Die Kunsthalle Messmer widmet dem Ausnahmekünstler Le Corbusier (1887–1965) eine umfassende Ausstellung, die den weltberühmten Architekten von einer bislang weniger bekannten Seite zeigt: als Maler, Zeichner, Plastiker und Poet.

Unter dem Titel „LE CORBUSIER – Visionär der Moderne " präsentiert die Ausstellung das vielgestaltige Werk eines Künstlers, der wie kaum ein anderer das Denken, Formen und Bauen des 20. Jahrhunderts geprägt hat.

Le Corbusier – mit bürgerlichem Namen Charles-Édouard Jeanneret war weit mehr als nur Architekt. Seine Suche nach einer neuen Formensprache umfasste alle Lebensbereiche: Architektur, Design, Malerei, Grafik und Dichtung.

Sein Schaffen war geprägt von Abstraktion, klarer Geometrie, Dynamik und Transparenz, stets im Dialog mit der Natur und der menschlichen Figur, die er intensiv studierte.

Seine Kunst wurde zum Labor für Ideen, die später in seine architektonischen Visionen einflossen.

Bereits früh entwickelte Le Corbusier gemeinsam mit Amédée Ozenfant den Purismus, eine Kunstform, die mit einfachen, klar umrissenen Formen und harmonischer Farbigkeit eine „reine“ Bildordnung anstrebte. Später wandte er sich zunehmend von dieser Strenge ab, öffnete sich Einflüssen von Picasso, Léger und Gris und integrierte organische Formen, Sinnlichkeit und Mythos in seine Werke. Frauenakte, Stiere und die ikonische „Offene Hand“ – Sinnbild für Frieden und Offenheit wurden zu wiederkehrenden Motiven seines künstlerischen Ausdrucks.

Die Ausstellung zeichnet Le Corbusiers Weg vom jungen Graveur in La Chaux-de-Fonds über den Purismus der Pariser Jahre bis hin zu seinen späten, naturverbundenen Arbeiten in den Pyrenäen und dem Entwurf des legendären Heidi Weber Pavillons in Zürich nach – seinem letzten architektonischen Werk.

Trotz aller Gegensätze blieb Le Corbusiers freikünstlerisches Werk stets eng mit seiner Architektur verbunden: Hier Rationalität, Strenge und Funktionalität – dort Emotion, Intuition und künstlerische Freiheit. In dieser spannungsvollen Einheit liegt das Genie eines Mannes, der die Moderne wie kein anderer geprägt hat.

Die Ausstellung vereint Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Möbel und Architekturmodelle aus bedeutenden Sammlungen, darunter der Fondation Le Corbusier Paris, dem Vitra Design Museum in Weil am Rhein, der gta Zürich sowie aus privaten Leihgaben aus Deutschland und der Schweiz.

Ein faszinierender Rundgang durch das Lebenswerk eines Visionärs und zugleich durch ein Jahrhundert voller künstlerischer und gesellschaftlicher Umbrüche.

Ein Besuch in der Kunsthalle Messmer in Riegel lohnt sich, die Ausstellung bietet einen einzigartigen Blick auf die künstlerische Seele eines der bedeutendsten Gestalter der Moderne.

Einem Künstler zwischen Architektur und Poesie: Die Kunsthalle Messmer zeigt die vielen Gesichter eines Genies, das die Formensprache des 20. Jahrhunderts prägte vom 18.10.2025 bis 15.03.2026.

Besucherinformation
Öffnungszeiten: Di – So, 10 – 17 Uhr
Eintrittspreise: 13,50 €, Reduziert: 11,50 € | Freier Eintritt mit dem Museums-Pass-Musées