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Nachrichten aus Blickpunkt: Moderne Frauen

„Ein Glücksfall für unser Unternehmen“

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande für Renate Sick-Glaser

In einer Feierstunde wurde Renate Sick-Glaser am Montag, 17. Oktober für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg, verlieh die Auszeichnung in Anwesenheit geladener Gäste aus Familie, Politik, Wirtschaft und Kultur in der SICK Sensor Intelligence Academy (SIA) in Waldkirch-Buchholz.

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Renate Sick-Glaser

Kai-Uwe Wudtke

Einen besseren Tag für eine solche Auszeichnung hätte es nicht geben können: Die Sonne strahlte an diesem sommerlichen Herbsttag um die Wette mit der Geehrten und ihren Gästen in der SIA, pointierte Reden unterstrichen die Wertschätzung ihres mit der Person untrennbar verbundenen Wirkens. Renate Sick-Glaser, die älteste noch lebende Tochter der Firmengründer Dr. Ing. e.h. Erwin Sick und seiner Frau Gisela Sick, zeigte sich ebenso dankbar wie gerührt über die Aufmerksamkeit für ihr vielfältiges Engagement.

In den vergangenen 25 Jahren ist es Renate Sick-Glaser mit erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand gelungen, ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in zwei Stiftungen zu bündeln: Neben dem Engagement für die von ihrer Mutter gegründete „Gisela und Erwin Sick Stiftung“ entstand vor neun Jahren die- „Renate und Waltraut Sick Stiftung“. Wesentlich zu ihren selbst gewählten Aufgaben gehört auch das Engagement für Aus- und Weiterbildung zum Wohl der Mitarbeitenden in der SICK AG, das Bildungs- und Schülerforschungshaus in Waldkirch und – jüngstes Beispiel für den perspektivischen Blick – die Errichtung des Akademiegebäudes für die SICK AG im Park des Schlosses Buchholz, dessen vom Verfall bedrohtes, 250 Jahre altes Gebäudeensemble Renate Sick-Glaser mit ihrer Sick Glaser GmbH zuvor erworben hatte.

Seit er sich erinnern könne, sei das Thema Ausbildung und Förderung der Mitarbeitenden wichtig gewesen, sagte der Sohn der Geehrten, Sebastian Glaser. Seine Mutter habe es sich zu eigen gemacht und kontinuierlich ausgebaut. Dafür sei ihr die „Wertschätzung von Firma, Familie und Gesellschaft“ sicher. Schon sein Großvater, der Firmengründer Erwin Sick, habe Kompetenz als wichtigstes Kapital seines Unternehmens gesehen. Seine Mutter habe durch ihr Hartnäckigkeit die Fortsetzung des großen Engagements gesichert. In Hinblick auf die 75-jährige Firmengeschichte wünschte sich Sebastian Glaser „Eine Fortsetzung der Pionierleistungen zum Wohle der Menschheit – auch in den nächsten 75 Jahren“.

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Renate Sick-Glaser, Sohn Sebastian (hinten links) und Vorstand SICK AG.

Kai-Uwe Wudtke

Als „Glücksfall für unser Unternehmen“ bezeichnete Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der SICK AG, die Preisträgerin. Mit nie erlahmender Energie habe sie maßgeblich dazu beigetragen, die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitenden in den Fokus des zukunftsorientierten Unternehmens zu rücken. Die Teilnahme von Talenten an internationalen Begegnungen trage maßgeblich dazu bei, dass die SICK AG 2022 zum 20. Mal in Folge zu Deutschlands besten Arbeitgebern zählt: Unter den Unternehmen der Größenklasse von 2001 bis 5000 Arbeitnehmende erreichte die SICK AG den zweiten Platz. 

Die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, ging in ihrer Rede zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes eingehend auf die ausgeprägte Zukunftsorientierung der zu Ehrenden ein. Speziell die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf mehreren Ebenen sei beispielhaft: Es sei eine „wichtige Botschaft“, mit jungen Menschen Zeit zu verbringen und sich zielgerichtet für ihre Zukunft einzusetzen. Eine Zukunft, die nur mit gut ausgebildeten Fachkräften gelingen könne. Renate Sick-Glasers Einsatz für die Förderung der MINT-Berufe durch die Ausrichtung des regionalen Jugend-forscht-Wettbewerbs, die Teilnahme an der Aktion „Mathe im Advent“ und die Etablierung des Schülerforschungszentrums Freiburg sei „eine unverzichtbare, wertvolle Unterstützung“ angesichts der „gewaltigen Herausforderungen, aber auch großen Chancen“ der Gegenwart, in der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen gefordert seien.

Mit ihrem wachen und mitfühlenden Verstand habe Renate Sick-Glaser darüber hinaus in den vergangenen Jahren mit ihrer Renate und Waltraut Sick Stiftung ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Kultur, Bildung, Erziehung, Sport allgemein und Sport für Menschen mit Behinderung sowie Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen gelegt. Die Straßenschule Freiburg, der Verein zur Förderung des nordischen Behinderten-Skilauf Deutschland e.V., LiveMusicNow sowie zahlreiche, dem Stiftungszweck entsprechende Einzelprojekte gehören zum Portfolio. Ein Lebenswerk – so die Ministerin – das höchsten Respekt verdient.

„Junge Menschen zu unterstützen – das ist ein lebenslanges Thema“, dankte Renate Sick-Glaser sichtlich bewegt und „überwältigt von den wertschätzenden Worten“. Ebenso wie die Unterstützung lebenslangen Lernens gehöre die Förderung von Kunst und Kultur zu ihren selbstgewählten Aufgaben, sagte die ausgebildete Krankengymnastin, die sich schon im jungen Erwachsenenalter für benachteiligte Menschen einsetzte. Ihre Beobachtung „Das Feuer geht über!“ sei auf viele Bereiche übertragbar und speziell in sozialen Berufen und in der Pflege immens wichtig.

Der von Dr. Michael Kaiser (Sick Glaser GmbH) ausgesprochenen Bitte um „Applaus für die im doppelten Sinne ausgezeichnete Renate Sick-Glaser“ kamen die Gäste gerne wiederholt und anhaltend nach. Die Sängerin Neele Pfleiderer, Gewinnerin des ZMF-Preises 2022, steuerte mit Will Bartlett am Piano die musikalische Note für den begeisterten ZMF-Fan Renate Sick-Glaser bei.

Autor: Sigrid Hofmaier/Fotos: Kai-Uwe Wudtke

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