Baden bewegt: Roland Mack
Roland Mack lebt seine Leidenschaft beruflich aus
Den Europa-Park in Rust kennt wohl ein jeder hier aus Baden. Er zählt zu den meist besuchten Freizeitparks in Deutschland und lockt jährlich mehrere Millionen Besucher an.
Der Park ist in knapp 20 Themenbereiche aufgeteilt, die mehrheitlich einem europäischen Land oder einer europäischen Region zugeordnet und möglichst authentisch und landestypisch gestaltet sind. Diese vermitteln den Besuchern das Gefühl, innerhalb eines Tages mehrere europäische Länder entdecken zu können. Der Freizeitpark wächst kontinuierlich und begeistert zumeist Land und Region mit seinen innovativen Ideen. An der Spitze des Europa-Parks steht Roland Mack und er bewegt seit Jahren unsere Region „Baden“.
Roland Mack
Fernsehshows, Miss Germany Wahlen, Weihnachtswelt, Halloween, Erlebnisgastronomie, Euro Dance Festival, Hotels und Tipi-Zelte und so vieles mehr verbindet man mit dem Engagement der Familie Mack und dem Park.
Bis zum Jahr 2019 wird südöstlich von Rust ein sogenannter Wasserpark, ein Spaßbad mit Innen- und Außenbereich mit einer Größe von 46 Hektar errichtet. In einer zwanzig Meter hohen Halle soll es unter anderem Wasserrutschen, einen Strömungskanal und ein Wellenbad geben. Es wird auch ein Restaurant errichtet und ein Außenpool mit einer Größe von fünfhundert Quadratmetern angelegt. Das Thema des Bades soll Nordeuropa sein. Neben dem Schwimmbad wird das sechste Themenhotel des Parks errichtet. Es soll sich an der Thematisierung des Wasserparks orientieren und einer skandinavischen Hafenstadt nachempfunden sein. Es wird in dreihundert Zimmern ungefähr 1.300 Gästen Platz bieten. Und zwischen Wasserpark und Hotel wird ein künstlicher See angelegt, der einem Fjord nachempfunden ist.
„Region im Blick“ fragte beim Macher Roland Mack nach was er bewegt und wie er das persönlich empfindet.
Herr Mack, Sie „bewegen“ seit Jahrzehnten Baden – was empfinden Sie dabei?
„In Anbetracht der Tatsache, wie schwer und arbeitsintensiv die Anfänge des Europa-Park waren, erfüllen mich die Ziele, die wir bis heute erreicht haben, mit großem Stolz. Wir haben uns zum besten Freizeitpark weltweit mit über 5,6 Millionen Besuchern entwickelt – bereits zum fünften Mal wurde uns dieses Jahr der „Golden Ticket Award“ verliehen“.
Wie sieht Ihr Leben mit dem Europa-Park aus?
„Einen Freizeitpark zu führen, ist natürlich mit Arbeit verbunden. Aber wenn man tut, was man liebt, fühlt es sich nicht wie Arbeit an. Da geht es mir wie jedem Menschen, der das Glück hat, seine Leidenschaft beruflich ausleben zu können“.
Würden Sie manchmal lieber etwas anderes machen?
„Ich könnte mir keinen besseren Beruf wünschen“.
Sie versüßen Millionen von Besuchern den Tag – was bedeutet das für Sie?
„Dass so viele Menschen bei uns ganz besondere Momente gemeinsam erleben, versüßt auch mir – über 40 Jahre nach Eröffnung des Europa-Park – immer wieder aufs Neue den Tag und ist der größte Lohn. Dafür stehe ich jeden Morgen auf! Jeder Besucher soll mit einem Lächeln und tollen Erinnerungen am Abend den Park verlassen und schon bald wiederkommen“.
Der Generationenwechsel, ein überaus wichtiges Thema für Ihre Institution – verraten Sie uns hierzu bitte ein paar Infos, wie man das macht.
„Einerseits ist es wichtig, die Verantwortung an die nächste Generation schrittweise zu übergeben, andererseits ist es natürlich nicht einfach, nach so vielen Jahren, sich peu à peu zurückzuziehen. Fakt ist: Jede Generation hat ihre eigene Sicht der Dinge. Dass man da erst mal skeptisch ist, ist aber ganz normal und wohl auch wichtig. Das war auch bei meinem Vater so. Wenn dann aber die richtigen Argumente für ein Projekt oder eine Idee geliefert werden, lässt man sich auch gerne überzeugen und trägt die Entscheidung mit. So bin ich beispielsweise sehr stolz darauf, dass der Europa-Park im September 2015 der weltweit erste Freizeitpark war, der im Tagesgeschäft eine Achterbahnfahrt mit der innovativen Virtual-Reality-Technologie aufgewertet und angeboten hat.
Damit sich schließlich jedes Familienmitglied seiner Rolle und Aufgabe im Gesamtkonstrukt bewusst ist, haben wir uns gemeinsam darauf verständigt, eine Familiencharta zu erstellen. Es ist wichtig, die Verantwortung an die nächste Generation schrittweise zu übergeben“.
Roland Mack hat den Europa-Park groß gemacht, was gibt er seinen Kindern mit, die nun das Zepter übernommen haben?
„Das wichtigste ist, mit Leidenschaft und Engagement bei der Sache zu sein – und da stehen mir meine Kinder in Nichts nach. Fortschritt, Innovation, Liebe zum Detail und die Realisierung von gemeinsamen Visionen machen uns als Familienunternehmen aus und stellen Werte dar, die auch meine Kinder vertreten“.
Herr Mack, denken Sie auch ans Aufhören und sich dann den schönen Seiten des Lebens zu widmen?
„Die Bedeutung des Europa-Park für mich als Person geht weit über Arbeit hinaus. Er ist Teil meines Lebens und meiner Familie. Daher ist naheliegend, dass der Europa-Park für mich zu den „schönen Seiten des Lebens“ gehört und aufhören keine Option darstellt“.
Wie sehen Sie das Projekt der neuen Wasserwelt für Rust, den Park, die Region?
„Für unser Familienunternehmen ist es der größte Schritt in der 43-jährigen Geschichte und ein wahres Leuchtturmprojekt. Momentan verweilen die Gäste bei uns im Schnitt 1,4 Tage. Diese Aufenthaltsdauer möchten wir gerne mit dem zusätzlichen Angebot des Wasser-Erlebnis-Resorts „Rulantica“ ausdehnen. Das Ziel, das dahintersteckt, ist klar: Noch mehr zur Destination werden. Die Wasserwelt wird das ganze Jahr geöffnet sein – auch bei frostigen Temperaturen bietet sie genügend Spaß und Zerstreuung.
Auch für Rust und die Region bietet „Rulantica“ einen großen Mehrwert. Insgesamt wird es durch die neue Wasserwelt mit dem Erlebnishotel „Krønasår“ 550 neue ganzjährige Arbeitsstellen geben. Es ist nicht nur der Europa-Park, der investiert. Im Zuge unserer Erweiterung entstehen in den umliegenden Gemeinden neue Hotelangebote und somit auch weitere Einnahmequellen für die beteiligten Kommunen.
Zudem bin ich überzeugt, dass mit dem Wasser-Erlebnis-Resort auch der Freizeitwert für die Einwohner der gesamten Region weiter steigt und der Standort nachhaltig gesichert wird“.