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Romina Degenkolb macht den Hochzeitstag noch ein Stückchen perfekter

Blickpunkt: Moderne Frauen

Romina Degenkolb steht für „Hand Made“, „mit Liebe“ und „personalisiert“. Ihr Traum von der Selbstständigkeit ist mit diesen genannten Werten in Erfüllung gegangen. Und die 35-Jährige, übrigens auch Mama einer knapp dreijährigen Tochter, ist glücklich.

Dass Romina Degenkolb ihren Traum verwirklichen konnte, liegt in ihrer eigenen Hochzeit im Jahre 2019 begründet. Damals noch im Vertragsmanagement gearbeitet, wollte die junge Frau für die eigene Hochzeit personalisierte Accessoires und Deko. Sie fand im Internet allerdings nichts, was ihr so wirklich gefiel, per Zufall geriet sie an einen Plotter und ließ ihrer Kreativität freien Lauf. Diese Dinge hat Romina Degenkolb dann in eine WhatsApp-Gruppe von Mai-Bräuten gestellt und plötzlich kamen Nachfragen. Auch die eBay-Kleinanzeigen wurden bestückt mit netten Utensilien, die man mit Sprüchen und Namen versehen für eine Hochzeit gut gebrauchen kann. „Ich war angefixt, es machte mir irrsinnig viel Spaß, solche Dinge zu entwerfen“, schwärmt sie noch heute. Der nächste logische Schritt war ein eigener Online-Shop. Nun ja, es lief gut, aber Romina Degenkolb arbeitete noch Vollzeit und so wurden die Bestellungen abends in der 2-Zimmer-Wohnung abgearbeitet. Das Chaos mit nur wenig Raum war perfekt: da stapelten sich die Produkte, die zum Versenden eingepackt werden sollten, dann der Arbeitsplatz, an dem gewerkelt wurde - aber der frischgebackene Ehemann unterstützte seine Frau und half tatkräftig mit. Das Ehepaar zog in eine größere Wohnung mit dem Hintergrund, dass es dann endlich auch ein Büro für diese Bestellungen geben sollte. „Aber dann, ja dann wurde ich schwanger“, lacht sie.

Sie hatte keinen Druck verkaufen zu müssen, trotz Corona wurde noch immer geheiratet und gerade die netten, liebevollen Kleinigkeiten für Brauteltern, Trauzeugen und so weiter, wurden weiterhin bestellt. „Die Paare, die während Corona geheiratet haben, waren so eingeschränkt, dass sie etwas Besonderes wollten und das bekamen sie bei mir.“ Ende 2021 meldete sich Romina Degenkolb auch bei der Plattform Etsy an, wohlwissend, dass sie selbst nichts Neues herstellt und das Rad auch nicht neu erfindet.

Willst du meine Trauzeugin werden?

Und doch sind es augenscheinlich die Kleinigkeiten, die Liebe zum Detail, die emotionalen Texte, liebevollen Worte, der hervorragende Kundenservice, ihre Offenheit und Freundlichkeit und die immer wieder anderen Designs, die Kunden begeistern.
„Ich entwickle mich auch stets weiter, allerdings biete ich zeitlose Designs“, sagt Romina Degenkolb. Auch Dinge, wie „Willst du meine Trauzeugin werden?“, kommen bei den Käuferinnen und Käufern sehr gut an. Kurz vor Weihnachten verkaufte sie Weihnachtskugeln mit Texten beschriftet und besonders Kugeln mit solchen Fragestellungen werden zu Weihnachten gerne verschenkt. „So etwas kommt gut an und wird nachgefragt“, schmunzelt die junge Mama. Ihr Steckenpferd allerdings sind Socken, Taschentücher und Notfallkörbchen.
Sie selbst kauft die Rohprodukte und veredelt sie dann von Hand.

Vollzeitjob als Chefin

Im Oktober 2022 hat sie dann gekündigt, zuvor hatte Romina Degenkolb ihren Hauptjob reduziert, dann aber der ganze Schritt in die Selbstständigkeit. „Die beiden Omas sind mein Backup, was die Kleine betrifft“, zeigt sich die Chefin dankbar und auch der Ehemann ist eine große Stütze. Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, eigener Chef zu sein, und die damit verbundene Flexibilität zu haben, kreativ zu arbeiten und andere glücklich zu machen. Zwischenzeitlich konnte sie bei ihrer Schwiegermutter im Keller ihre Manufaktur einrichten und dadurch vergrößern, „somit habe ich Geschäftliches und Privates trennen können.“ Und in der Tat arbeitet sie fünf Tage in der Woche und wenn dann abends doch noch zu viele Ideen im Kopf umherschwirren, dann setzt sie sich doch noch mal an den Laptop und arbeitet noch ein bisschen.

Große Träume

Große Träume hat die junge Geschäftsfrau, sie möchte weiterwachsen und am liebsten auch ein Ladengeschäft eröffnen. Zudem möchte sie deutschlandweit bekannt werden und ihren Ehemann mit in die Manufaktur aufnehmen. Er ist kreativ beim Thema Holz und Laser, diese Anschaffung wäre nämlich als nächste große Investition geplant. Gute Umsätze und Mitarbeiter – so der Wunsch.

„Ich brenne für diesen Traum, für meinen ManufakturZauber“, beschreibt Romina Degenkolb ihre Gefühle. Dabei hätte sie nie gedacht, dass ihr Wunsch sich bis heute schon so sehr verwirklicht haben könnte. „Eigentlich bin ich von der finanziellen Sicherheit in die Unsicherheit gewechselt, habe das aber bisher nie bereut, sondern muss sagen, mir geht es gut und das war die richtige Entscheidung.“ Dabei hört Romina Degenkolb auf ihr Herz, lässt sich davon leiten, denn zu schnell und zu naiv, sollte man solch‘ ein Business nicht angehen, mahnt sie.

Kindergarten und Grundschule

Inzwischen hat sie auch weitere Ideen, die Kinder betreffen, mit personalisierten Trinkflaschen, Geldbeuteln oder Brotdosen für die Kindergarten- und Grundschulzeit. Hier veredelt sie die Produkte individuell mit dem Namen. Verschiedene Elemente wie Piraten, Regenbogen, Prinzessin machen das gewisse Etwas aus. Auch individuelle Firmenanfragen sind gern Willkommen, „stets zugeschnitten auf das Unternehmen“, erklärt sie. Dabei ist sie selbst sehr kritisch und werkelt so lange, bis alles passt. „dann würde ich es auch für mich kaufen wollen“, lacht sie. Etwa 150 Produkte finde sich aktuell in ihrem Onlineshop, zudem realisiert sie individuelle Wünsche der Kunden.

Ihre Philosophie: „Durch meine Produkte möchte ich den Hochzeitstag als schönsten Tag im Leben noch unvergessener machen, denn meine Produkte haben Emotionen, die bleiben.“ Da Romina Degenkolb ihren Job liebt, fühlt sie sich nicht ausgepowert und bekommt dadurch auch Familie und Beruf bestens unter einen Hut.

Text: Heike Scheiding / Fotos: ManufakturZauber

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