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Nachrichten aus Baden für Baden - Für Sie in der Region unterwegs

Weihnachten und seine Bräuche

Tradition in der besinnlichsten Zeit des Jahres

Weihnachten ist bekanntlich für viele Menschen, die schönste Zeit des Jahres. Häuser und Wohnungen werden liebevoll geschmückt, alles wird etwas besinnlicher und bei so manchem werden Kindheitserinnerungen geweckt. Weihnachten wird fast überall gefeiert, aber die Sitten und Bräuche sind ganz unterschiedlich. Auch wenn wir eigentlich gar nicht mehr so großen Wert auf althergebrachte Sitten und Bräuche legen, mögen wir doch alle unser Weihnachtsfest eher traditionell.

Adventskalender, Adventskränze oder der traditionelle Weihnachtsmarktbesuch, einen dieser Bräuche kennt und zelebriert doch jeder. Da darf der bunt geschmückte Tannenbaum inklusive des Jesuskindes in der Krippe nicht fehlen. Und selbstverständlich ist es keine Frage, am Abend vor dem 6.Dezember seine blitzblank geputzten Schuhe vor die Tür zu stellen. All diese Weihnachtsbräuche gehören zu einem typischen deutschen Weihnachtsfest und die Zeit rund um das Weihnachtsfest steckt voller Traditionen. Einige dieser Sitten und Gebräuche, die wir heute mit der Weihnachtszeit verbinden, reichen Jahrhunderte zurück und stehen sinnbildlich für eine ganze Region wie zum Beispiel der Dresdner Christstollen oder das berühmte Lübecker Marzipan. Manche Tradition gibt es deutschlandweit andere wiederrum nur in bestimmten Regionen. Wir haben uns für euch umgeschaut und die beliebtesten Weihnnachtsbräuche aufgelistet.

Beginnen wir mit dem Krippenspiel – Tradition, sie stellt wohl den ursprünglichsten aller Weihnachtsbräuche dar. Meistens von Kindern, wird hier die Weihnachtsgeschichte anschaulich nachgestellt. Weihnachtslieder wie; Stille Nacht, heilige Nacht und Ihr Kinderlein kommet dürfen natürlich bei keiner Aufführung fehlen und wer hat nicht schon einmal in Kindergarten einen Hirten oder Engel spielen dürfen. Die wichtigsten Rollen waren ja immer schon vergeben!

Oder wer kennt die Tradition des Baums loben?
Eine im Süden Deutschlands verbreitete Tradition ist das Christbaumloben. Der Hausherr sollte in der Vorweihnachtszeit daher immer unbedingt seine Schnapsreserven auffüllen, bevor er seinen Weihnachtsbaum aufstellt. Denn immer, wenn ein Gast sagt: "Mei, ist der Christbaum schön." muss der Gastgeber eine Runde Schnaps ausschenken. Nicht-Trinkfeste sollten derartige Versammlungen eher meiden.

Und da gibt es noch eine alte fast vergessene Tradition des Barbarazweiges. Die heilige Barbara gab diesem Brauch seinen Namen. An ihrem Namenstag, dem 4. Dezember, werden einige sogenannten Barbarazweige, die meist von Kirsch- oder Apfelbäumen abgeschnitten werden, ins Wasser gestellt. Blühen die Knospen genau am Weihnachtsmorgen auf, hat man – dem Brauch nach – im kommenden Jahr jede Menge Glück.

Erinnern Sie sich noch daran, wie spannend die Vorweihnachtszeit in Kindertagen war? Der Adventskalender sollte zum Beispiel die Wartezeit bis Weihnachten versüßen, doch stattdessen hat man (zumindest meine Schwestern taten das) verzweifelt versucht vor den Eltern zu verbergen, dass der Schoko-Adventskalender schon lange vor dem 24. Dezember leer war.

Und was wäre die Weihnachtszeit ohne weihnachtliche Lieder? Im Advent ist das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern ein schöner Weihnachtsbrauch. In vielen Gemeinden kommen die Menschen in der Weihnachtszeit zusammen und lauschen den Chören der Gemeinde, die die schönsten Weihnachtslieder zum Besten geben. Als wir noch Kinder waren, galt das Singen an Weihnachten als Pflicht. Wir mussten singen, ein Gedicht aufsagen und erst danach war Bescherung.

Auch der Weihnachtsbaum ist ein besonderes Ritual zu Weihnachten. Er ist schlechthin das Weihnachtssymbol und gehört zu Weihnachten wie der Hase zu Ostern. Ohne kann man sich kaum ein Weihnachtsfest vorstellen. Dieser Brauch lässt sich auf ein altes Brauchtum zurückführen. Einst hingen die Menschen immergrüne Tannenzweige auf und wollten damit die bösen Geister aus ihrer Wohnung fernhalten Spätestens an Heiligabend wird der Baum liebevoll mit Lichtern, Kugeln, Figuren und Basteleien geschmückt.

Weiter geht es mit dem Mistelzweig. Unter den Zweigen dieser Schmarotzerpflanze darf in der Weihnachtszeit geküsst werden – dieser Brauch ist wohl aus England im 19.Jahrhundert zu uns eingewandert. Dieser sogenannte Kuss unter dem Mistelzweig soll dazu führen, dass das Paar ein Leben lang glücklich bleibt. Haben Sie Ihren Partner vielleicht auch selbst schon einmal unter einem solchen Zweig geküsst?

Ein weiterer Brauch ist das Weihnachtsessen. Darüber, was an Weihnachten auf den Tisch kommt, gehen die Meinungen und Traditionen übrigens ziemlich weit auseinander. Jede Region hat hier eigene Bräuche, in vielen Familien haben sich Rituale festgesetzt In Deutschland kommen meist wahlweise Würstchen mit Kartoffelsalat, der berühmte Weihnachtskarpfen oder ein Gänsebraten am Heiligabend auf den Tisch. Heimatgefühl geht sozusagen durch den Magen.

Und da ist auch noch der Hefeteigmann mit den Rosinenaugen. Ihn gibt es schon seit dem Mittelalter, dort nannte man es Gebildbrot. Auch heute bekommt man ihn zur Weihnachtszeit, je nach Region wird er auch als „Weckmann“,“Dampedei“ oder „Klausmann“ bezeichnet. Auch der Christstollen war ursprünglich ein Gebildbrot.

Da wäre auch noch das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte. Gemeinsam wird der Geschichte zur Geburt des Jesuskindes gelauscht, um die Wartezeit auf das Christkind zu verkürzen.

Auch ein Besuch der Christmette gehört für viele zum Weihnachtsfest. Vor oder auch nach der Bescherung geht es für viele Menschen in die Kirche.

Und nicht zu vergessen, dass Wichteln. Das Wichteln ist unter den traditionellen Weihnachtsbräuchen wohl die verbreiteste und schönste Tradition und erfreut sich an großer Beliebtheit bei Alt und Jung. Ob im Familienkreis, unter Freunden, am Arbeitsplatz oder in der Schule, das Wichteln ist ein Highlight unter den Weihnachtstraditionen und ein Riesengeschenkspaß in der besinnlichen Weihnachtszeit. Die Legende des Brauches in Deutschland besagt, dass Wichtel in der Weihnachtszeit heimlich kleine Geschenke an die Menschen verteilt haben. Um diese Legende weiterzuführen, wird jeder Teilnehmer beim Weihnachtswichteln selbst zu einem Wichtel, und macht seinem Beschenkten eine kleine Freude.

Die Zeit rund um das Weihnachtsfest steckt also voller Traditionen.

Doch ganz egal ob, Plätzchen backen, Weihnachtssingen oder Wichteln. Weihnachtsbräuche, es gibt sie überall und einige Sitten, Gebräuche, die wir heute mit der Weihnachtszeit verbinden, reichen Jahrhunderte zurück sie sollen uns die die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und es noch besinnlicher machen. Aber das Weihnachtsgefühl wird bei jedem durch etwas anderes ausgelöst. Sei es durch den Geruch frisch gebackener Plätzchen, durch ein bestimmtes Weihnachtslied oder dem Duft von weihnachtlichen Gewürzen. Was zählt, ist, dass wir Freude an den Weihnachtsbräuchen haben und dass sie uns Jahr für Jahr in eine besondere Stimmung versetzen, denn ohne sie wäre die Weihnachtszeit nur halb so schön. Spätestens, wenn das Licht gedimmt ist und die Kerzen flackern, verbreitet sich in jedem Raum automatisch eine ganz besondere Atmosphäre. Geprägt von Gemütlichkeit, Ruhe und Entschleunigung. Weihnachten macht es uns bewusst uns wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Harmonie, Liebe und das Zusammensein mit den Liebsten ist für die meisten Menschen das Wichtigste am Weihnachtsfest. Deshalb sollte man sich auch nicht selbst unter Druck setzen, weil es ein perfektes Fest werden soll. Stress an Weihnachten entsteht im Kopf. Weihnachten soll perfekt sein und alles super harmonisch werden! Beim Geschenke auspacken fließen Freudentränen und das Weihnachtsmenü wird zum ultimativen Gourmetmahl – klar wir glauben auch noch alle an den Weihnachtsmann!

Das raubt nur ihre Energie und gute Laune. Schrauben sie einfach ihre Erwartungen etwas nach unten. Die Wohnung oder das Haus muss nicht blitzeblank geputzt sein, es muss auch nicht das perfekte 5-Gänge Menü sein oder der ultimative Geschenke-Wahnsinn sein. Auch der Baum muss nicht aussehen als sei er einem Deko-Magazin entsprungen. Wir sollten im ganzen Trubel nicht vergessen, worum es an Weihnachten wirklich geht. Es geht nicht um den Geschenke-Wahnsinn oder darum, das perfekte Fest zu organisieren. Es geht um Besinnlichkeit, Beisammensein und darum, zusammen mit seinen Liebsten schöne Momente zu erleben. Nichts muss perfekt sein – erst recht nicht an Weihnachten. Bleiben sie entspannt und gelassen und ein bisschen Humor könnte auch nicht schaden. Dann hat Stress an Weihnachten keine Chance. In diesem Sinne wünschen wir eine schöne Advents.- und Vorweihnachtszeit.

Text: Daniela Hiebel / Bilder Canva

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