Tourismustag im Nördlichen Schwarzwald
Referent, Diskussionsrunde und Workshops begeistern die Teilnehmer
Als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ hat sich der Nördliche Schwarzwald einen Namen gemacht, nun punktet die Region zudem mit einem Tourismustag in Bad Wildbad, der alle Akteure gleichermaßen begeistert.

Akteure Tourismustag Nördlicher Schwarzwald v.l.n.r. Helmut Riegger – Landrat Calw Claudia Dürr (Hotel Rössle in Berneck Prof. Heinz-Dieter Quack – Referent Vanessa Lotz-Kijak -Outdoorexpertin Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald Elke Schönborn - IHK Nordschwarzwald Michael Stierle - Leiter Mobilität und ÖPNV im Landratsamt Calw René Skiba - Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald
„Die große Resonanz zeigt, dass der Tourismus vom Austausch und der Vernetzung der Akteure untereinander profitiert. Niemand schafft es alleine - nur gemeinsam können wir die Tourismusregion Nordschwarzwald weiterentwickeln und aktiv die Zukunft gestalten.“ Dennoch steht die Tourismusdestination vor der Herausforderung ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln.
Aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft waren über 100 Teilnehmer der Einladung von René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, gefolgt, der die Veranstaltung als „Meilenstein für die Region“ wertet und als Highlight den inspirierenden Vortrag von Prof. Heinz-Dieter Quack präsentiert. Der Fachmann für Tourismus- und Regionalforschung referierte über den Transformationsprozess der Wanderregion und widmete sich der Frage, wie die Qualitätswanderregion weiterentwickelt werden kann. Sein Fokus lag dabei auf den vier Handlungsfeldern: Digitalisierung und Anpassungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Wertschätzung, Arbeits- und Fachkräftemangel sowie Erlebensraum und -entwicklung. Angesichts des zunehmenden Klimawandels betonte er die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz, „die ohne umweltfreundliche Mobilitätskonzepte nicht umgesetzt werden können.“ Eine digitale Besucherlenkung und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes sind für ihn erste Schritte auf diesem Weg. Die Einbindung von Einheimischen in die Tourismusentwicklung ist zudem entscheidend, um die Region authentisch zu präsentieren. „Es reicht nicht mehr aus, einfach Prospekte zu digitalisieren. Es bedarf eines Umdenkens in Richtung Digitalität, um die Menschen zu einem nachhaltigeren Verhalten zu bewegen.“

Landrat Helmut Riegger aus Calw
Quack, sieht die Region insgesamt auf einem „sehr guten Weg“, weil sie mit einem bereits sehr gut laufenden öffentlichen Verkehrssystem gut aufgestellt ist. „Dennoch bleibt die Intraregionale Nachhaltige Regionalität die zentrale Herausforderung der Tourismus Entwicklung, an der es in nächsten Jahren auch noch arbeiten gilt.“ Ein Thema, das die Diskussionsrunde, moderiert von Elke Schönborn (IHK Nordschwarzwald) und René Skiba, unterstreicht. Michael Stierle (Leiter Mobilität und ÖPNV im Landratsamt Calw), Claudia Dürr (Hotel Rössle in Berneck) und Vanessa Lotz-Kijak (Outdoorexpertin Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald) betonten die Bedeutung von Mobilität und Qualität für die Gästezufriedenheit, das gleichermaßen mit dem persönlichen Engagement von Touristikern und Gastgebern verbunden ist.

Aktiv dabei beim Workshop „Überraschend gut oder abgehängt - Was geht im Nördlichen Schwarzwald mit Bus & Bahn?“ v.l.n.r. Thomas Beyrer – Tourismus Marketing Baden-Württemberg aus Stuttgart Roswitha Hild – Schwarzwald Guide aus Calw Renate Fischer – Infozentrum Kaltenbronn Franziska Bürkle – Teinachtal Touristik
Wichtigste Voraussetzung, um die Region als attraktives Reiseziel zu positionieren sind die dazu passenden Kommunikationskonzepte, die künftig in digitaler Form gleichermaßen für den Gast und die Bürger vor Ort zur Verfügung stehen. Um den Wissenstransfer nachhaltig zu verbessern, war der Tourismustag nicht nur eine Gelegenheit für Gleichgesinnte, um sich zu vernetzen, sondern zudem eine Plattform, um Themen zu vertiefen und gemeinsam Herausforderungen anzugehen. Vier verschiedene Workshops ermöglichten den Teilnehmern, ihr Wissen zu erweitern und ihre Ideen einzubringen, während sie Seite an Seite mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen arbeiteten. Gefragt waren deren persönliche Empfindungen, die zum Thema Qualitätswanderregion sowohl mit positiven Aspekten, als auch Verbesserungsvorschlägen eingebracht werden konnten. Für Franziska Bürkle von der Touristik Teinachtal ein wichtiges Tool. „Der Austausch auf dem Tourismustag zeigt, wie wichtig es ist, alle Partner der Branche abzuholen, denn nur gemeinsam können wir unsere erstklassige Wanderregion voranbringen. Besonders ist mir im Kopf geblieben, dass wir die Bevölkerung, also die Einheimischen noch mehr abholen müssen.“

Elke Schönborn überreicht zum Tourismustag die EMAS Urkunde an Elisabeth Röber-Berlin
EMAS
EMAS ist ein Managementsystem, das Unternehmen dabei hilft, den betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich, kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern. EMAS steht für die englische Bezeichnung des europäischen Umwelt-Audit-Systems „Eco-Management and Audit Scheme“, auch bekannt unter dem Stichwort „Öko-Audit“.
Als modernes umweltpolitisches Instrument setzt EMAS auf die freiwillige Teilnahme von Unternehmen und geht über viele gesetzliche Umweltvorgaben hinaus. Es geht dabei um betrieblichen Umweltschutz, aber auch um Energieeffizienz und stellt genaugenommen eine öffentliche Umwelterklärung des Unternehmens dar, indem die eigene Umweltpolitik mit einer zahlenmäßigen Darstellung der bereits erzielten Verbesserungen verbunden ist. Für Elisabeth Röber-Berlin ein wichtiges Managementsystem, um das Umweltmanagement im Unternehmen zu optimieren. „Seit 2010 sind wir durchgängig zertifiziert und das ist der beste Beweis, dass unser tägliches Tun überprüft wird und auch nennenswerte Ziele erreicht. Das Zertifikat ist dazu da, um den Betrieb zu optimieren und ist keinesfalls eine Werbemaßnahme, die an der Wand hängt.“