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Nachrichten aus Blickpunkt: Moderne Frauen

Die Powerfrau: Michaela Quappe-Gemmert

Die Powerfrau Michaela Quappe-Gemmert steht nicht für Wetterkapriolen, sondern vielmehr für süße Verführungen mit Marzipan, Schokolade, Nüssen und so besonderen Hochzeitstorten, die ihresgleichen suchen

Bei ein paar mega-leckeren Probierstückchen hauchzarter Tortengenüssen sitzt mir die so sympathische, bodenständige 43-jährige Konditoren-Meisterin Michaela Quappe-Gemmert in der Messe Freiburg gegenüber. Hier ist ihre Backstube, hier ihr Wirkungskreis. Trotz ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau war da schon immer die große Leidenschaft für die Patisserie. Aber warum sich nicht verändern? Den erlernten Beruf hat sie vielmehr als Grundlage genommen, um so neue Wege zu beschreiten. Und diesen Mut zu Neuem, den beschritt sie im Jahr 2005/2006 mit dem Besuch in der Schweiz, um hier das Diplom an der renommiertesten Schweizer Fachschule, Richemont in Luzern, abzulegen. 2006 machte sie sich dann gleich mit „Die kleine Delikatessen-Manufaktur“,  in Freiburg selbstständig.

Michaela Quappe-Gemmer

Mit ausschließlich natürlichen Zutaten kreierte Michaela Quappe-Gemmert Desserts und dann auch Kuchen für die Messe in Freiburg. Aber sie wollte mehr lernen, mehr können und so besuchte sie zum einen viele internationale Seminare, zum anderen im Jahr 2008 die Meisterschule, mit Abschluss 1,0 und damit mit Jahresbestleistung und Förderpreis. „Und das als Quereinsteigerin“, lächelt sie. Alle ihre Rezepte erarbeitet sie sich selbst und so blieb es nicht aus, dass ihr kleines Unternehmen wuchs. 2011 firmierte sie um in Patisserie-M und die Nachfrage am Markt nach Patisserie, gab ihr Recht, den richtigen Weg beschritten zu haben.

Viel gelernt und noch immer die gleiche Freude beim „Lächeln zaubern!“

Kuchen, Torten – alles immer von bester Qualität und ganz frisch, seit 2008 läuft ihre Produktion durchgängig in Räumen bei der Messe Freiburg. „Ich wollte alles machen, nur keine Hochzeitstorten“, beschreibt sie ihre Intension. „Buttercremerosen und Mittelständer, das bin ich nämlich nicht“, lacht sie und verweist und permanente Anfragen zu solchen besonderen Leckereien. Und zwischendurch lernte die junge Konditoren Meisterin auch noch in London bei Peggy Porschen und Mitch Turner, belegte dort Seminare zu Techniken von Ornamenten, Handpiping und vieles mehr. Und dann kam es doch anders, als erwartet. Ihre erste Hochzeitstorte wurde 4-stöckig für ein Paar mit Blumen verziert und geschmacklich nach Himbeere, Passionsfrucht, Sacher und Limone – so die einzelnen Torten-Etagen.

Unaufhaltsame Hochzeitstorten-Lawine

„Und die kam richtig gut an“, erinnerte sich Michaela Quappe-Gemmert und lacht. Tja und daraus entwickelte sich eine wahre Lawine. Anfrage um Anfrage trudelte ein, Empfehlungen bis zur Schweizer Grenze und „heute bin ich für 2016 schon total ausgebucht“. Ihre Hochzeitstorten sind maximal sechs-stöckig, passen zur Tisch-Dekoration oder der Einladungskarte, sind stets individuell. „Ich backe feine Schichten, das ist sehr zeitintensiv, bringt dann aber beim Genießen ein schönes Mundgefühl“, betonte sie, und das kann ich mit meinen Probiererle bestätigen. 100 Prozent Fruchtpüree, gepaart mit handgemachter Vanillecreme, alles ganz luftig und fluffig, dann wieder kompakter, mal nussig, mal leicht mit Säure – ein Genuss. Damit dann der schönste Tag für das Paar auch bei der Torte anschneiden noch schön bleibt, bekommt das Paar die Schneidetechnik an die Hand, auch, damit die Gäste dann alle Schichten probieren können.

„Schema F“ gibt es bei der Patisserie-M nicht und das Handwerk in der Konditoren-Stube muss jeder der sieben Mitarbeiter in allen Bereich können. Das wiederum garantiert Abwechslung und keiner verliert den Spaß. Auch die Azubis dürfen bereits im ersten Lehrjahr Torten und Pralinen machen. Wenngleich sie ihre eigene Hochzeitstorte nicht gebacken hat, so tobt sich die Konditoren Meisterin bei manchen Aufträgen so richtig aus. Sie bezeichnet das als „kreatives Austoben“. Ihre Rohstoffe sucht sie mit Bedacht aus, Fair Trade ist hier das Motto. „Nur wenn man Gutes rein gibt, kommt auch Gutes dabei raus“. Für sie ist ihr Beruf eine Berufung, Michaela Quappe-Gemmert ist glücklich und das Feedback der Kunden begeistert sie immer wieder aufs Neue. 2011 hat sie die erste Hochzeitstorte kreiert, in 2015 waren es 200 solcher Torten für den schönsten Tag im Leben. „Ich denke, ich war zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Produkt am Markt“, gibt sie sich dennoch bescheiden.

Jeden Tag wird produziert, die Kundenzufriedenheit steht dabei an oberster Stelle.
Um 4.30 Uhr geht ihr Wecker, oft sieben Mal in der Woche. Rund 35 verschiedene Torten sind im Portfolio, wobei sie schmunzelnd zugibt, doch eher die Käsekuchenesserin zu sein, oder mal ein Stück vom Zwetschgen-Streusel zu naschen - ansonsten isst sie gerne deftig. Auch zu Hause wird gebacken, allerdings keine Hochzeitstorten, sondern Brötchen zum Frühstück. Ihr Lebensrhythmus ist nicht normal, kein 8-Stunden-Tag und kaum ein Ausruhen. Ihre Energie für den Beruf bezieht sie aus dem Spaß und der Freude, den dieser ihr bereitet und ansonsten zählen zu ihren Hobbys das Reisen, Sport und lesen. An die 4.000 Fachbücher auch zum Thema Ernährung, und Gesundheit sind in ihrem Besitz.

pâtisserie-m
die pâtisserie von Michaela Quappe-Gemmert
Hermann-Mitsch-Straße 3
D-79108 Freiburg
Telefon: +49 761 61089590
www.patisserie-m.de

Fotos: Dominic Rock von Fotorock

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