Bei meinem heutigen Interview treffe ich auf den „Erlebnisgestalter“ Leif Mutschler. Nun, was aber stellt man sich unter einem Erlebnisgestalter vor? 

Diese Frage konnte mir ganz schnell präzise und ausführlich beantwortet werden.„Seit 1. Mai 2024 bin ich Erlebnisgestalter, ich kreiere positive Erlebnisse und ich bin ein „Ermöglicher“.“

Das Wort „positiv“ werde ich im Gespräch noch ganz oft hören und so positiv wirkt auch Leif Mutschler auf seine Gegenüber.

Und genau beim Positiven setzt er mit seinem Job an, denn er schafft bei seinen Kunden Wahrnehmung. Eine Wahrnehmung, wie diese bei den Kunden und Lieferanten, bei ihren Kontakten rüberkommen. Das hat nichts mit Anzeigen, Werbung oder ähnlichem zu tun, nein, Leif Mutschler hält den Unternehmen sozusagen einen Spiegel vor, um bewusst zu machen, wie es mit Wertschätzung aussieht, wie bei Reklamationen umgegangen wird, wie positive Erlebnisse für Mitarbeiter und Kontakte geschaffen werden. Dabei erarbeitet er ganzheitliche Touch-Points mit den jeweiligen Teamleitern hinsichtlich Telefon- oder Emailkontakten, aber auch dahingehend, wie ein Kunde überhaupt wahrgenommen werden will. Wie wird das nun in der Praxis umgesetzt?

Leif Mutschler nennt mir einfache, augenscheinliche Beispiele, die wohl jeder schon einmal selbst erlebt hat: man betritt ein Geschäft und ein Grüppchen Mitarbeiter unterhält sich, man selbst seht überhaupt nicht im Fokus, wird nicht wahrgenommen, nicht beachtet, muss als Kunde sozusagen diese Plauderei unterbrechen, wenn man Hilfe benötigt. Und genau das stellt Leif Mutschler in Frage. „Wertschätzung gepaart mit einem Lächeln, wird oft weniger transportiert, wäre aber so einfach und so preiswert.“ Wenn ein Mensch vor einen im Geschäft steht, dann wird es Zeit, für diesen ein positives Erlebnis zu schaffen, „nicht nur positiv, sondern authentisch.“

Jahrzehntelange positive Ausstrahlung
Diese positive Betrachtungsweise ist für Leif Mutschler seit Jahrzehnten ein Wegbegleiter. Einst als damals jüngste Hoteldirektor Deutschlands, habe er frühzeitig die Bedeutung der Schaffung positiver Erlebnisse erkannt, um damit langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Diese Erfahrung lehrte ihn nicht nur die Wichtigkeit exzellenten Kundenservice und einer einladenden Atmosphäre, sondern auch, wie essenziell es ist, durch gezielte Erlebnisse und Serviceleistungen das Vertrauen und die Loyalität der Kunden zu gewinnen.

Auf Leif Mutschlers weiterem Lebensweg in seiner Zeit im Feinkostgeschäft Degusto gelang es ihm wiederum, das hochwertige Produktsortiment durch Storytelling emotional aufzuladen. Durch die Verknüpfung der Produkte mit ihrer Herkunft und den Geschichten ihrer Produzenten konnten er sich erfolgreich vom starken Preiswettbewerb abheben und eine einzigartige Marktpositionierung erreichen. Bei seiner letzten Station vor seiner Selbstständigkeit, bei der Zentgraf Gruppe konnte er schließlich sein Fachwissen und seine Erfahrungen in der Entwicklung und Implementierung von Kommunikationskonzepten für namhafte Unternehmen und Marken wie Naturenergie, Volksbank Breisgau Markgräflerland, Joos Gruppe und Häfele erfolgreich einsetzen.

Diese Projekte erforderten ein tiefgreifendes Verständnis der jeweiligen Branchen und Zielgruppen sowie die Fähigkeit, kreative und wirkungsvolle Strategien zu entwickeln, um die Kommunikationsziele effektiv zu erreichen. „In meiner Karriere habe ich gelernt, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, die Bedürfnisse und Emotionen der Kunden zu verstehen und durch gezielte Maßnahmen eine starke Verbindung zu schaffen. Mein umfassendes Know-how in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Eventmanagement, kombiniert mit meiner Leidenschaft für die Schaffung unvergesslicher Erlebnisse, bildet das Fundament für den Erfolg meines heutigen Unternehmens.“

Auf die Frage des Namens „Erlebnisgestalter“, weiß Leif Mutschler eine Antwort. „In den letzten 20 Jahren wurden mit meiner Person positive Erlebnisse verbunden, im beruflichen, wie im privaten Bereich bei Weinproben, beim Kochen mit Freuden oder beim SC.“ Und genau das war es dann diese Aussage, die viele seiner Freunde trafen, dass man mit Leif Mutschler positive Erlebnisse erleben kann und gerne Zeit mit ihm verbringt. Und so war der Name mit „der Erlebnisgestalter“ kreiert. Und dieser Name ist bei Leif Mutschler Programm. Aktuell betreut er einen Kunden, dessen Zielgruppe bis 2025 neu definiert werden soll. Dazu werde eine Strategie erarbeitet, Customer Journey, USP, Kundebindung und vieles mehr. „Eigentlich von der ersten Wahrnehmung bis zur Kundenbindung wird der Kunde frisch aufgestellt, das was wir erarbeiten, wird Schrittweise umgesetzt.“ Leif Mutschler sieht sich dabei sozusagen als Sparring-Partner, der viele Fragen stellt, in Workshops herausarbeitet, was es brauch und wo der Mehrwert für den Kunde liegt. „Die Kundenperspektive und die Kundenbrille fehlen oft und dafür muss das Bewusstsein im Unternehmen geschärft werden.“

Messe-Training – ein Muss für ein authentisches Auftreten

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist für den Erlebnisgestalter das Bewusstsein für Messen mit einem verbundenen Messetraining zu verstärken. Da fehle oft das tiefe Verständnis. Hand aufs Herz, das hat sicher auch schon einmal jeder erlebt: man geht auf eine Messe und an manchen Ständen steht Standpersonal, das sich langweilt, lieber mit dem Handy spielt und sich augenscheinlich ärgert, sich am Mesesstand die Beine in den Bauch stehen zu müssen. Die Chance, hier neue Kunden zu generieren, Geschäfte zu akquirieren, das Unternehmen in den Fokus zu stellen, verpufft dabei gerne mal.

Den Mittelstand im Visier
Leif Mutschler möchte Mittelstandskunden in der Region zwischen 100 und 120 Mitarbeitern ansprechen und bietet keine Konzepte aus der Schublade. Das gebe es gar nicht, denn jedes Unternehmen tickt anders, verfolgt andere Ziele, hat eine andere Authentizität und Leidenschaft. Auf jeden einzelnen Kunden zugeschnitten will Leif Mutschler seine Ideen vom Mehrwert für die Kunden vom Erlebnis, dem Kern und von der Geschichte zum Unternehmen anbieten. „Ich bin kein Unternehmensberater, sondern ein Ermöglicher“, schmunzelt er. Der Einzelhandel hat per se schon den Vorteil persönlich mit dem Kunden in Kontakt zu treten – auch das verpufft manchmal ungenutzt, aber es gibt viele Unternehmen, zu denen der Kunde erst einmal angelockt werden muss. Und genau hier, mit einem positiven Erlebnis im Einklang mit der Unternehmensphilosophie, werden die Unternehmen gestärkt aus der Zusammenarbeit mit dem Erlebnisgestalter hervorgehen. Sicher werden sich jetzt viele Unternehmen fragen, warum sie nicht früher den Blick von außen auf sich selbst, den Spiegel auf das Unternehmen, gewagt haben. Aber dafür ist es ja nie zu spät.

Leif Mutschler ganz privat…

Geld ist wichtig, steht aber nicht an erster Stelle.

Familie ist extrem wichtig und die Basis meines Schaffens und Lebens.

Erfolg ist wichtig und ein Motivationsgrund.

Meine Lebensphilosophie: genieße den Moment.

Hobbys: Ich bin Kulinarik-Fan und leidenschaftlicher Weinliebhaber und Genießer.

Mein Lieblingsessen: Jakobsmuscheln.

Buch: Ich lese nicht, ich bin Hörbuchfan und da höre ich aktuell: Jefferey Deaver „Der Rachejäger“.