Engagement und Innovation: Im Dialog mit Hanna Lehmann von der Bürgerstiftung Freiburg
Die Freiburger Bürgerstiftung - eine gemeinnützige Stiftung, die sich der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der nachhaltigen und ökologischen Entwicklung in Freiburg und Umgebung widmet.
Die Stiftungsräte unter anderem Hanna Lehmann, Dr. Sigrid Faltin, Reinhild Dettmer-Finke und Ulrich von Kirchbach
Gegründet im Juni 2006, bietet sie Bürgern, Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, sich durch finanzielle Zustiftungen, Spenden Sachspenden oder ehrenamtliche Arbeit als Zeitstifter sich einzubringen. Die Stiftung unterstützt eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Ökologie, die darauf abzielen, die Lebensqualität in der Region zu verbessern und zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen. Mit einem starken Fokus auf die Prinzipien der Demokratie, sozialen Gerechtigkeit und ökologischen Nachhaltigkeit, arbeitet die Freiburger Bürgerstiftung daran, innovative Lösungen für lokale Herausforderungen zu finden und umzusetzen. Ihre Projekte reichen von der Unterstützung von Geflüchteten über die Förderung von Bildungsinitiativen bis hin zum Schutz der lokalen Biodiversität. Die Stiftung legt großen Wert darauf, dass ihre Arbeit nicht nur unmittelbare Auswirkungen hat, sondern auch langfristig zum Wohl der Gemeinschaft beiträgt. Als Plattform für bürgerschaftliches Engagement fördert sie den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und trägt so zu einem lebendigen und resilienten Gemeinwesen bei. Die Freiburger Bürgerstiftung ist ein Beispiel dafür, wie durch gemeinschaftliches Handeln positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirkt werden können.
v.l.n.r: Dr. Wolfgang Klumb, Hanna Lehmann und Antje Reinhard bei der Verleihung des Gütesiegel des Bundesverband Deutscher Stiftungen
Die Stiftung setzt sich mit einer Vielzahl von Projekten für die Gemeinschaft in Freiburg ein. Eines ihrer bemerkenswerten Projekte ist der jährlich stattfindende "Pitch", bei dem Initiativen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen ihre Ideen präsentieren können. Die Gewinner erhalten Preise zur Unterstützung ihrer Vorhaben. Ein weiteres Projekt sind seit 2011 die "Apfelpatenschaften", circa 1.700 Freiburger Kinder in über 20 Horten, Kindergärten und Freizeitbetreuungen erhalten von September bis März jede Woche Bio-Äpfel, die Freiburger Bürgerinnen und Bürger mit einem jährlichen Beitrag von 300 € spenden. Die "Buch-Buden" sind kreative Orte, die das Lesen fördern, indem Bücher an Orten angeboten werden, wo sonst eher wenig gelesen wird. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Freiburg fördert die Bürgerstiftung Freiburg Nachhaltigkeit und verknüpft dies mit sozialem Engagement und kultureller Bereicherung. Mit den "Bürgerbäumen" fördert die Stiftung das Pflanzen von Obstbäumen und trägt so zum Klimaschutz bei. Das Projekt "Durstlöscher für Straßenbäume" adressiert das Problem der Trockenheit bei Stadtbäumen und nutzt Freiburgs Brunnen als Wasserquelle. "Freiburger Bienenglück" ist eine Initiative zur Förderung insektenfreundlicher Pflanzen und zur Honigproduktion. Die Stiftung unterstützt auch Bildungsprojekte wie "Mit Kindern erneuerbare Energie entdecken", das Grundschülern das Thema Energie nahebringt. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung für die Integration von Geflüchteten durch Patenschaften, die seit 2013 laufen. Bildung ist ein Schlüssel zu persönlichen Chancen und gesellschaftlichem Fortschritt, deshalb engagiert sich die Stiftung auch in der Form von Schulpatenschaften, um die Bildungssituation zu verbessern. Die Zeitstifterinnen Angela Klaßen und Mechthild Beucke-Galm arbeiten eng mit den Schulleitungen und Schulsozialarbeitern der Albert-Schweitzer-Schule und der Karlschule zusammen, um Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die einen positiven Einfluss haben.
All diese Projekte zeigen das breite Engagement der Freiburger Bürgerstiftung in den Bereichen Soziales, Bildung, Umwelt und Kultur, wodurch sie einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in Freiburg leistet. Weitere Informationen zu diesen und anderen Projekten finden Sie auf der Website der Freiburger Bürgerstiftung. Hanna Lehmann -Gründungsstifterin der FBS bringt sich seit Jahren in die zivilgesellschaftliche Landschaft Freiburgs ein. Als Vorsitzende des Stiftungsrates der Freiburger Bürgerstiftung, spielt sie eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Umsetzung von Initiativen, die das soziale, kulturelle und ökologische Leben in Freiburg bereichern.
Aktuelle Strategiesitzung der Stiftungsräte und Vorständinnen – Moderation Irene Armbruster/Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Stuttgart
Auch Antje Reinhard, deren Bekanntschaft Hanna Lehmann auf einem privaten Fest machen durfte, erwies sich als wahrer Glücksfall. Der Austausch mit ihr ging weit über einen Smalltalk hinaus. Sie bekleidet die Position der Vorstandsvorsitzenden. Dr. Wolfgang Klumb, einer der Gründungsstifter, der heute dem Vorstand angehört, behält stets die Finanzen im Auge. Dr. Bärbel Fritzsche - älteste Stifterin und ebenfalls Mitglied des Vorstands, beeindruckt immer wieder mit innovativen Ideen. Ihr Elan und ihre Lebensfreude sind ansteckend; sie packt tatkräftig an, bleibt beweglich und trägt ein großes Herz für Freiburg in sich
Gemeinsam mit den aktiven Stiftungsräten und Vorständen sowie Projektleiterinnen wurden zahlreiche erfolgreiche Partnerschaften mit lokalen Akteuren etabliert und Initialzündungen bzw. Veränderungen konnten dadurch in Freiburg herbeigeführt werden. Ihre Arbeit und ihr Engagement sind beispielhaft für die Kraft des bürgerschaftlichen Engagements und zeigen, wie individuelle Initiative und kollektive Anstrengungen zusammenkommen können, um eine lebenswertere Gemeinschaft zu schaffen. Im Interview mit Region im Blick gibt uns Hanna Lehmann Einblicke in die Arbeit und Aufgaben der Freiburger Bürgerstiftung.
Eine von Zahlreichen Themensitzungen der Projektleiterinnen und Projektleiter
Was war die Inspiration und Motivation zur Gründung der Bürgerstiftung Freiburg?
Hanna Lehmann: Ich hatte die Gelegenheit im Rahmen meiner Tätigkeit als Studienleiterin der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg viele Veranstaltungen zum Thema Stiftungswesen durchzuführen.
Freunde, Filmemacher begleiteten diese Arbeit, so dass ein Film entstand über das Thema Stiftungen
Impuls: der Film von Stiftungsrätin Reinhild Dettmer – Finke, die gemeinsam mit ihrem Mann auch die Strandkorb-Stiftung ins Leben gerufen hat, wurde im SWR3 gesandt und es entstand die Diskussion. Warum hat Freiburg keine Bürgerstiftung?
Hauptimpuls: in meinem Umfeld waren wir uns einig, dass wir hier in Freiburg mit allen Angeboten, regionalen Gegebenheiten ein gutes Leben führen. Die Verantwortung für die Gesellschaft besteht darin zu teilen, abzugeben und die Bürger von Freiburg mit einzubinden und Ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Kompetenz, Ihr
Wissen und ihr Kapital einzubringen
Wie definiert die Bürgerstiftung ihre Rolle in der lokalen Gemeinschaft und welche Ziele verfolgt sie?
Hanna Lehmann: Bürgerstiftungen verstehen sich als Plattform in der jeweiligen Kommune.
Wir können die Aufgaben der Kommunen nicht übernehmen, aber kreativ und antizipierend Themen aufgreifen, die der gesellschaftliche wirtschaftliche und politische Wandel mit sich bringt, siehe Klimakrise, Bildung oder jetzt gerade das erhöhte Engagement für eine lebendige Demokratie Wir haben sehr viel eigene Projekte, sind aber auch fördernd tätig.
Hierbei arbeiten wir mit anderen Stiftungen und auch Initiativen zusammen.
Unsere Ziele sind die Zukunft für Freiburg gemeinsam zu gestalten. Die Freiburger Bürgerstiftung führt Menschen zusammen, die sich als Stifter*innen, Spender*innen oder Zeitstifter*innen für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Freiburg engagieren wollen. Wir initiieren, betreiben und fördern entsprechende Projekte. Dabei orientieren wir uns an den Grundsätzen einer demokratischen, sozialen und nachhaltigen Stadtentwicklung. Besonders am Herzen liegen uns Projekte in den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur und Ökologie. Wir fühlen uns den zehn Grundsätzen der Bürgerstiftung verpflichtet Partei, politisch unabhängig Transparenz, vielfältige Themen usw. Das Gütesiegel des Bundesverbandes, der Deutscher Stiftungen e.V wird alle drei Jahre erteilt und ist nicht nur Anerkennung, sondern auch Schutz unserer Arbeit. Wir sind auch Mitglied im Bundesverband und gehören zum Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands. Es gibt ca.420 BS und etwa die Hälfte davon erhalten das Gütesiegel/ein Zertifikat.
Frau Lehmann was ist ihre Motivation, für die Stiftung zu arbeiten?
Hanna Lehmann: Jeder hat sicherlich andere Motive. Mein persönliches Motiv:
Ich habe es vom Elternhaus mitbekommen, abzugeben und zu teilen. Ich fühle mich der Gesellschaft verpflichtet, weil ich ein gutes Leben führe. Die Zusammenarbeit mit den vielen Zeitstiftern und Zeitstifterinnen ist mehr als bereichernd. Das Engagement in der BS ist Sinn stiftend. Eigene Projekte umzusetzen, aktiv zu werden und sich in einer disparaten Zeit der Unsicherheit der Auseinandersetzungen der Kriege, der Krisen aktiv in der Kommune einzubringen. Es hält wach, jung ist ansteckend und zeigt mir immer wieder, dass Demut verbunden mit Gestaltungskraft die besten Mittel sind gegen Verzagtheit., Langeweile und Ratlosigkeit. Es gibt Kraft und macht resilient. Die Beteiligung an und in einer Bürgerstiftung oder in Vereinen fördert die Selbstwirksamkeit, die Kreativität und setzt dem Hedonismus zwischen Spargelessen Urlaubsplanung und Selbstoptimierung etwas entgegen. Hier geht es um gelebte Demokratie.
Welche aktuellen Projekte führen Sie durch und wie tragen diese zur Entwicklung der Stadt Freiburg bei?
Hanna Lehmann: Die Freiburger Bürgerstiftung hat viele Projekte, die gleichzeitig von Projektleitern geführt und angeboten werden: Buchbuden, Apfelpatenschaften, Der achte Pitch hat stattgefunden, hier hat die Predigerstiftung wiederholt die Location ermöglicht.
Junge Leute können in einer kurzen kreativen Präsentation ihre Projekte vorstellen und erhalten von der Jury der FBS ein Startkapital. Wir haben seit Jahren über 120 Patenschaften - Geflüchtete und Freiburger Bürger. Die Ukraine wurde mit ca. 170.000 Euro unterstützt, davon spendete Testo allein 125.000 hinzu kamen Sachspenden, Medikamente etc. Ein Projekt von Stiftungsrätin Ingrid Wertheimer.
Zurzeit läuft ein Projekt „Schwimmen unter Freunden“ mit Kindern aus deutschen Familien und Kindern mit Migrationshintergrund. An den Start geht jetzt ein Fußball Projekt mit Kindern.
Seit Jahren führt Zeitstifterin Eva Korte Bildungsprojekte in Schulen durch. Ferner wird in Häusern mit Geflüchteten von der Freiburger Bürgerstiftung und den Zeitstiftern Veronika Kaiser und Karl Hans Jauss in Zusammenarbeit mit Bürgern aus dem Quartier Bildungsarbeit realisiert, Feste gefeiert und Begegnungen angeboten. Spontan entstanden ist auch das Thema Förderung der Demokratie, hier sind wir im Gespräch mit den Bürgern, den Restaurants, die 80 % Menschen mit Migrationshintergrund verzeichnen, mit den Praxen., die die bei einer Remigration ihre Arbeitskräfte verlieren würden. Vor den Wahlen gab es eine gut beachtete Ausstellung zum Thema Demokratie und Straßenaktion. Blumen wurden anlässlich 70 Jahre Grundgesetz mit den Omas gegen rechts verteilt. Das Thema wird uns noch weiter begleiten. Zeitstifter hier – Stiftungsrat Thomas Hauser.
Wiederaufnahme: In diesem Jahr werden wir, wenn die Dürre Zeit kommt, unser Durstlöscher Projekt wieder aufnehmen. Rote Gießkannen werden an Brunnen gestellt zum Gießen der Nächstliegenden Bäume.200 Gießkannen sind Kult inzwischen bieten wir BAUM-Patenschaften an auch hier können sich die Bürger einbringen. Inzwischen haben wir über 20 Bäume an Paten weitergegeben und der Reigen wächst. Dies ist ein Projekt von Vorständin Ute Unteregger.
Worin liegen die Schwerpunkte Ihrer Stiftungsarbeit?
Die Freiburger Bürgerstiftung versteht sich als eine Stiftung gegründet von den Bürgern für die Bürger. Wir geben den Freiburger Bürgern eine Chance sich als Zeit Stifter als Spender und mit ihrem Kapital als Zustifter einzubringen. Von 420 Bürgerstiftung sind wir die erste Bürgerstiftung, die mit Ute Unteregger eine frühere Leiterin der Ökostation hat und gleichzeitig SDG-Beauftragte ist. Somit sorgen wir dafür, dass nach den 17 Statuten der UNO, unsere Projekte nachhaltig, zukunftsorientiert und generationstauglich durchgeführt werden. Die Freiburger Bürgerstiftung versteht sich als Impulsgeber für kreative partizipative und innovative Projekte fördernd einzusetzen und vor allem auch eigene Projekte durchzuführen
Wie gestaltet sich der Entscheidungsprozess bei der Auswahl von Projekten und Initiativen?
Hanna Lehmann: Die FBS hat einen Stiftungsrat und einen Vorstand, der im regelmäßigen Austausch ist. In Freiburg ist der schnelle Weg gefragt und hat sich bewährt. Als Beispiel nenne ich die Rettung des Friedrichbaus. Für den Beschluss hier aktiv zu werden, brauchten wir genau einen Tag. Und der Friedrichsbau steht -das Kino läuft -geht ins Kino
Ja tatsächlich wir können es uns nicht leisten, weil wir alle ehrenamtlich tätig sind, lange Diskussionen mit Bedenkenträgern durchzuführen. Hier muss ich sagen, ist ein außerordentlich vertrauenswürdiges und zuverlässiges Miteinander, Das schnelle Entscheidungen auch zulässt.
Wie finanziert die Bürgerstiftung ihre Projekte?
Hanna Lehmann: Unser Stiftungskapital ist im Vergleich zu anderen Bürger Stiftungen/Wiesbaden Hannover Hamburg Dresden ja auch im Vergleich zu kleinen Kommunen sehr bescheiden. Übrigens ein Phänomen, was auffällt. Gedanken und neue Ideen werden gerne geteilt aber sich vom Geld, was ja nur ein Mittel ist, zu trennen scheint ein komplexer Akt zu sein. Ich bin mir manchmal nicht ganz sicher, ob es die badische Zurückhaltung insgesamt ist. Trotz sehr schwieriger Zinslage konnten wir unser Kapital mit ethisch, ökologischen und sozialen Anlagestrategien nicht nur erhalten, sondern auch Gewinne erzielen. Es ist unser großer Wunsch, nun auf 1 Million zu steuern. Das ist ein Appell an alle, die vielleicht nicht die Zeit haben, das Zeit Kapital einzusetzen aber die FBS cool finden Ab 1000 Euro ist man Zustifter. Wir erhalten immer wieder projektorientierte Spenden. Da ist spürbar, dass die Geldgeber die Nähe zum Thema zu den Menschen suchen und auch den Ablauf der Projekte gerne verfolgen. Dafür sind wir sehr dankbar das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich sagen. Um die notwendige Struktur, die all die Ehrenamtlichen bündelt, den Kontakt zu den Bürgern, Stiftern pflegt, medial in die Öffentlichkeit bringt, brauchen wir Unterstützung, Kapital. Ja das ist ein Appell. Wir sind dankbar, wenn diese Zusammenhänge gesehen werden.
Welche Prinzipien prägen Ihre Arbeit bei der Bürgerstiftung am meisten?
Hanna Lehmann: Schwierig: Prinzipien? Vertrauen, Nachhaltigkeit, schnelle Entscheidungsprozesse, Kooperation., Wertschätzung, Demokratie.
Das Wichtigste ist: Das persönliche Engagement muss Freude machen. Die Zeit kann eingeteilt werden und kann auch begrenzt werden.
Wie können sich Bürgerinnen und Bürger bei der Bürgerstiftung engagieren und welche Rolle spielt dabei das bürgerschaftliche Engagement?
Hanna Lehmann: Wir arbeiten alle ehrenamtlich. Das Projekt muss Freude machen und muss zu einem passen. Ja man kann für etwas brennen. Vorschläge können eingebracht werden.
Auch Hilfsmittel, Transport, Location zur Verfügung stellen… Kontakte herstellen…
Netzwerke knüpfen…
Man kann auch Zeitstifter für ein paar Wochen werden.
Erzählen Sie uns etwas über den Menschen hinter dem Ehrenamt
Hanna Lehmann: Es ist unglaublich, wie viel Freude es macht, die einzelnen von ihren Projekten erzählen zu hören. Die Begeisterung und das Engagement ist so ansteckend. Wir haben in unserer FBS-Berufstätige, die mit ihrem Know-how und ihren Verbindungen sehr viel zur Weiterentwicklung der Bürgerstiftung beitragen. Andererseits gibt es Menschen, die nach ihrem Beruf eine neue Aufgabe gesucht und gefunden haben. Hier ist es wichtig, Freiraum zu lassen und das zu machen, wie schon gesagt, was einem wirklich Freude macht.
Interessant sind auch die jungen Menschen, die zu uns stoßen. hier können wir im Social Medienbereich noch sehr viel lernen. Sie sind schnell aktiv und packen zu. Hier ist die Kontinuität nicht so gegeben, was verständlich ist.
Wichtig ist, dass das Gesamtanliegen der Freiburger Bürgerstiftung allen klar ist und immer im Auge behalten wird und nicht nur die Einzelprojekte im Mittelpunkt stehen.
Buch-Buden-Projekt der Freiburger Bürgerstiftung mit dem Literaturhaus Freiburg
Wie steht es ihrer Meinung nach um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Ansätze, um gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken?
Hanna Lehmann: In meinem Umfeld erlebe ich sehr viel Engagement, Einsatz und Begeisterung und Gestaltungswillen. Manchmal befinden wir uns aber hier in Freiburg in einer Blase. das ist gefährlich und macht blind. Bewege ich mich etwas außerhalb, so stelle ich schon fest, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt auseinander zu brechen droht.
Die Individualisierung, die Anspruchshaltung, auch dem Staat der Politik gegenüber (letztlich sind wir es) die fehlende Umverteilung nimmt zu. Verlustängste, Unüberschaubarkeit der gesellschaftlichen und politischen Situation führen zu Rückzug und zur Suche nach einfachen Lösungen. Das ist gefährlich.
Die Eigenwirksamkeit erkennen und aktiv werden.
Gegenseitiger Respekt und Anerkennung.
Die Gewohnheiten von Konsum Mobilität und Zeitverschwendung durch neue nicht zerstörerische ausbeuterische Werte und Ziele in zukunftsorientierte Handlungsfelder kreativ und aktiv umsetzen.
Lasst uns Bäume pflanzen! Komm wir springen ins Nass! Heute wird gekickt! Unsere Kinder können laufen und brauchen keinen Transporter! Geld auf der Bank langweilt sich!
Welche Rolle spielen bürgerschaftliches Engagement und gemeinnützige Organisationen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Hanna Lehmann: Ich halte des Bürgerschaftliche Engagement, egal, in welcher Organisation man tätig ist, für die beste Leibesübung, um Realität zu erfahren, sich selbst zu spüren, Menschen kennen zu lernen. Das ist gelebte Demokratie mit Gestaltungskraft
Wie sieht die langfristige Vision der Bürgerstiftung Freiburg aus und welche Herausforderungen sehen Sie auf dem Weg dorthin?
Hanna Lehmann: Sie bringe es auf den Punkt - im Juli steht die Strategie Sitzung an.
Nach 18 Jahren möchten wir unsere Stiftung Kapital erhöht sehen, das ist kein Problem dem steht nichts im Wege - Herzlich Willkommen. Wir hoffen, dass wir nicht Feuerwehr spielen müssen, weil die Probleme zunehmen. Ich wünsche uns, dass wir weiterhin kreativ spielerisch, und mit Freude neue Projekte antizipieren und in Angriff nehmen können.
Das ist die Grundvoraussetzung für das Ehrenamt. Wir möchten weiterhin eine Plattform sein für Menschen, die ihrem Leben einen Sinn geben möchten und auf andere Menschen zugehen
Wir möchten weiterhin mit all den anderen Aktiven in Freiburg eine zukunftsorientierte lebenswerte Kommune mitgestalten- in dem Bewusstsein, dass unser gutes Leben nicht selbstverständlich ist und manches auch strukturelle Veränderung braucht.
Was wünschen Sie der Bürgerstiftung für ihre Zukunft?
Hanna Lehmann: Neugierde- -Offenheit- gemeinsames Gestalten- Respektvolles Miteinander-
Ein Minimum an Bürokratie - Eine Plattform für Freiburg