Neuer Gemeinderat stimmt sich auf Zusammenarbeit ein
Mehrtägige Klausurtagung in Freiburg
Zu einer zweitägigen Klausurtagung lud vergangene Woche Oberbürgermeister Gregor Bühler die Mitglieder des Oberkircher Gemeinderats in das Hotel Zum Schiff in Freiburg ein.
Gemeinsam widmete sich der Oberkircher Gemeinderat gemeinsam mit der Führungsebene der Stadtverwaltung für zwei Tage der Zukunft Oberkirchs
Mit dem Ziel, den kürzlich neu gewählten Gemeinderat auf die kommenden Jahre einzustimmen, richtungsgebende Leitplanken für die gemeinsame Arbeit zu setzen und somit die Stadtverwaltung zielgerichtet in die Zukunft zu führen, diskutierte der Gemeinderat über aktuelle kommunalpolitische Themen. Ergänzt wurden die arbeitsreichen Tage mit einem Besuch im Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg.
Zwei Tage widmeten sich die neuen und wiedergewählten Gemeinderäte Oberkirchs in enger Zusammenarbeit mit der Führungsebene der Stadtverwaltung der Zukunft Oberkirchs. „Wir haben alle ein gemeinsames Ziel: Die Gesamtstadt Oberkirch voranbringen“, stimmte Oberbürgermeister Gregor Bühler die Gemeinderäte auf die bevorstehenden Tage ein. Um die gemeinsame Arbeit auf Kurs zu bringen, wurden zwei Ziele besonders in den Fokus gestellt: Den Wissensstand aller Räte auf ein gemeinsames Niveau bringen und die Leitplanken für die weiteren Ausarbeitungen setzen. „Als Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerschaft geben Sie uns die richtungsweisenden Leitplanken vor, innerhalb derer wir uns bewegen dürfen“, betonte Bühler die wichtige Aufgabe der Gemeinderäte.
Um diese Leitplanken in möglichst breitem Umfang aufzustellen, präsentierte die Stadtverwaltung den Gemeinderäten an zwei Tagen eine umfangreiche Palette aktueller sowie zukünftiger Themen aus den Bereichen Bildung, Finanzen, Bauen und Wirtschaft. In Impulsvorträgen informierten die jeweiligen Fachbereichsleitungen zunächst über die aktuellen Überlegungen der Verwaltung und skizzierten die weiteren Projektverläufe. Im Anschluss standen diese im Plenum zur Diskussion offen und wurden anhand von Stimmungsbildern erfasst. Mit den gewonnenen Erkenntnissen, könne sich die Stadtverwaltung nun strategisch ausrichten und den weiteren Ausarbeitungen widmen, resümiert Bühler zufrieden. Die umfangreichen Ergebnisse werden nun für die weitere Arbeit des Gremiums erfasst und in den kommenden Gemeinderatssitzungen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Oberbürgermeister Bühler bedankte sich auch im Namen von Bürgermeister Christoph Lipps sowie der Stadtverwaltung Oberkirch bei allen Teilnehmenden für den intensiven Austausch, die rege Beteiligung sowie das entgegengebrachte Vertrauen. Im kommenden Jahr werde erneut eine Klausurtagung ins Visier genommen, die neben dem wichtigen fachlichen Austausch auch die Gelegenheit biete, abseits der Sitzungen Themen zu diskutieren und einander besser kennenzulernen.
Besuch beim Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg
Zu Beginn der Tagung hatte die Oberkircher Delegation zudem die Gelegenheit, Einblicke in die Arbeit des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. zu erhalten. Mit einem herzlichen Willkommen begrüßte Karl Bähr, Finanzvorstand des Fördervereins, die Gemeinderäte am Freitagabend im Elternhaus in Freiburg. „Wenn ein Kind erkrankt ist, betrifft das die ganze Familie“, betont der Vorstand den Leitgedanken des Fördervereins. In nächster Nähe zur Kinderklinik bietet das Elternhaus seit seiner finalen Eröffnung Ende September 2024 betroffenen Eltern und Geschwistern während des stationären Aufenthalts des erkrankten Kindes einen wichtigen Rückzugsort, wo sie aufgefangen und in allen Lebensbereichen professionell begleitet werden. Wie ganzheitlich diese Vision vom Team des Fördervereins umgesetzt wird, zeigte ein Rundgang durch die Räumlichkeiten: 45 liebevoll eingerichtete Zimmer, ein 25-köpfiges Team aus psychologisch, pädagogisch und medizinisch geschultem Personal, eine ganzjährige Geschwisterbetreuung, ein kostenloses Frühstücksangebot und ein idyllischer Dachgarten zeichnen das Elternhaus besonders aus.
„Ohne Oberkirch gäbe es das Elternhaus nicht“
Das Elternhaus ist das jüngste Projekt des Fördervereins, der bereits seit mehr als 40 Jahren alles Erdenkliche möglich macht, um schwerstkranke Kinder und deren Familien zu unterstützen. „All unsere Projekte und Unterstützungsangebote stammen zu einhundert Prozent aus Spendengeldern“, betont Bernd Rendler, der den Verein seit 1985 gemeinsam mit seiner Frau Inge unterstützt. Beide waren bis 2023 Mitglieder im Vorstand des Fördervereins. „Sie machen einem Elternteil nicht klar, dass es Geräte gibt, die das Leben ihres Kindes retten können, aber keine staatlichen Gelder vorhanden sind, um es zu beschaffen“, betont Rendler gegenüber den Gemeinderäten. Durch Spendenaktionen wie dem „Dreikönigsball“ in Oberkirch, dem ehrenamtlichen Engagement von Vorstand, Beirat und Kuratorium und dank der Hilfe von über 2.600 Vereinsmitgliedern wird das Unmögliche möglich. „Ohne Oberkirch gäbe es dieses Elternhaus nicht“, macht Rendler deutlich und erzählt von der „Welle der Hilfsbereitschaft“, die Jahr um Jahr aus Oberkirch kommt und unter anderem das Elternhaus ermöglichte. „Die Medizin, kann viel machen. Die Frage ist, hält der Mensch das aus“, betont Kinderärztin, Krebsforscherin und Vorstandsmitglied Prof. em. Dr. Charlotte Niemeyer. „Mit diesem einmaligen Konzept macht das Elternhaus unsere Medizin machbar. Weil Familien auch mal rausspringen können, mit anderen Menschen sprechen, andere Farben sehen und andere Gerüche riechen können.“