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Nachrichten aus Oberrhein

Mit viel Herzblut und großem Einsatz

Weil am Rhein darf das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ dauerhaft führen / Feierstunde im Rathaus

Premiere: Weil am Rhein ist die erste Stadt Deutschlands, die das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ nun unbefristet führen darf. Bei einer Feierstunde am vergangenen Sonntag wurden im großen Sitzungssaal des Rathauses nicht nur die vielen erfolgreichen Projekte präsentiert und das Herzblut aller Beteiligten hervorgehoben, sondern auch eine entsprechende Vereinbarung über die unbefristete Zusammenarbeit im Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ unterzeichnet.

Besiegeln mit ihren Unterschriften die Entfristung: Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Christine Langen vom Verein „Kinderfreundliche Kommunen“. Eingerahmt werden sie bei der Unterzeichnung von der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Weil am Rhein, Michaela Rimkus (v.l.), sowie den beiden Sachverständigen Claudia Neumann und Ronja Posthoff.

Stadtverwaltung Weil am Rhein / Bähr

Ehe Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und die stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“, Christine Langen, die Kugelschreiber zückten und mit ihren Unterschriften die Entfristung rein formell besiegelten, wurde in Redebeiträgen und Präsentation von verschiedensten Seiten deutlich unterstrichen, warum Weil am Rhein diese Würdigung ohne Wenn und Aber verdient hat.

Die 3-Länder-Stadt hatte zuvor im Gemeinderat gemeinsam mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ und den beiden Sachverständigen Claudia Neumann (Berlin) und Ronja Posthoff (Freiburg) acht Standards verabschiedet, mit denen Weil am Rhein die Interessen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft verankert. Diese umfassen die Schwerpunkte Vorrang des Kinderwohls, Kinderfreundliche Rahmenbedingungen, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie Information. Sie knüpfen an die beiden Aktionspläne der Kommune an. „Aus den Standards wurden zudem Kriterien und Schwellenwerte entwickelt, die nicht unterschritten werden dürfen“, macht der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ deutlich.
 
Die 3-Länder-Stadt bekannte sich bereits vor zehn Jahren zur Teilnahme an dem Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ und wurde am 27. November 2014 als eine der ersten Städte in Deutschland erstmals mit dem Siegel ausgezeichnet. Am 5. November 2019 folgte die erneute Siegelvergabe.  Mit der unbefristeten Vergabe wird die Verpflichtung der Stadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechte nun verstetigt. Eine Überprüfung dieser Verpflichtung findet in einem Drei-Jahres-Rhythmus durch den von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragenen Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ statt.
 
„Wir beteiligen uns nunmehr seit zehn Jahren an diesem Programm. Seither hat sich viel verändert. Eines jedoch ist gleichgeblieben: Wir beziehen die jungen Menschen unserer Stadt noch immer intensiv in unsere kommunale Arbeit ein. Kinder und Jugendliche im Fokus zu behalten, ist ein laufender Prozess. Diesem stellen wir uns gerne, und freuen uns, das Siegel dauerhaft führen zu dürfen“, betonte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei der Feierstunde. „Für uns ist die Entfristung Ansporn und Verpflichtung zugleich.“

Weil am Rhein nehme als eine der Pilotkommunen und nun als erste Kommune, deren Siegel entfristet wurde, im Netzwerk der Kinderfreundlichen Kommunen eine besondere Stellung ein, ließ Christine Langen (Lörrach) wissen. „Wir sind sehr beeindruckt, wie Weil am Rhein in den vergangenen zehn Jahren die Umsetzung der Kinderrechte fortgeschrieben hat.“ Besonders lobend hervorzuheben sei der Verwaltungsleitfaden zur Kinder- und Jugendbeteiligung, der deren Grundsätze und Arbeitsschritte für Verwaltungsmitarbeitende und hat damit die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen strukturell und nachhaltig im Verwaltungshandeln verankere.

Lobend erwähnt wurden von allen Rednerinnen und Rednern immer wieder das große Engagement der Beteiligten und das enorme Herzblut, welches in die Kinder- und Jugendarbeit hineingesteckt wird. Dieses Lob darf sich allen voran Michaela Rimkus, die Kinder- und Jugendbeauftragte im Rathaus, ans Revers heften. Die städtische Mitarbeiterin lässt sich bei ihrem Einsatz für die jungen Menschen der Stadt nicht aufhalten. Auch nicht vom Corona-Virus.

Und so war es schon beeindruckend, welche Projekte im zweiten Aktionsplan trotz der schwierigen Begleitumstände auch in Zusammenarbeit mit den Schulen aus der Taufe gehoben und abgeschlossen wurden. Als Beispiele sind hier das viel beachtete Projekt Laufbus an der Rheinschule in Friedlingen zu nennen, die Fertigstellung des Kinderrechtewegs, ein Graffiti-Projekt zu Kinderrechten an der Gemeinschaftsschule, die Beteiligung von Grundschülerinnen und -schülern bei der Planung und Anschaffung eines Großspielgeräts auf dem Spielplatz Teichweg in Märkt oder der Einstieg in die Spielleitplanung.

„Wir sind beeindruckt von der Fülle an Maßnahmen, den ausgearbeiteten Standards, der großartigen Motivation und dem Einsatz auf allen Ebenen“, freuten sich die beiden Sachverständigen, die keinerlei Bedenken hatten, Weil am Rhein das Siegel dauerhaft zu verleihen. „Macht weiter so, schreitet mutig voran.“

Denn mit der Siegelentfristung ende die Reise der „Kinderfreundlichen Kommune“ nicht, sondern verpflichte sich die Stadt, die Standards in unterschiedlichen Schwerpunkten dauerhaft einzuhalten. „Dabei ist es ein Ziel, die Beteiligung und Ansprache von Mädchen und queeren Kindern und Jugendlichen verstärkt zu erreichen und weiterzuentwickeln, genauso wie die geplante Spielleitplanung, die als systematische Beteiligungsstrategie weiter ausgebaut werden soll. Weil am Rhein bleibt somit ein Vorbild für die gesamte Region.“

Umrahmt wurde die Feier, die Heide-Rose Brückner, Senior Consultant des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“, moderierte, von der Bläserklasse der Gemeinschaftsschule unter der Leitung von Dieter Steininger, der als langjähriger Konrektor der Gemeinschaftsschule mit der Bläserklasse Pionierarbeit geleistet hat und auch noch im Ruhestand aktiv ist, um mit den Kindern, die ja das Recht auf musikalische Bildung haben, die richtigen Töne zu treffen. Steininger lobte die Stadt für ihr Engagement zugunsten der musikalischen Grundausbildung.

Aktiv sind auch die beiden Brüder Jamie und Luke Waßmer aus Weil am Rhein, die mit ihren Songtexten, die im Familienkreis entstehen, immer wieder für Furore sorgen. Diesmal rapen sie eindrücklich über Weil am Rhein: „Wir kommen ganz groß raus – machen nun den nächsten Schritt. Ein Lied über unsre Stadt, Weil am Rhein – der nächste Hit“, reimen Sie und präsentierten als Überraschungsgäste ihren ganz persönlichen Liebesbeweis sehr zur Freude der Anwesenden auf Video. Hier der Link: www.youtube.com/watch?v=9BXOxQi8M3U.
 
Wolfgang Dietz sprach in seiner Rede unter anderem die Pionierarbeit der Kommune an: „Pioniere brauchen Mut, sie müssen neugierig sein, ein bislang unbekanntes Terrain zu erkunden und Wege ebnen. Das Ungewöhnliche zu denken und einen neuen Weg zu beschreiten, trieb uns an“. Pioniere seien erfolgreich, wenn sie durchhielten. „Das haben wir über einen sehr langen Zeitraum getan“, meinte er. Zwei neu gebaute Jugendzentren, eine in Südbaden einmalige überdachte Freiluftsportanlage, zwei neu gebaute Kindertagesstätten und ein besonders kinder- und jugendgerechter Park am Rhein stünden baulich als Neuerungen in dieser Zeit zu Buche.
 
Das Weil am Rhein weiterhin am Ball bleibe, daran hegte er keinerlei Zweifel: „„Kinder sind unsere Zukunft. Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen, bleibt unser beständiger und selbstgewählter Auftrag, damit sie gut gerüstet in die Zukunft gehen können. Diese Zukunft wird ihre Gegenwart sein. Kinderfreundliche Kommune heißt für uns deshalb auch eine zukunftsfähige Kommune zu sein.“

 

Quelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein

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