Geldautomatensprengung in Kork:
Sparkasse Hanauerland investiert in Sicherheit und plant Wiederaufbau des Automaten
Wolfgang Huber (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanauerland) und Frank Stefan (Vorstand der Diakonie Kork)
Die Serie von Geldautomatensprengungen setzt sich fort und besonders Sparkassen sind aufgrund ihres weit verzweigten Netzes an Geldautomaten weiterhin häufig Ziel dieser Straftaten. Dabei nehmen die Täter immer häufiger
bewusst in Kauf, dass es bei den Sprengungen zu erheblichen Schäden kommt.
Jüngst haben unbekannte Täter in den frühen Morgenstunden einen Geldautomaten in der Landstraße in Kehl-Kork gesprengt. Durch die Wucht der Explosion wurde der Geldautomat, der sich im Bereich der Diakonie Kork befand, sowie das umliegende Gebäude stark beschädigt. Der Geldautomat war mit speziellen Funktionen zur besseren Bedienung durch Menschen mit Behinderung ausgestattet und unterstützte damit die Inklusion.
Die Sparkasse Hanauerland und die Diakonie Kork zeigen sich betroffen über diesen kriminellen Vorfall und informieren im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs am 29. August 2024 über die Hintergründe und Details sowie über die nächsten Schritte.
Sicherheit hat höchste Priorität
Die Umrüstung der Geldautomaten ist ein laufender Prozess, den die Sparkassen bundesweit mit Hochdruck voranbringen. Das rücksichtslose Vorgehen der Täter, die überwiegend aus den Niederlanden kommen, bereitet den
Häusern große Sorge. Die eingesetzten Sprengstoff-Pakete haben eine hohe Zerstörungskraft und haben Potenzial, auch Unbeteiligte zu schädigen. „Die Sicherheit unserer Kunden und unserer Standorte hat für uns höchste Priorität", betont Wolfgang Huber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanauerland, „Wir haben bereits in der Vergangenheit erhebliche Investitionen in die Sicherheit unserer Geldautomaten getätigt und werden auch weiterhin alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern."
Die Wahrnehmung und Diskussion in der Öffentlichkeit sind nach seiner Auffassung stark verkürzt geführt. Es gehe schon lange nicht mehr um den Einsatz von Färbetechnik– hier seien nahezu alle Kreditinstitute auf dem aktuellsten Stand. Es gehe vor allem darum, was zusätzlich zu den Geldautomaten in Sicherheitstechnik investiert werden muss. Zu den bestehenden Sicherheitsvorkehrungen zählen unter anderem der Einsatz sprenggeschützter Tresore in den Geräten, mechanische Schutzmaßnahmen, Einbruchmeldetechnik, Nachtverschluss und so weiter. Die Sparkasse Hanauerland hat bereits umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Auch nächtliche Kontrollen durch Sicherheitsdienste werden durchgeführt. „Wir wollen mit diesen Maßnahmen einer Tatausführung zuvorkommen“, so Wolfgang Huber. „Bei den jüngsten Versuchen hat sich gezeigt, dass die Sicherungsvorkehrungen so wirkungsvoll sind, dass es den Tätern in den aktuellen Fällen nicht mehr gelungen ist, an Geld zu kommen – Wir hoffen, dass dies Nachahmer künftig von weite-ren Versuchen abhält.“
Die kontinuierliche Investition in modernste Sicherheitstechnik hat ihren Preis: Die jährlichen Kosten für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur (einschließlich der Sicherheitstechnik) beläuft sich bei der Sparkasse Hanauerland auf rund 200 T€. Auch in der Zukunft wird die Sparkasse Hanauer-land permanent in Sicherheit investieren und alle Geräte auf dem neusten Stand der Technik halten.
Nicht nur im Hanauerland zeigen die hohen Investitionen Wirkung: In diesem Jahr gab es in Baden-Württemberg zwar bereits so viele Vorfälle wie im gesamten letzten Jahr – knapp über 20 Automa-ten wurden gesprengt –, aber immer öfter gehen die Täter leer aus. Dennoch: Auch der erfolglose Versuch hinterlässt meist große Schäden und sorgt für Schrecken in der Bevölkerung.
Die Sparkasse Hanauerland legt großen Wert auf die Sicherheit ihrer Geldautomatenstandorte. Für jeden einzelnen Standort wird eine detaillierte Gefährdungsanalyse durchgeführt, die auf den bun-desweit geltenden Sicherungsparametern des BKA-Rasters basiert. Diese Analyse bewertet sowohl den Standort des Geldautomaten als auch den Automaten selbst. Darüber hinaus stehen Sparkas-sen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und den Ermittlungsbehörden. Nur im engen Schul-terschluss kann es gelingen, die Täter zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Wiederaufbau als Zeichen der Zuversicht
Die Schließung von besonders gefährdeten Standorten ist nicht selten eine Konsequenz, die zum Schutze aller notwendig ist.
Trotz der jüngsten Ereignisse haben die Sparkasse Hanauerland und die Diakonie Kork nach einer umfassenden Gefährdungsanalyse und in engem Austausch mit der Polizei entschieden, den ge-sprengten Geldautomaten wieder aufzubauen. „Wir möchten ein klares Zeichen setzen: Als Spar-kasse sehen wir uns in der sozialen und regionalen Verantwortung. Wir halten an unserer langjäh-rigen Partnerschaft mit der Diakonie Kork fest und lassen uns von solchen kriminellen Taten nicht einschüchtern“, so Wolfgang Huber.
Dabei ist klar: Wirtschaftliche Aspekte sind an diesem Standort von untergeordneter Bedeutung. Die langjährige Partnerschaft zwischen der Sparkasse Hanauerland und der Diakonie Kork ist auf die Barrierefreiheit und das Wohl der Menschen mit Behinderung ausgerichtet. Der Geldautomat gegenüber der Zentralpforte der Diakonie Kork war mit speziellen Funktionen zur besseren Bedie-nung durch Menschen mit Behinderung ausgestattet. So verfügte der Geldautomat unter anderem über einen Kopfhöreranschluss für Menschen mit einer Sehbehinderung sowie die Möglichkeit zur Unterfahrung mit dem Rollstuhl. Es handelt sich dabei um eine Spezialanfertigung. Mit dem Wie-deraufbau sind hohe Kosten verbunden. Die Lieferzeit eines solchen Automaten beträgt allerdings zwischen vier und sechs Monaten.
Frank Stefan, Vorstand der Diakonie Kork, betonte, wie wichtig es sei, auch den Menschen mit Han-dicap den einfachen Zugang zu Bargeld zu ermöglichen. „Wir freuen uns sehr, dass die Sparkasse Hanauerland an diesem Standort festhält, der für die gesamte Ortschaft wichtig ist. Dieser Verant-wortung stellen wir uns gerne gemeinsam. Für die Diakonie war es deshalb selbstverständlich auch weiterhin die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen“, so Frank Stefan.
Der Wiederaufbau des Geldautomaten ist ein Zeichen der Zuversicht und der Entschlossenheit, den Kunden auch weiterhin eine zuverlässige und sichere Bargeldversorgung zu ermöglichen.