André Evard Erleben – Vom Jugendstil zur Klassischen Moderne
01.07.2023 – 15.10.2023
Ein langes Leben mit rund 70 Schaffensjahren war André Evard vergönnt und ein Großteil seiner Werke befinden sich in der Sammlung der Kunsthalle Messmer und der gleichnamigen Stiftung.
1908 André Evard Paysage avec oiseaux
Mit einer Vielzahl von Skizzen, Aquarellen und Ölgemälden präsentiert die Ausstellung eine neugierige und selbstbestimmt agierende Künstlerpersönlichkeit, welche die bedeutenden Strömungen des 20. Jahrhunderts in sich aufgenommen hat. Auf das von Jugendstil Pointillismus geprägte Frühwerk folgte die Auseinandersetzung mit Kubismus, Expressionismus und dem Konstruktivismus. Evard experimentierte zeitlebens mit Formen, Farben und Proportionen und stellte der Klarheit und Struktur seiner geometrisch abstrakten Kunst ein nicht minder beeindruckendes gegenständ-liches Werk zur Seite.
André Evard (1876 – 1972)
Die faszinierende Lebensgeschichte des Schweizer Künstlers André Evard be-gann 1876 in Renan im Berner Jura. Nach dem Tod seines Vaters zog die Mutter in die bekannte Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds und eröffnete eine Konditorei. 1903 wurde er in den Kulturbeirat der Stadt berufen und war an den Ankäufen von Bildern für das lokale Museum beteiligt. 1904 nahm er ein Studium an der Kunstakademie auf, wo er den Unterricht von Charles L’Eplattenier, einem der wichtigsten Vertreter des Schweizer Jugendstils, besuchte. Le Corbusier und Léon Perrin zählten an der Akademie zu seinen engsten Studienfreunden. Im Jahr 1908 fertigte er bereits erste Collagen, 1913 seine ersten nonfigurativen Darstellungen und 1919 schuf er surrealistische Meisterwerke.
Während verschiedenen Aufenthalten in Paris, in den Jahren zwischen 1923 und 1928, kam Evard mit Georges Braque, Robert Delaunay, Fernand Léger, Piet Mondrian und Theo van Doesburg sowie weiteren Vertretern der künstleri-schen Avantgarde in Kontakt. Regelmäßig stellte er in den unter der Leitung von Paul Signac stehenden Salons des Indépendants und Salons d’Automne in Paris aus. Maßgeblich war Evard an der Entwicklung der abstrakten Kunst in der Schweiz beteiligt und trat 1937 als 10. Mitglied der schweizerischen Künstler-gruppe Allianz bei. Noch zu Lebzeiten wurden seinem Werk einige Retrospektiven anlässlich seines 75. und 90. Geburtstages, im Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds sowie 1976 in Neuchâtel gewidmet.
1913 André Evard Selbstporträt vor Krokussen
Im Jahr 1978 erwarb Jürgen A. Messmer den Großteil des Nachlasses von André Evard. Durch Zukäufe wächst dieser stetig an und ermöglicht es der Kunsthalle Messmer noch nie ausgestellte Neuerwerbungen in der Ausstellung „André Evard Erleben“ zu präsentieren. Die Werke in der Kunsthalle Messmer und der Stiftung, sowie in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen halten die Erinnerung an einen universellen Geist wach, der die Malerei an ihre Grenzen geführt hat.
Besucherinformation
Öffnungszeiten: Di – So, 10 – 17 Uhr
Eintrittspreise: 13,50 €, Reduziert: 11,50 € | Freier Eintritt mit dem Museums-Pass-Musées
kunsthalle messmer
Grossherzog-Leopold-Platz 1
79359 Riegel am Kaiserstuhl