Etwa ein Drittel der Wildbienen stehen auf der roten Liste gefährdeter Arten. Gründe dafür sind Pestizide und der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft. Zu ihrem Schutz riefen die Vereinten Nationen 2018 das erste Mal den Weltbienentag aus. Die UN möchte mit dem Weltbienentag die Bedeutung der Bestäubungsleistung der Bienen für die weltweite Ernährung und auch die Probleme, unter denen Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten aktuell leiden, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.

Bienen sind wichtig für unser Ökosystem. Sie bestäuben Pflanzen und fördern das Wachstum von Blüten und Früchten Viele Pflanzen und Bäume bekommen erst Blüten oder tragen Früchte, wenn sie bestäubt wurden. Die Biene übernimmt also einen sehr wichtigen Job in unserem Ökosystem. Ohne sie gäbe es weniger Früchte und Pflanzen. Allein in Deutschland gibt es weit über 570 unterschiedliche wilde Bienenarten. Vielen ist die Bedeutung dieses kleinen Lebewesens nicht bewusst, denn sie liefern weitaus mehr als nur leckeren Honig. Jedoch ohne Bienen geht es nicht! Das gilt nicht nur für die Natur, sondern auch für uns Menschen. Gerade die Wildbienen sind entscheidend für die Bestäubung gerade von Obstbäumen, denn sie fliegen im Gegensatz zur Honigbiene bereits aus, auch wenn das Wetter noch nass oder kalt ist. Damit tragen sie erheblich zur Bestäubung unserer Pflanzen bei. Allein 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind hauptsächlich auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Für unser Ökosystem und den Erhalt der biologischen Vielfalt sind Bienen deshalb absolut unverzichtbare Helfer. Weniger Wildbienen bedeutet: weniger Ernten, weniger Singvögel, weniger Natur und Artenvielfalt.

Der übermäßige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden, Monokulturen in der industriellen Landwirtschaft und ein zunehmend schwindender Lebensraum machen den Insekten jedoch das Überleben schwer. Die Folge: Die weltweiten Bienenpopulationen gehen stetig zurück. Die Biene braucht deshalb dringend unseren Schutz! Ein Ziel sollte es sein den Wildbienen und anderen Insekten mehr natürlichen Lebensraum zurückzugeben, um so den Erhalt der Artenvielfalt zu gewährleisten zu können. Und jeder von uns kann etwas dazu beitragen. Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder im eigenen Garten – Bienenfreundliche Orte lassen sich überall schaffen.

Zum Beispiel schon beim Pflanzenkauf darauf achten, dass es sich um heimische, ungefüllte, pollen- und nektarreiche Pflanzen handelt, das ist sehr wichtig, damit die Bienen Pollen und Nektar gut erreichen können. Im Idealfall stammen die Bienenfreundlichen Pflanzen aus biologischem Anbau. Auch Bienen haben Durst, natürliche Wasserquellen wie Uferbereiche am Teich und kleine Pfützen in vielen Gärten rar geworden. Abhilfe kann hier eine Bienentränke schaffen: Hierzu wird eine flache Schale mit Wasser gefüllt mit Steinen und etwas Sand am Rand. Da Bienen nicht schwimmen können, sollte man auf einen flach abfallenden Zugang achten, an dem die Tiere leicht landen können. Wer über den Winter vertrocknete Pflanzen bis ins frühe Frühjahr stehen lässt, bietet vielen Insekten Nistmöglichkeiten. Abgestorbene und -geschnittene Stängel sollten auf dem Boden liegen bleiben oder gestapelt werden. Wildbienen finden Unterschlupf in sauber geschnittenem Bambus und anderen hohlen Stängeln, in abgestorbenen Ästen und Stämmen oder Mauerlücken und Steinstapeln. Auch gekaufte oder selbstgebastelte Insektenhotels eignen sich sehr gut als Nistplatz.

Einfach für mehr Lebensraum sorgen! Bienenwiesen, je naturbelassener ein Garten ist, desto wohler fühlen sich Bienen und andere Insekten. Deshalb kann man dort, wo es nicht stört, ruhig ein paar „wilde Ecken“ stehen lassen, die nicht gemäht werden. Der Mensch ist in großem Maße dafür verantwortlich, ihre Vielfalt zu wahren und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Wenn Sie das nächste Mal Honig genießen, vielleicht eine exotische Sorte, dann nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Besinnen Sie sich auf die Wichtigkeit der Bienen für unser ökologisches System. Und zur Rettung der Biene kann jeder auf vielfältige und oftmals ganz einfache Weise beitragen.