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Nachrichten aus Herbolzheim

39. Berg- und Tal-Treffen in Wagenstadt:

Ein Fest der närrischen Gemeinschaft und Tradition

Am vergangenen Wochenende wurde in Wagenstadt das 39. Berg- und Tal-Treffen gefeiert. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Thomas Gedemer kamen tausende Narren, Musikgruppen und Besucher zusammen,
um die fünfte Jahreszeit gebührend zu feiern.

v.l.n.r. Bürgermeister Thomas Gedemer, Thomas Hofstetter, Sebi Huber, Hanno Hurth, Hans-Ulrich Lutz, Johannes Fechner, Yannick Bury

Werner Schnabl

Den offiziellen Auftakt des Umzugs am Sonntag bildete der traditionelle Zunftmeisterempfang, bei dem Obernarr Sebi Huber zahlreiche Gäste begrüßen durfte. Er dankte Bürgermeister Thomas Gedemer, der Stadt Herbolzheim
sowie den zahlreichen Helfern und Vereinen für ihre Unterstützung. „Ein Kraftakt dieser Größe ist nur gemeinsam zu stemmen“, betonte Huber. Für die Organisation des Treffens wurde eigens die Narrentreffen
GbR gegründet, in der Vereine aus den Bereichen Sport, Musik, Feuerwehr, Gesang und Hästräger zusammenarbeiten.

Bürgermeister Thomas Gedemer zeigte sich beeindruckt von der Gemeinschaftsleistung und nahm die Veranstaltung mit Humor: „Ich gebe zu, ich bin noch etwas lädiert vom Vorabend. Mir fehlt da in der Bar die Kondition.
Ich bin eher Sprinter als Marathonsportler“, scherzte er mit Blick auf die feuchtfröhlichen Festtage. Doch er hob auch die Bedeutung solcher Feste hervor und gab in Reimform eine politische Botschaft mit auf den Weg:
„Schön, dass ihr do seid, dass wir zusamme halte und zusamme stehe. In Zeiten, wo weltweit Freundschaft und Solidarität scheine verlore zu gehe. Die steigende Zahl der politischen „Trump“-eltiere, die Anstand und Höflichkeit
völlig verliere, die meinen, es gäbe nur sie und ihren Willen, dem die anderen haben zu folgen und diesen zu erfüllen. Diese unsäglichen Egoisten haben Maß und Ziel völlig verloren. Und gänzlich vergessen, dass wir
alle gleich sind - als Menschenkinder geboren. Ihnen setzen wir eine klare Botschaft entgegen. Uns ist an Frieden und Freundschaft gelegen.“ Zudem appellierte er an die Politik, Vereine und Ehrenamt stärker zu unterstützen:
„Das ehrenamtliche Engagement verdient mehr Anerkennung.“ Das Lob gab Sebi Huber postwendend zurück. „Die Stadt Herbolzheim unterstützt uns trotz aller Herausforderungen, das ist nicht bei allen Zünften so.“

Auch die Politprominenz Johannes Fechner und Yannick Bury ließen sich den gut besuchten Zuftmeisterempfang in Wagenstadt nicht entgehen. Besonders beeindruckend war der große Narrenumzug, bei dem über 3.000 Hästräger von etwa 7.000 Zuschauern entlang der Strecke gefeiert wurden. Dank 50 Ordnern der Pflümequtescher lief alles reibungslos ab. Ein musikalisches Highlight: 25 Musikvereine und Guggenmusiken begleiteten
den Umzug ¬- statistisch gesehen war somit jede dritte Gruppe musikalisch unterwegs.

Auch Landrat Hanno Hurth würdigte die enge Zusammenarbeit der Narrenzünfte aus der Ortenau und dem Landkreis Emmendingen: „Diese Kooperation erinnert fast an Kommunalpolitik“ nur mit mehr Spaß und weniger
Bürokratie.“ Thomas Hofstetter, der Ortsvorsteher von Wagenstadt, lobte ebenfalls die gewachsene Partnerschaft der Zünfte.

Zum Feiern gehört auch das anschließende Aufräumen und auch das hat hier Tradition. Bürgermeister Thomas Gedemer ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit einem Rentner-Reinigungstrupp ausgestattet mit Laubbläsern
für saubere Straßen und Höfe zu sorgen. 

Das nächste Berg- und Tal-Treffen findet 2026 in Dörlinbach statt.

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