Skip to main content
Nachrichten aus Karlsruhe

Rund 150.000 kamen bis zur Halbzeit

SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe mit erfolgreicher Zwischenbilanz / Apell für Unterstützerbändchen / allabendlich bei freiem Eintritt bis zum 15. September / „Media art is here“ lockt in die Innenstadt

SCHLOSSLICHTSPIELEN mit einem Ausschnitt aus „Letters of Liberty" vom Studio Julian Hölscher, das mit dem zweiten Platz beim BBBANK-Award 2024 ausgezeichnet wurde. Als Bildquelle bitte "

ARTIS - Uli Deck

SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe mit erfolgreicher Zwischenbilanz / Appell für Unterstützerbändchen / allabendlich bei freiem Eintritt bis zum 15. September / „Media art is here“ lockt in die Innenstadt

Mit Bildern, die mehr als nachdenklich machen, setzten die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe zum Antikriegstag am gestrigen 1. September ein Statement für Solidarität mit der Ukraine. „Die Beteiligung am internationalen Kunstprojekt „Sense of Safety“ wurde von den Besucherinnen und Besuchern gut angenommen“, sagt Alistair Hudson, wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand des ZKM Karlsruhe. „Für uns ist es wichtig - gerade auch weil ‚Recht‘ das Thema der Schlosslichtspiele ist - darauf hinzuweisen, dass nicht weit von uns Menschen ganz andere Sorgen haben und ihre Grundrechte mit Füßen getreten werden.“
 
Ebenfalls am Wochenende hatte die 10. Edition der SCHLOSSLICHTSPIELE Halbzeit. Mit dem Motto „Everybody counts“, bezugnehmend auf den 75. Geburtstag des Grundgesetzes, startete die Spielzeit am Sitz des Bundesverfassungsgerichtes. Und da sieht die Bilanz bei den Veranstaltern sehr positiv aus, besonders die warmen Sommerabende haben einen großen Beitrag geleistet, dass rund 150.000 Menschen bislang kamen. „Es herrscht eine bemerkenswert friedliche Stimmung bei uns auf dem Schlossplatz, sehr viele Campingstühle werden mitgebracht, sogar eine Hängematte haben wir gesichtet. Besonders freut uns aber, dass die Werke unserer Künstler so stark mit Applaus bedacht werden – ihre Arbeiten wertgeschätzt werden“, sagt Martin Wacker, Geschäftsführer der Veranstaltenden Karlsruhe Marketing und Event GmbH. „Zudem verzeichnen wir weiter zunehmend Gäste von außerhalb. Und es kommen nicht nur Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern auch interessierte Künstlerinnen und Künstler, Geschäftsleute, mögliche zukünftige Partner und Interessenten aus der Medienkunstwelt. So war vergangene Woche eine Delegation auf der dänischen UNESCO City of Media Arts, Viborg, zu Gast, in dieser Woche kommt Besuch aus der italienischen City of Media Arts Modena.“ Das bestätigt auch der Zwischenstand der der Besucherumfrage. 40 Prozent der Besucher der SCHLOSSLICHTSPIELE kommen von außerhalb nach Karlsruhe, davon besucht jeder zweite die Gastronomie der Karlsruher Innenstadt, jeder vierte übernachtet in der hiesigen Hotellerie. Die KME weist aber auch darauf hin, dass Besuchende mit der Nutzung der Gastronomie vor Ort sowie dem Kauf eines Unterstützerarmbändchen ihren Teil beitragen können, dass die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe auch zukünftig kostenfrei bleiben können.
 
Noch bis zum 15. September verwandeln die SCHLOSSLICHTSPIELE die Fassade des Karlsruher Schlosses in eine große Bühne für digitale Medienkunst. Insgesamt 7 neue Shows sind zur 10. Edition zu sehen: Drei entstammen dem BBBank-Award, dessen Gewinnerin Julia Shamsheieva aus der Ukraine stammt und mit ihrem Werk „Liberty Enlightening the World“ die Betrachtenden auf eine Reise von Faust einlädt. „Letters of Liberty“ ist die Arbeit von Julian Hölscher und wurde mit dem zweiten Platz beim BBBank-Award ausgezeichnet. Die Projektion ist aus einer einfachen Botschaft geschaffen: Demokratie ist dann lebendig, wenn Bürgerinnen und Bürger mitmachen und sie gestalten. Mit einem dritten Preis beim BBBank-Award wurde „Discourse“ von John Tettenborn (RESORB) und Kourtney Lara Ross ausgezeichnet. Bei ihnen führen abstrakte Wesen vor, wie Demokratie funktionieren kann. „Particles Ensemble“ vom Overlapping Studio ist Preisträger des dm-Awards „connecting worlds“. Er zeichnet Projekte aus, die sich mit der Verbindung des digitalen Raums der SCHLOSSLICHTSPIELE-Projection Mappings mit dem analogen Raum vor dem Schloss in Richtung Innenstadt auseinandersetzen. Tanzenden Menschen vor dem Schloss verwandeln sich dabei in tanzende Partikel auf der Fassade. Zum zehnten Mal ist bei den SCHLOSSLICHTSPIELEN das ungarische Künstlerkollektiv Maxin10sity dabei, das mit seinen Werken immer wieder begeistert. Naheliegend ist dann auch der Titel des Werkes: „Unforgot10 Chapters“. Hier greifen die Publikumslieblinge schon bekannte Szenen auf und komponieren und gestalten sie in neuem Kontext. In „Arrrtt. I GG“ setzen sich Veronika Biebrich, Verena Stella Gompf und Nikolaus Völzow (mit Unterstützung von Alistair Hudson) mit dem Grundgesetz auseinander. Die Künstlerinnen und Künstler haben ihr Atelier im Kreativpark Alter Schlachthof in Karlsruhe. In Ihrem Beitrag „Arrrtt. I GG“ visualisieren sie anhand des Phänomens eines Glitch den Prozess der kontinuierlich den gesellschaftlichen Gegebenheiten angepassten Deutung und Beurteilung des Grundgesetzes. Am 9. und 10. September sorgten die beiden ausverkauften Konzerte von Herbert Grönemeyer für eine fulminante Ouvertüre der SCHLOSSLICHTSPIELE vor dem Karlsruhe Schloss. Sein Lied „Angstfrei“ vom aktuellen Album „Das ist los“ hat Grönemeyer extra für die SCHLOSSLICHTSPIELE mit einem auf die Schlossfassade zugeschnittenen Projection Mapping produziert. Dies ist nun im Programm des SCHLOSSLICHTSPIELE zu sehen. Die Projektion „Die Freiheit der Kinder in einer Frontstadt“ des Ateliers Aza Nizi Maza aus der ukrainischen Stadt Charkiw hatte zum Antikriegstag ihre Premiere und wird bis zum Ende Spielzeit fast täglich zu sehen sein. Sie zeigt Kinderzeichnungen, die einen Einblick in die Realität der nordostukrainischen Stadt geben. Trotz der Widrigkeiten des Krieges bietet das Atelier den Kindern einen Raum, in dem sie sich künstlerisch entfalten und ausdrücken können, und fördert ihre Fähigkeit, Hoffnung zu bewahren, Widerstandsfähigkeit und Kreativität zu entwickeln.
 
Zum 75. Geburtstag unseres Grundgesetzes laufen auf einem LED-Band am Bundesverfassungsgericht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss die wichtigsten Daten und Entscheidungen des BVerfG in den vergangenen 75 Jahren. Die Nachbarschaft zum Schloss besteht für das Bundesverfassungsgericht übrigens noch keine 75 Jahre. Von 1951 bis 1969 war der erste Amtssitz das Prinz-Max-Palais, rund 500 Meter vom aktuellen Standort entfernt. Dort im Garten des Palais erinnert die Skulptur „Stringed“ von Gijs van Bon daran. Die zugleich skulpturale und textuelle Installation reiht Wörter aneinander, die wiederum Sätze bilden, die wiederum in Text münden. Scheinbar in der Luft schwebend und nicht greifbar, fügen sich Wellen von animierten Lichtpunkten im letzten Moment zur Erzählung zusammen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
 
Bis zum 15. September läuft außerdem noch „Media art is here“. Dabei präsentiert die UNESCO Creative City of Media Arts Karlsruhe kostenfrei Medienkunst im öffentlichen Raum. Öffentliche Plätze, Fassaden und Schaufenster unter dem Titel Media art is here in eine digitale Bühne für Installationen, Videos, Performances und interdisziplinäre Projekte. Die Ausstellung bietet eine breite Plattform für den Austausch und die Teilhabe an zeitgenössischer Medienkunst.
 
Seit dem 1. September starten die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe immer um 20:30 Uhr. In der finalen Woche ab dem 8. September geht es um 20:15 Uhr los.

Mehr Infos: www.schlosslichtspiele.info

Text/Bild: KME KARLSRUHE MARKTING UND EVENT GMBH

Auch interessant:

Anzeige

Anzeige