Volksbank Breisgau-Markgräflerland tischt bei der Vertreterversammlung beachtliche Zahlen auf
Die Volksbank Breisgau-Markgräflerland wird, wie Vorstandsvorsitzender Norbert Lange in der Vertreterversammlung erklärte, weiterhin den eingeschlagenen Weg der Transformation konsequent fortzusetzen.
Norbert Lange in der Vertreterversammlung
Diese Transformation umfasse nicht nur die Weiterentwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit, sondern auch die Digitalisierung der Prozesse und die Anpassung an die moderne Arbeitswelt“, fasste Lange zusammen. „Es ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein langfristiger Wandel, der unser Geschäftsmodell zukunftsfähig macht.“ Damit möchte sich die Bank ihre wirtschaftliche Stabilität sichern und aktiv zum Schutz der Umwelt beitragen. Herausforderungen, vor denen die Bank stehe, begreife sie als Chancen, ihre Position als verantwortungsbewusste und zukunftsfähige Bank weiter zu festigen.
Krisen sind keine Ausnahme mehr
Für den Vorstandsvorsitzenden war Fakt, dass Krisen nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel geworden sind. Die Vorstellung von Stabilität und Sicherheit, verblasse dabei immer mehr. Im Jahr 2023 erlebte die Volksbank eine erhebliche Volatilität in der Inflationsentwicklung. Zu Beginn des Jahres setzten sich die hohen Inflationsraten fort, die bereits 2022 durch steigende Energiepreise und gestörte Lieferketten ausgelöst wurden. Die Europäische Zentralbank reagierte darauf mit Zinserhöhungen und der Reduzierung ihrer Anleihekaufprogramme, um die Nachfrage zu dämpfen und den Preisdruck zu mindern. Diese Maßnahmen zeigten die erhofften Wirkungen, doch bleibt die Inflationsbekämpfung ein langfristiges Unterfangen.
Gestiegene Preise und Zinsen führen nachvollziehbarerweise zu verhaltenem Kaufverhalten, sowohl im Alltag als auch bei größeren Investitionen, was vor allem im Bereich Baufinanzierung zu spüren war. Einjährige Sparbriefe hingegen konnten die Kunden besonders überzeugen. Lange erklärte außerdem in seinen Ausführungen, dass Schließungen verschiedener SB-Filialen in den letzten Monaten rein aus Sicherheitsaspekten erfolgt seien und der Serie der Geldautomatensprengungen geschuldet sei.
Jahresabschluss 2023
Trotz des schwierigen Umfeldes blickt die Volksbank auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück.
Zum 31.12.2023 reduzierte sich die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 4 % auf 2.162 Mio. Euro. Hintergrund der Reduzierung sind unter anderem Fälligkeiten bei den langfristigen Refinanzierungsgeschäften mit der Bundesbank. Damit belegt die Bank im Größenranking weiterhin Platz 25 in Baden-Württemberg (knapp 130 Banken) bzw. von bundesweit 695 Banken den Platz 144. Dank dieser Größe ist es möglich, ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot bei sich rapide ändernden Rahmenbedingungen – Stichworte Digitalisierung, Regulatorik und Personalmangel – aufrecht zu erhalten. Ein Indiz dieser erfolgreichen Geschäftsentwicklung ist das betreute Kundenvolumen, da diese Kennzahl das Geschäftsmodell viel besser als die Bilanzsumme zum Ausdruck bringt.
Das betreute Kundenvolumen, das gesamte Kreditvolumen inkl. der Kredite bei den Verbundunternehmen und das Anlagevolumen inkl. der Anlagen bei den Verbundpartnern wie der R+V Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall oder Union Investment, zeigt die Intensität der Kundenbeziehungen und die Themenbreite. Es gelang, so Vorstandsvorsitzender Lang, im abgelaufenen Geschäftsjahr das betreute Kundenvolumen um 3,1% auf 4,27 Mrd. Euro zu steigern.
Der Trend der Umschichtung von Sparguthaben in ertragreiche Fondsanlagen beim Verbundpartner Union Investment hielt auch 2023 an. Die Bestände und Anlagen im Genossenschaftlichen FinanzVerbund erhöhten sich um knapp 10 % auf 908 Mio. Euro. Das gesamte Kundenanlagevolumen inkl. der Anlagen bei Verbundpartnern beträgt nun 2,5 Mrd. Euro – ein Plus von 3,5 %.
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen verlief das Kreditgeschäft erfreulich. Das gesamte Kundenkreditvolumen inkl. der über den Genossenschaftlichen FinanzVerbund vergebenen Kredite stieg um 2,9 % auf 1,7 Mrd. Euro. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten reduzierte sich aufgrund der gestiegenen Baupreise und der Zinsentwicklung deutlich. Ebenso machte sich die Zinsentwicklung und damit die Zurückhaltung bei Investitionsfinanzierungen im Firmen-und Gewerbekundengeschäft bemerkbar.
Eine weitere bedeutende Aktivposition ist der Bestand an eigenen Wertpapieren. Als wichtige Größe im Risiko- und Liquiditätsmanagement der Bank verwaltet die Volksbank Breisgau-Markgräflerland inzwischen einen Wertpapierbestand von knapp 473 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Bestand um 160 Mio. € reduziert. Zum großen Teil resultiert dies aus Fälligkeiten langfristiger Refinanzierungstender der Europäischen Zentralbank – die sogenannten GLRG 3. Diese Mittel wurden in den Jahren 2019 bis 2021 den Banken zur Ankurbelung des Kreditgeschäftes zu damals attraktiven Bedingungen zur Verfügung gestellt.
Das Eigenkapital konnte wiederum aufgestockt werden und wuchs um 1,4% auf nunmehr 238,5 Mio. € und hat sich auf 11 % der Bilanzsumme erhöht. Die Gesamtkapitalquote, die das Verhältnis des Eigenkapitals zu den risikogewichteten Aktiva beschreibt, beträgt nun 19,1%. Beide Größen sind überdurchschnittlich. Die Gesamtkapitalquote liegt deutlich über den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen. Die Bank ist somit in der Lage, alle vertretbaren Kreditwünsche zu erfüllen. Überaus erfreulich sei, dass die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre wichtigste Ertragsquelle, den Zinsüberschuss um 10,5% auf 35,5 Mio.€ steigern konnte. Auf dieses Ergebnis wirkte sich insbesondere das bereits skizzierte Kreditwachstum positiv aus.
Das Provisionsergebnis verbesserte sich um 2,6% auf 13,4 Mio. €. Hier zeigt sich die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Genossenschaftlichen FinanzVerbund. Die sonstigen betrieblichen Erträge – diese enthalten im Wesentlichen die Ergebnisse aus der Vermietung und Verpachtung - liegen in diesem Jahr leicht unter dem Vorjahresvergleichswert.
Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2023 beträgt € 3.595.395,61. Aus dem Bilanzgewinn soll eine 3,50%ige Dividende auf die Geschäftsguthaben in Höhe von 415.553,87 € ausgeschüttet werden.