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Nachrichten aus Blickpunkt: Moderne Frauen

„Chancengleichheitsplan der Stadt Emmendingen“

Vorreiterrolle in der Bemühung Männer und Frauen in der Stadtverwaltung gleichzustellen

Die Stadt Emmendingen ist bei diesem Thema Vorreiter im Landkreis. Warum? Oberbürgermeister Stefan Schlatterer setzt auf Chancengleichheit. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Katharina Katt, stellte im Rahmen einer Pressekonferenz den Plan vor, der die Bemühungen unterstützen soll, Frauen und Männer in der Stadtverwaltung Emmendingen tatsächlich gleichzustellen. Mit seiner Unterschrift setzte Oberbürgermeister Stefan Schlatterer den Chancengleichheitsplan in Kraft, der nun alle sechs Jahre evaluiert werden soll.

Oberbürgermeister Stefan Schlatterer und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Katharina Katt

Im Februar 2016 ist das Chancengleichheitsgesetz (Gesetz zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg) in Kraft getreten. Darin heißt es, dass Gemeinden mit mehr als 8.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Stadt- und Landkreise Chancengleichheitspläne erstellen sollen. Die städtische Chancengleichheitsbeauftragte Katharina Katt hat nach ihrem Amtsantritt im Jahr 2019 vom Gemeinderat den Auftrag bekommen, einen solchen Chancengleichheitsplan (CGP) zu erarbeiten. Dazu war als erster Schritt eine umfangreiche Analyse der Beschäftigtenstruktur notwendig. Nach dieser Analyse der Beschäftigungsstruktur in der Emmendinger Stadtverwaltung, wurde der Chancengleichheitsplan durch Katharina Katt erstellt. Dabei wird im Chancengleichheitsplan dargestellt, in welchen Bereichen die Frauen unterrepräsentiert sind. Ziel sei es, so Oberbürgermeister Schlatterer, in der Stadtverwaltung Emmendingen den Verfassungsauftrag des Grundgesetzes zu erfüllen.

Frauen sind in der Emmendinger Stadtverwaltung gut vertreten

Bei der Auswertung zeigt sich deutlich, dass Frauen innerhalb der Verwaltung insgesamt sehr gut vertreten sind. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass der Frauenanteil in Führungspositionen insgesamt gut ist, aber je höher die Eingruppierung, desto niedriger der Frauenanteil. Sehr hoch indes ist der Frauenanteil bei den Teilzeitkräften. Was sicher daran liegt, dass gerade Frauen mit Kindern so wieder im beruflichen Fuß fassen können, eine Vollzeitstelle aber nicht infrage kommen kann.

Bei den Angestellten arbeitet ein sehr hoher Frauenanteil in Teilzeit. Und man kann es aus der Statistik herauslesen, bei den Beamten ist der Männeranteil deutlich höher verbeamtet, als bei den Frauen und es gibt einen höheren Männeranteil in höheren Besoldungsgruppen.

Im Chancengleichheitsplan nun festgehalten steht: Die Emmendinger Stadtverwaltung berücksichtigt jene Kompetenzen, die außerhalb der beruflichen Laufbahn erworben wurden, wie beispielsweise in der Familienzeit. Auch Zeiten familienbedingter Arbeitsunterbrechungen oder Reduzierungen werden bei der Feststellung der persönlichen Eignung grundsätzlich nicht zum Nachteil gewertet. Sensibilität für Geschlechterfragen werden vor allem in Hinblick auf Führungsfunktion mitberücksichtigt.

Bei Einstellungen und Beförderungen sind Bewerberinnen — bei gleicher Qualifikation wie ihre Mitbewerber— in allen Besoldungs-, Vergütungs- und Lohngruppen so zu berücksichtigen, dass eine vorhandene Überrepräsentation von Männern abgebaut wird. Um den Frauenanteil in gerade höherbewerteten Stellen zu erhöhen, motivieren und unterstützen Vorgesetzte in der Stadtverwaltung die Frauen. Dazu braucht es selbstverständlich auch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen zur Übernahme jener Führungspositionen, bei denen die Frauen unterrepräsentiert sind. Jede Frau weiß, wie schwer es sein kann Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Eine Vollzeitstelle ist da für viele gar nicht denkbar. Die Stadt Emmendingen setzt hier ebenfalls an und bietet die Teilbarkeit von Vollzeitstellen auch für Führungspositionen unter dem Slogan „Führen im Tandem“.

Höherwertige Tätigkeiten stehen auch Teilzeitkräften und Mitarbeiterinnen mit hohem Zeitanteil an mobilem Arbeiten offen. Im Rahmen von Mitarbeitenden-Gesprächen möchte am entsprechende Fort- und Weiterbildungsbemühungen fördern und unterstützen.

Wie wichtig manchmal ein mobiles Arbeiten, Sonderurlaub oder gar ein Sabbatjahr sein kann, ist heutzutage im Bewusstsein. Den Horizon erweitern, über den Tellerrand schauen, neue Inspirationen schöpfen. Auch das wird in der Stadtverwaltung gefördert. „Wichtig ist uns auch, den Familien eine funktionierende Kinderbetreuung anzubieten“, so Schlatterer.

Und ja, auch das weiß man schlechthin, aber umgesetzt wird es wenig. Zur Vermeidung der „Teilzeitfalle“ gibt es die Aufstockung der Arbeitszeit auf Vollzeit, was im Rahmen der zur Verfügung stehenden Planstellen auf Wunsch der Beschäftigten gewährt werden soll. Dazu werden künftig Informationen zum Thema „Rente“ bereitgestellt werden.

Formuliert in dem Plan ist übrigens auch die Geschlechtergerechte Öffentlichkeitsarbeit. Hierbei soll die Pressestelle bei allen Veröffentlichungen der Stadt auf eine geschlechtergerechte Formulierung achten.

Dieser Chancengleichheitsplan gilt für die gesamte Stadtverwaltung, ebenso für die Eigenbetriebe. Sehr viele Dinge aus dem vorgelegten Plan, setzt die Verwaltung bereits um. Und schon vor dem Chancengleichheitsgesetz gab es einen Frauenförderplan als Dienstvereinbarung.

Text/Bild: Redaktion RiB

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