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Nachrichten aus Sport aus der Region - Region im Blick

HSG Konstanz mit starker Torwart- und Abwehrleistung zu zwei Big Points

Mit einem überragenden Torwart Moritz Ebert, großem Kampfgeist, viel Biss vor allem in der Deckung und einer fantastischen Stimmung in der mit 1250 Fans gefüllten Schänzle-Hölle sicherte sich die HSG Konstanz zwei Big Points. Nach dem 28:25 (14:11)-Heimsieg gegen den TV Großwallstadt ist die HSG – zumindest über Nacht – wieder bis auf einen Punkt an die Nichtabstiegsplätze herangerückt.

Jubel HSG Konstanz

Peter Pisa

Moritz Ebert mit 21 Paraden Matchwinner

Immer wieder Moritz Ebert. Mal ganz cool, einfach nur triumphierend den gefangenen Ball in die Höhe reckend, mal wild gestikulierend und schreiend vor dem total begeisterten Publikum: Der gebürtige Konstanzer war mit 21 Paraden, davon viele schwierige und einige völlig freie Würfe, der Matchwinner und große Rückhalt für die HSG Konstanz. Der gebürtige Konstanzer, der seit den Minis das HSG-Trikot trägt, profitierte dabei aber auch von einer insbesondere im Vergleich zum Spiel in Hagen völlig verwandelt auftretenden Deckung. Trotz des Ausfalls von Kreisläufer Niklas Ingenpaß, der durch Pascal Mack aus der U23 vertreten wurde, stellte die HSG einen sehr aggressiven, beweglichen und früh störenden Abwehrverbund. Großes Plus im Vergleich zur Vorwoche: Immer wieder schlossen die Konstanzer eine Lücke ihres Mitspielers und halfen sich aus.

Moritz Ebert HSG Konstanz Großwallstadt

Peter Pisa

Christos Erfopoulos schwingt den Taktstock

„Wie letzte Woche auch: Ich bin stolz auf mein Team“, lobte Jörg Lützelberger. Der 37-Jährige hatte nach 40 Gegentoren in Hagen den Fokus klar auf die Abwehr gelegt. „In dem Zusammenhang wollten wir auch nicht jeden Gegenstoß laufen, sondern etwas mehr Rhythmus in das Spiel bringen. Das haben wir wirklich gut umgesetzt.“ Hier schwang Mittelmann Christos Erifopoulos gegen seine „alte Liebe“ TV Großwallstadt gekonnt den Taktstock und führte klug, mit viel Übersicht, Regie. Der beim TVG groß gewordene Deutsch-Grieche war es dann auch, der mit dem 5:3 erstmals zwei Tore zwischen sein Team und die Gäste vom Untermain bringen konnte. Offensiv lief zwar nicht alles rund bei beiden Teams, defensiv entwickelte sich allerdings ein höchst intensiver Schlagabtausch. Mitunter wurden die Zweikämpfe robust, emotional und hitzig geführt. Mit nach einer Viertelstunde erstmals deutlicheren Vorteilen für die Gelb-Blauen, die mit einem 3:0-Lauf auf 9:5 erhöhten.  

„Bereit, leidenschaftlich und emotional voll da“

„Die Abwehr war in Ordnung“, stellte auch Michael Spatz, Geschäftsführer des TVG, fest. „Aber, wenn man sieht, wie wir mit unsren Chancen umgegangen sind und mit über 20 Fehlwürfen kann man kein Bundesligaspiel gewinnen. So verliert man verdient.“ Der sechsfache Deutsche Meister hatte auf vier Spieler verzichten müssen. Auf der anderen Seite gelang es Konstanz gut, den Ausfall von Ingenpaß mit der Unterstützung von Mack sowie Lars Michelberger und David Knezevic in der Defensive aufzufangen und Kapitän Michel Stotz Pausen zu verschaffen. „Dieses Teamwork, dass jeder seinen Job und seine Aufgabe umsetzt“, lächelte Lützelberger zufrieden bei der Benennung der für ihn ausschlaggebenden Faktoren, „plus ein, zwei Spieler, die über sich hinauswachsen, plus die Abpraller, die größtenteils bei uns liegen.“ Zu den Treffern im zweiten Versuch verwies er auf die Kabinenansprache in Großwallstadt, wo es genau andersherum mit den Abprallern gelaufen war. „Ein Abpraller ist Glück, zwei sind Zufall. Ab drei hat es auch damit etwas zu tun, wer mehr im Moment ist. Wer das mehr will, wer bereiter ist. Da waren die Jungs in allen Spielen in diesem Kalenderjahr on Point, emotional, leidenschaftlich voll da. In Hagen waren wir etwas zu müde und haben unser Tor nicht gut genug verteidigt.“

David Knezevic HSG Konstanz Großwallstadt

Peter Pisa

„Jörg hat uns richtig heiß gemacht, dass Abwehr spielen sehr, sehr wichtig ist“

Mit der nun wieder sehr hohen Intensität in der Abwehrarbeit hielt Konstanz den TVG stets auf Distanz und hatte nach einer wieder einmal starken Parade von Ebert den Ball zum vermeintlichen letzten Angriff in Durchhang eins. Doch mit etwas Übermut verloren die Gastgeber noch den Ball und mussten eine Zeitstrafe für die Unterbindung des Gegenangriffs hinnehmen. Trotzdem kam die HSG nach der 14:11-Halbzeitführung auch in Unterzahl gut in die zweite Hälfe. Gefährlich wurde es meist dann, wenn der wurfstrake Finn Wullenweber aus der zweiten Reihe humorlos abzog und am Ende sieben Treffer markierte. Dem standen die Konstanzer Shooter jedoch in nichts nach: David Knezevic traf beim Freiwurf wieder über den gesamten Block hinweg und Lars Michelberger setzte gerade in der Schlussphase, als es nach dem Anschlusstreffer zum 25:24 durch die Unterfranken noch einmal richtig spannend geworden war, echte Big Points. Aber auch der nach Erkrankung zurückgekehrte Linkshänder Fynn Beckmann setzte mit einer Fackel aus dem Rückraum einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum nur kurz in Gefahr geratenen zweiten Heimsieg in Folge. Aus 25:24 machte die HSG eine 28:24-Führung und die Entscheidung, wenngleich sie danach noch die Möglichkeit hatte, noch einen draufzulegen. Erifopoulos strahlte nach dem wichtigen Sieg gegen seinen Ex-Club. „Die Fans waren bombastisch“, sagte der gebürtige Erlenbacher. „Nach dem schlechten Hinspiel fühlt sich das jetzt umso schöner an. Jörg hat uns richtig heiß gemacht, dass Abwehr spielen sehr, sehr wichtig ist. Das hat man gesehen. Wir waren voll da und können jetzt mit positiven Gefühlen in die Länderspielpause gehen.“

Nächstes Heimspiel am 22. März – davor Filmvorführung

Nun hat die HSG ein spielfreies Wochenende und empfängt dann nach dem Auswärtsspiel in Dresden (19. März) am Mittwoch, 22. März, um 19 Uhr die Eulen Ludwigshafen in der Schänzle-Hölle. Tickets sind im Vorverkauf zwei Euro vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Zuvor, am 10. März, zeigt die HSG ab 19 Uhr den Film von Michael Elser zum Aufstieg in die 2. Bundesliga mit vielen emotionalen Einblicken hinter die Kulissen in der Schänzle-Sporthalle. Der Eintritt ist frei. Es wird keine Tickets oder Platzreservierung geben. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Bericht: Andreas Joas / Bilder: Peter Pisa

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