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Blickpunkt Starkes Netzwerk: Gesunde Mitarbeiter – starkes Unternehmen

„Gesunde Mitarbeiter – starkes Unternehmen“, unter diesem Motto fand in den Räumen des Gesundheitszentrums der AOK am Güterbahnhof in Freiburg der inzwischen 3. Netzwerkabend von „Region im Blick“ – dem Onlinemagazin aus Baden – für Baden statt.

Inhaber Dirk Böhme begrüßte die Gäste der ausverkauften Veranstaltung. Dass gesunde Mitarbeiter das Rückgrat eines erfolgreichen Unternehmens darstellen, dass man durch entsprechende Angebote Mitarbeiter an die Firma binden kann und auch besser neue Mitarbeiter findet – genau darum ging es an diesem Abend.

Hochkarätig besetzt war das Podium allemal mit Dr. Handirk von Ungern-Sternberg, Gründer und Geschäftsführer | Experte für internationales Recruitment IndiaWorks GmbH; Nicole Kurek, Vorständin des Ressorts People & Culture SICK AG; Eckhard Kloth Vorstand / Chief Digital Officer Testo SE & Co. KGaA; Carola Hoffmann, Personalleiterin/ Head of HR Alexander Bürkle GmbH & Co. KG und Fabian Singler, Geschäftsbereichsleiter Prävention AOK - Die Gesundheitskasse Südlicher Oberrhein.

v.l.n.r.: Dr. Handirk von Ungern-Sternberg, Carola Hoffmann, Nicole Kurek, Eckhard Kloth und Fabian Singler

Jeder kann mehr gesunde Lebensjahre generieren

„Gesunde Unternehmen wachsen von innen“, begrüßte Felix Danberg, der den Abend moderierte. Gastgeber des Netzwerkabends war kein anderer als Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Freiburg.

Hier an diesem schönen Ort, so stellte er das AOK-Gesundheitszentrum vor, könne jeder mehr gesunde Lebensjahre generieren. Ohne Gesundheit am Arbeitsplatz werde es mit der Leistungsbereitschaft nichts. 4,6 Millionen Menschen werden durch die AOK in Baden-Württemberg versichert, hier gebe man 19,7 Milliarden Euro aus, was einer Summe von 4.000 Euro pro Kopf bedeute.

Wenn jeder Gast des Abends nur etwas an der Schraube drehe und etwas für seine Gesundheit mache, dann hätte sich der Abend bereits gelohnt, so Schweizer weiter. Denn von der immensen Geldsumme fließen nur 7,52 Mrd. Euro in die Prävention, alles andere in die kurative Medizin. (kurativ bezeichnet therapeutische Maßnahmen, die auf die Heilung einer Erkrankung ausgerichtet sind).

Felix Danberg und Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Freiburg.

Felix Danberg und Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Freiburg.

Verschiedene Aspekte und Ansichten

Gesundheitsförderung, Wohlbefinden, Produktivität, Zufriedenheit, Motivation, positive Betriebsklima – all das sind gängige Attribute, denen man im Rahmen der Diskussion auf den Grund ging. Nicole Kurek sprach über das wichtige Invest der Gesundheitsförderung bei Sick, „gesunde Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg.“

Das Gesundheitsmanagement sei hier Teil des Alltags, was Sick kürzlich auch einen Preis einbrachte. Bewegte Pausen, gesundes Mittagessen seinen dabei Alltag. Auch psychologische Probleme sind kein Tabuthema, „Burn-out ist eine anerkannte Krankheit, so wie eine Grippe und da kann man darüber sprechen“, sagte Kurek. Paradoxerweise stresse gerade die Vielzahl an Möglichkeiten - hier nannte sie als Beispiel die Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten - junge Menschen, die damit nicht mehr umgehen könnten.

„Am besten hospitieren wir bei Sick, das ist dann auf jeden Fall ein guter Start“, hatte Fabian Singler die Lacher auf einer Seite.  Vor zu vielem Aktionismus empfahl er eine Bedarfserhebung, damit es Strukturen im Unternehmen hat. Die Frage, ob ich Gesundheitsmaßnahmen als Marketing-Instrument einsetze oder mir die Mitarbeiter-Gesundheit wirklich wichtig ist, gelte es ehrlich zu beantworten. Singler beschrieb außerdem, dass in den letzten 10 bis 15 Jahren psychische Erkrankungen ansteigen, „weil wir sie nicht erkennen und wahrhaben wollen“.

Eckhard Kloth erklärte, dass man bei Testo zuerst an der Unternehmensstrategie arbeite, dann an der Frage, wie man an dieses Ziel komme. Dabei müsse man die Mitarbeiter im Unternehmen langfristig binden, wobei die Gesundheit oberste Prämisse hat. Der Slogan von Testo: „Abends stolz nach Hause fahren“, was motiviere und gute Ergebnisse mit sich bringe.

Carola Hoffmann betonte, dass man Gesundheit im Unternehmen „leben muss“. Bürkle biete beispielsweise mit einem Betriebsarzt eine zeitliche Ersparnis für die Mitarbeiter. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, den wir wertschätzen, wobei deutlich wird, der Mensch wird gesehen“, erklärt sie. Das wiederum steigere die Arbeitgeberattraktivität. Große Popularität gebe es bei Bürkle für Gesundheitschecks, Massagen am Arbeitsplatz und weitere individuelle Angebote.

Die eigene Haltung überprüfen und trainieren gehen

Dr. Handirk von Ungern-Sternberg verdeutlicht die ganz andere Work-Life-Balance im asiatischen Raum, wo man heute zwischen 60 und 70 Stunden die Woche arbeitet, was dann hier in Deutschland auf weniger als 40 heruntergeschraubt werde, wenn hier gearbeitet wird. Von Ungern-Sternberg spricht von Krankenständen von 15 bis 20 Prozent, wenn das Thema „Gesundheit im Unternehmen“ nicht ernst genommen wird.

Eckhard Kloth sieht ebenfalls einen deutlich geringeren Krankenstand, wenn die Mitarbeiter wertgeschätzt werden – „nicht durch Worte, sondern durch Zufriedenheit“, sagte er.

Der demografische Wandel spielt bei der Gesundheit ein großes Thema

Gesundheit ist für Fabian Singler ein Jahrzehntprojekt und umso wichtiger im Blick auf den demografischen Wandel. Ziel müsste sein, mit der Prävention früh anzusetzen und Vorsorge zu betreiben, wodurch Krankheiten frühzeitig erkannt werden können.  An die Männer des Netzwerkabends gerichtet fragte Singler wann diese letztmals beim Urologen waren. Ein dezentes Aufstöhnen schlich sich durch die Reihen. Hier tickten Frauen ganz anders, für sie sei der Gynäkologentermin selbstverständlich.

Carola Hoffmann betonte, dass es zusammenschweiße, schwitzend zusammen über eine Ziellinie zu laufen, was sie auf Teilnahmen an Lauf-Event festmachte. Sie sah eher das Problem, dass Führungskräfte ihre Gesundheit gerne hintenanstellten.

Diskutiert wurde zudem die Frage eines „Boni“, ähnlich dessen, was man durch den Zahnarztbesuch kennt. Da wurde deutlich, „nicht jeder ist gleich gesund“ und dass es durch so etwas schnell im Unternehmen knarzen könnte. Auch krank zur Arbeit schleichen und dann das ganze Team flachlegen, müsse man hierbei bedenken, meinte Fabian Singler. 2014 lag der Krankenstand in Deutschland übrigens bei durchschnittlich 18 Tagen. An erster Stelle laut Singler dabei Atemwegs- dann Muskelerkrankungen, dann folgen bereits psychische Erkrankungen.

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Text: Heike Scheiding

Fotos: Andreas Braun