Die Hochzeitsfee aus Reute – oder die Architektin für einen perfekten Hochzeitstag
Hatte ich es bei meiner letzten Powerfrau mit einer Prinzessin zu tun, so ist es diesmal tatsächlich eine Fee.
Hatte ich es bei meiner letzten Powerfrau mit einer Prinzessin zu tun, so ist es diesmal tatsächlich eine Fee.
„Ich bin Sandra Beck und Hochzeiten sind meine Leidenschaft“, sagt mein Gegenüber. Und ich wiederum merke das ganz schnell, denn Sandras Augen leuchten, wenn sie über das Thema „heiraten“ spricht. 2011 hat sie selbst geheiratet und dabei zuvor als Braut sehr viel getestet: was, wie, wo, wer und so weiter. Inzwischen ist die Ehefrau und Mutter eines Sohnes gefragte Wedding Planerin, besser gesagt die „Hochzeitsfee“.
Im Jahr 2002 hat sie die erste Hochzeit organisiert – und das perfekt.
Die Idee war eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt greifbar, bereits früher hat sie in ihren Jobs weltweite große Veranstaltungen realisiert. „Ich hatte den Namen „Hochzeitsfee“, das Logo, mein Konzept alles im Kopf, aber zuerst ging ich noch auf anderen Wegen“, berichtet sie. Später war dann ihr heutiger Ehemann der Auslöser, als er auf der Hochzeitsmesse „Trau“ in Freiburg einen Stand mit seinem Zeltverleih präsentierte. Und dazu druckte Sandra noch eben Prospekte und Visitenkarten und stellte sich als Hochzeitsfee dazu. Sie wurde wahrgenommen von den Besuchern und gründete 2012 ihre Firma. Der Schritt in die Selbstständigkeit war genommen.
Sandra Beck
Eine Hochzeit zu planen ist für ein Brautpaar sicherlich nicht leicht – oft sind beide berufstätig, oder es sind auch schon Kinder da, oder man hat nicht das richtige Gespür für den „schönsten Tag im Leben“. Hier kommt Sandra Beck ins Spiel, denn als Hochzeitsfee ist ihr wichtigstes Ziel: „Fühlen Sie sich zu Gast bei Ihrer eigenen Hochzeit“. Und genau das gewährleistet sie mit ihrem Rundumschlag an Know-how, an Ideen, Kreativität, Trends, Empathie und vor allem auch durch langjährige Partner. Auf diese kann sie sich absolut verlassen, mit ihnen arbeitet sie schon lange zusammen, hier stimmt die Qualität. Immer mehr werde sie angefragt, das spricht sich zum einen herum, zum anderen sprechen Internetauftritt und Bewertungen für die Hochzeitsplanerin, ebenso ihre Teilnahme an Messen.
In 2017 hat sie 32 Hochzeiten geplant und zum schönsten Tag eines jeden Brautpaares werden lassen.
Das erste Gespräch, das sie mit Interessenten führt, dient dazu, sich ein Bild zu machen. Vom Wunsch, wie die Hochzeit werden soll, wie das Brautpaar feiern möchte, welche Vorstellungen, Visionen, Ideen umgesetzt werden sollen und auch können. Aktuell beispielsweise erklärt Sandra Beck, seien Metalle wie Kupfer oder ganz stark Roségold, wie auch Silber und Gold im Trend. Ebenso rustikale Akzente mit Holz, mit Weinkisten oder Wegweisern. „Solche Dinge muss ich natürlich wissen, um das auch anbieten zu können“, betont die Hochzeitsplanerin. Durchschnittlich müsse man mit zwischen 200 und 260 Euro je Person/Gast rechnen, bei etwa 70/75 Personen, die der Hochzeitseinladung folgen, bewegt sich das Budget zwischen 15. und 20.000 Euro – Luft nach oben ist natürlich immer. Alleine schon die Frage, ob DJ oder Livemusik, ob ein Mann oder Band, muss hier beantwortet werden und ist entscheidend für das Budget.
Von sich selbst behauptet die Hochzeitsfee, dass sie ein Gespür für die Heiratenden, wie auch für die Anbieter hat. Viele Gespräche müssen dafür geführt werden, sie muss testen, probieren, sich Musikstücke anhören, verhandeln und koordinieren. Sie kennt jede Location und damit die Möglichkeiten, die damit einhergehen. Fakt sei, dass die Brautpaare ihre Empfehlungen wollen, diesen vertrauen. Und somit läuft auch alles an Verträgen über Sandras Schreibtisch. Ihr Netzwerk ist groß und das ist auch ihr „A und O“ – über Jahre erarbeitet. „Ich biete nur an, was ich auch für mich in Anspruch nehmen würde“, so ihr Credo. Dass die Brautpaare bei allem Tun Mitspracherecht haben und ihre eigenen Wünsche einbringen können, ist selbstverständlich. Sandra Beck verlangt ein festes Honorar und sie sagt: „Ich bin der Architekt für den schönsten Tag im Leben“.
Mit den Dankeskarten endet ihr Auftrag, zuvor ist Sandra Beck eine Freundin auf Zeit.
Am Hochzeitstag selbst ist sie oder eine ihrer drei Mitarbeiterinnen vor Ort. Hier fungiert sie als Ansprechpartnerin für die Gäste, legt letzte Hand an die Dekoration an und ist für Braut und Bräutigam, sowie alle Gäste da. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie für 18 oder 200 Menschen geplant hat – alles ist möglich und machbar. „Für mich ist das eine Leidenschaft, ich mache das irre gerne und das ist keine Belastung für mich“, sagt sie. Sie liebe die vielen schönen Dinge, alles zu vereinen und am Hochzeitstag zu sehen, dass ihre Vorstellungen im Kopf Realität geworden sind und strahlende Gesichter zaubern.
Zwischen der Nordwest-Schweiz und Offenburg ist ihr Wirkungskreis. Ihre Haupt-Hochzeitszeit liegt zwischen Mai und Oktober und da sei es gut, dass sich ein Au-pair um ihren siebenjährigen Sohn kümmert – denn geheiratet wird samstags. „Das gibt mir doch die Freiheit nicht immer auf die Uhr schauen zu müssen und auch abends bin ich flexibler“, so Sandra Beck, der es wichtig ist, dass ihr Sohn einen festen Ansprechpartner hat. Sie schafft so den Spagat zwischen Fee sein und Realität zu meistert. Da Ehemann Daniel auch mit Events zu tun hat, bleibt im Sommer nur wenig Zeit für die Familie, „das kompensiere ich im Winter“. Die Flexibilität im Job, die braucht die Hochzeitsfee allemal. Sie weiß, dass es für alles immer eine Lösung gibt und sie glücklich ist, wenn sie die Menschen um sich herum, die Hochzeitspaare und Gäste glücklich macht. „Das ist natürlich auch sehr emotional“.
Nun, wer jetzt glaubt, dass die Hochzeitsplanerin im Winter ihre Freizeit genießt, der ist auf dem Holzweg. Auch wenn in der kalten Jahreszeit an Samstagen keine Hochzeiten zu organisieren sind, so stehen hier Termine mit angehenden Brautpaaren im Terminkalender. Mindestens ein Jahr vor dem Hochzeitstermin sollte die Beauftragung der Hochzeitsplanerin erfolgen. Und am besten sei es, noch mehr Zeit-Puffer einzuplanen, wegen der Location, „denn die sind oft auf zwei Jahre im Voraus ausgebucht“. Ansonsten müsse das Brautpaar sehr kompromissbereit sein.
Angst, dass etwas schief geht, die hat Sandra Beck nicht. „Ich bin überzeugt, dass man immer alles regeln kann und wenn tatsächlich etwas schief läuft, dann sollte es das Brautpaar nicht mitbekommen“, schmunzelt sie. Wochenlang besteht ein enger Kontakt zu dem Hochzeitspaar, „da bin ich die beste Freundin auf Zeit“, aber oft bestehen auch im Nachhinein noch nette Verbindungen. Man müsse sich nur einmal überlegen, was auch auf privater Ebene so alles in ein bis zwei Jahren passieren kann und das erlebe sie hautnah mit. „Man muss mit dem Herzen die Dinge anpacken, dann funktioniert es“, weiß die Hochzeitsfee.
Als Ausgleich zum Job liest sie viel, geht mit dem Hund spazieren und genießt die Natur. Das wiederum bringt ihr Inspirationen. Und diese fließen dann schon wieder in die nächsten Hochzeitsplanungen mit ein. Und dann sind da ja noch Sohn und Ehemann. Den Schritt in die Selbstständigkeit, den hat Sandra Beck jedenfalls nicht bereut.