrand von Baden. Und genau darauf hinaus läuft die Idee des badisch-schwäbischen Kabaretts gemeinsam mit Heike Sauer – der schwäbischen Dialekt-Queen Marlies Blume, bekannt aus verschiedenen SWR-Produktionen und Gewinnerin des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2008. Martin Wangler selbst durfte diesen Kleinkunstpreis übrigens im Jahr 2009 in Empfang nehmen – das nur am Rande.

Das BaWü-Menü – zum Fressen gern! hatte bereits in Baden seine Premiere gefeiert, im Schwabenland steht diese am 25. April 2017 um 20 Uhr im Theaterhaus Stuttgart an. Selbstverständlich anlässlich der Eisernen Hochzeit – 65 Jahre Baden-Württemberg, die in diesem Jahr bejubelt werden kann. Beim BaWü-Menü wird gefeiert, gelacht, gesungen und getanzt. Es wird geärgert, gereizt, gestritten und gekämpft. Kurzum, Fidelius Waldvogel und Marlies Blume feiern mit ihren Gästen ein rauschendes Familienfest mit lustvollen Klischees und einem Happy End. Und was passt dazu wohl als begleitendes Getränk? Fidelius Waldvogel lacht herzlich und sagt: „Na, der Edeltroll, der Einheitswein für Baden-Württemberg zur Völkerverständigung“. Und in der Tat, diesen Edeltroll gibt es durchaus, zum Preis von 6 Euro die Flasche – ein absoluter Tabubruch aus Trollinger und Gutedel und seit März auf dem Markt. Sie glauben es nicht? Schauen Sie bei der Winzergenossenschaft Winzerkeller Auggener Schäf eG aus Auggen im Markgräflerland www.Auggener-Wein.de  nach, hier wurde er gefüllt, ein Cuvee in zartem Rosé.
Prosit auf die Gemeinsamkeit!

Die Dialektfigur Fidelius Waldvogel sprüht nur so voller Ideen. „Ich verdiene mein Geld mit etwas, was mir Spaß macht und dieses Privileg hat nicht jeder“, äußert Martin Wangler. Fit hält er sich mit joggen oder Radfahren. Er hat so viele Ideen für neue Projekte, „solange ich diese habe, geht es mir gut“, schmunzelt er.

Ich liebe Baden mit den sechs Sprachen oder Dialekten und den drei Klimazonen mit Kiwis in Ihringen und Gletscher am Feldberg“. Und so Heimat affin fiel es dem kernigen Wälder auch nicht schwer, mir zu ein paar für mich wichtigen Schlagwörtern seine Gedanken zu offerieren. Aber lesen Sie selbst:

HEIMAT
„Weißtanne, Hochschwarzwald, Sonne, Winter, Schnee, Sprache und Dialekt, Menschen“.

LIEBE
„Da, wo’s Herz ist, Familie, Kinder, Personen, Landstrich, Geborgenheit“.

SEHNSUCHT
„Zufriedenheit, Erfüllung, Geborgenheit, Daheim, Zeit“.

BADEN
„Bier, Wein, Essen, Titisee, Fahrradfahren, Laufen“.

REGION IM BLICK
„Aufmerksamkeit; sich nicht verneigen, das Eige zeige; warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“.

Danke Martin für das sprühende, lockere und überaus interessante Interview mit dir, es hat mir viel Spaß gemacht.

http://www.fidelius-waldvogel.de/#termine

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