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Nachrichten aus Elztal

Der "Singende Weihnachtsbaum" in Waldkirch - einzigartige Attraktion die Jung und Alt begeistert

Im Interview mit Rolf Störr dem 1.Vorsitzenden Stadtfest Waldkirch e.V. und Hubert Bleyer

Als Symbol des Weihnachtsfestes steht der Tannenbaum zur Weihnachtszeit eigentlich in unseren Wohnzimmern, doch in der Vorweihnachtszeit begeistert ein außergewöhnliches Exemplar die Besucher in Waldkirch.

Er besteht aus einem über 10 Meter hohen Gerüst, das mit Tannenzweigen und Lichterketten geschmückt ist und hat die Form eines Weihnachtsbaumes. Auf 5 verschiedenen Ebenen des Gerüsts treten jeden Tag verschiedene Chöre auf, die mit ihren weihnachtlichen Liedern die Zuhörer erfreuen. Die Rede ist von „Der Singende Weihnachtsbaum „in Waldkirch.

Ursprünglich in Zürich erfunden und dort schon seit 1994 ein fester Programmpunkt in der Vorweihnachtszeit kam er 2022 zum ersten Mal in das beschauliche Städtchen- Waldkirch. Hier verwandelt er nun schon im Zweiten Jahr vom 8.-17.Dezember 2023 den Museumsplatz in eine Bühne für die verschiedensten Chöre aus der Region. Das deutsche Original des Zürcher „Singing Christmas Tree“ verleiht der Stadt ein neues Advents- und Weihnachtsgefühl. An zehn Tagen werden elf Chöre traditionelle Weihnachtlieder aber auch weihnachtliche Pop.-Jazz. und Gospellieder live präsentieren, so dass die Zuhörer immer wieder neue Stimmen und Melodien erleben.

Die Zuschauer können sich von der festlichen Stimmung anstecken lassen und mitsingen oder einfach nur lauschen Der Singende Weihnachtsbaum ist ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art und Symbol für die Gemeinschaft und die Freude an der Musik, die in Waldkirch gepflegt wird. Der Singende Weihnachtsbaum in Waldkirch ist ein Erlebnis für die ganze Familie, dass man nicht verpassen sollte!

Im Interview mit Rolf Störr dem 1.Vorsitzenden Stadtfest Waldkirch e.V.

Doch wie entstand diese Idee und wer steckt dahinter? Wir haben mit– Rolf Störr 1.Vorsitzenden Stadtfest Waldkirch e.V.und Hubert Bleyer gesprochen, der uns mehr über die Geschichte und die Herausforderungen dieses Projekts erzählt hat.

Wie ist Ihr Fazit nach dem 1. Singendem Weihnachtsbaum? Warum wagen Sie die zweite Auflage?

Rolf Störr: Wir hatten im Dezember 2022 einen Traumstart. Pünktlich zum Start rieselten Schneeflocken, wir erlebten eine herrliche Winterlandschaft inmitten der historischen StiftsKulisse. Der erste Singende Weihnachtsbaum mit zehn Chören und ihren Advents- und Weihnachtsliedern kamen sehr gut an. Der Stadtfest Waldkirch e.V. wurde mit Lob überschüttet. Das gab uns Auftrieb, trotz der immensen Arbeit und dem finanziellen Risiko, den Singenden Weihnachtsbaum auch dieses Jahr vom 8. bis 17. Dezember durchzuführen. 

Wie kamen Sie auf die Idee, den „Singing Christmas Tree“ aus Zürich nach Waldkirch zu holen? 

Rolf Störr: Im Jahre 2016 hat mich Hubert Bleyer bei einem Arbeitstreffen zur Vorbereitung der baden-württembergischen Heimattage in Waldkirch angesprochen, ob ich den „Singing Christmas Tree“ aus Zürich kenne. Ich kannte ihn nicht und ließ ihn mir beschreiben. Hubert Bleyer überzeugte mich mit dieser Idee. Gegen Ende des Jahres beschlossen wir, zusammen mit Ursula Querfurth, deren Herz für Waldkirch schlägt, den „Singing Christmas Tree“ in Zürich zu besuchen, um das Beschriebene live zu erleben. Seit ich den Singing Christmas Tree mit eigenen Augen gesehen und gehört hatte, war ich begeistert, angefressen und motiviert, so etwas auch für Waldkirch umzusetzen. Ab diesem Zeitpunkt hat mich das Projekt nicht mehr in Ruhe gelassen.

Hubert Bleyer: So erging es auch mir, als ich zum ersten Male den „Singing Christmas Tree“ in Zürich gesehen habe. Es ist auch schon längere Zeit her, als ich mit meiner Familie unseren Sohn in Rapperswil am Zürichsee besuchte. Er führte uns auch nach Zürich, wo wir dem „Singing Christmas Tree“ einen Besuch abstatteten. Ab da ließ mich der Gedanke nicht los, dass könnte etwas für Waldkirch sein. Waldkirch ist zwar als Orgelstadt weltweit bekannt, aber an Weihnachten fehlt etwas. Solch ein Singender Weihnachtsbaum mit der ausstrahlenden, magischen Anziehungskraft könnte zu Waldkirch passen.

Welche Ausstrahlung und Geschichte hat der Singing Christmas Tree in Zürich? Warum durfte Waldkirch das deutsche Original haben?

Rolf Störr: Wie wir inzwischen wissen, hat unser Vorbild in Zürich eine Riesenausstrahlung und erzielt eine große Medienwirkung. Der Singing Christmas Tree hat klein angefangen und wurde vom Gründer André Kofmehl zu dem beliebten Weihnachtstreffpunkt in der Weltstadt am Zürichsee entwickelt. Dieses Jahr werden Kofmehl und sein Team das 25-jährige Bestehen feiern können und wir wurden sogar mit einem Schulchor eingeladen.  Besonders stolz sind wir, dass wir das deutsche Original des „Singing Christmas Tree“ in Waldkirch sein dürfen. Denn zum ersten Male hat es der Gründer André Kofmehl erlaubt, dass sein Singing Christmas Tree die Schweizer Landesgrenze verlassen darf. Schon viele Anfragen hat er abgewiesen, doch das Konzept in Waldkirch hat ihn überzeugt. In den zwei Jahren seit der ersten Kontaktaufnahme ist eine sehr gute Partnerschaft entstanden, in der uns der Mentor immer wieder mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Deswegen will ich mit meinem Team André Kofmehl unseren herzlichen Dank aussprechen.

Schulchor in Zürich auf Sing.Christmas Tree

Hubert Bleyer

Der Singende Weihnachtsbaum geht in Waldkirch in die zweite Runde, gibt es in diesem Jahr Veränderungen oder Neues?

Rolf Störr: Auf der einen Seite ist der Wiedererkennungswert und Abläufe ein wichtiger Bestandteil einer Veranstaltung. Auf der anderen Seite muss es auch etwas Neues geben, was Besucher vom letzten Jahr animiert, den Singenden Weihnachtsbaum erneut zu besuchen. Es wird bekannte und neue Chöre geben, der Weihnachtsmarkt wurde vergrößert und durch interessante Angebote ergänzt, wie z. B. die Herstellung von mundgeblasenen Weihnachtskugeln durch die Dorotheenhütte in Wolfach oder die Weihnachtswerkstatt des Elztalmuseum für Kinder. Für uns ist es wichtig, dass das Museum, bekannt durch seine Dreh- und Jahrmarktorgeln, aktiv einbezogen wird und sich dadurch zeigen kann.

Hubert Bleyer: Mit Gerlinde Kretschmann ist es gelungen, eine prominente Schirmherrin und Fürsprecherin für den Singenden Weihnachtsbaum zu gewinnen. Die Ehefrau des Ministerpräsidenten hat als Vorsitzende der Stiftung „Singen mit Kindern“ gerne die Schirmherrschaft übernommen und wird sogar zur Eröffnung nach Waldkirch kommen.

Was erwartet die Besucher in diesem Jahr? Verraten Sie uns schon, auf welche Chöre sich die Besucher freuen können? 

Rolf Störr: Jeder Chor hat seinen eigenen Charakter, unterschiedlichste Weihnachtslieder und Interpretationen. Wie so oft in der Musik, ist Musik Geschmacksache, insofern sind alle Chöre zu empfehlen. Etwas außergewöhnliches ist sicherlich der Chor aus Zürich mit ca. 60 Sängerinnen und Sänger und der Chor „Singende Hände“ – ein Gehörlosenchor, bei dem Hörende und Nichthörende gemeinsam singen. 

Hubert Bleyer: Besonders freuen wir uns auf den Kinderchor aus unserer elsässischen Partnerstadt Sélestat. Durch die freundschaftliche Verbundenheit und der Idee von Schlettstadts Bürgermeister Marcel Bauer wird ein gemeinsamer Chor des Kindergemeinderats und den Schlettstadter Sterickle erstmals beim Singenden Weihnachtsbaum auftreten. Nach welchen Kriterien werden die Chöre ausgesucht?

Rolf Störr: Bisher haben wir Chöre nach bestimmten Kriterien aus der Region ausgewählt. Die Größe des Chors spielt so eine Rolle. Für die Chöre ist es eine Herausforderung, über mehrere Ebenen zu singen. Um Volumen und dem Baum Ausdruck zu verleihen, bedarf es einer Mindestgröße des Chores. Die Auswahl und Darbietung der Stücke ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.

Welcher technische Aufwand steckt dahinter?

Rolf Störr: Der organisatorische und technische Aufwand ist äußerst herausfordernd. Seit mehr als einem halben Jahr sind wir mit der Planung beschäftigt. Eine Woche vorher wird mit dem Aufbau begonnen. Die Holzhütten werden angeliefert. Eine vom TÜV geprüfte, herausragende technische Konstruktion der Firma Tecstage aus Freiburg, die diesen über 10 Meter hohen und 20 Tonnen schweren Baum über vier Tage als Bühne aufbaut, bildet das technische Gerüst. Dazu benötigt es viel Geschick, schweres Gerät und viele Helfer. Dann folgt die Audio-Technik. Lautsprecher, Mikrofone und Lichter werden von der Firma b&hp Weißhaar aus Emmendingen aufgebaut und ausgesteuert werden, damit der Singende Weihnachtsbaum und die auftretenden Chöre mit perfektem Sound in Szene gesetzt werden. Auch da werden wir von den Fachleuten unterstützt.

Wie finanziert sich das Event?

Rolf Störr: Der zehntägige Singende Weihnachtsbaum finanziert sich durch einen vom Gemeinderat beschlossenen Zuschuss der Stadt Waldkirch. Hinzu kommen Firmen, die das Event und die Vereine unterstützen und durch die vielen Helfer des Stadtfest Waldkirch e.V., die ehrenamtlich tätig sind. Ein Großteil muss jedoch durch den Verkauf von Essen und Getränken erwirtschaftet werden, um zur Finanzierung beizutragen. Bis der Singende  Weihnachtsbaum erstrahlt und zum Klingen erbracht wird, müssen vom Verein für Licht, Ton und die ganze Technik mit Gerüst, für Dekorationsmittel und anderes mehr über 80.000 € aufgebracht werden. Deshalb ist der Stadtfest e.V. für jede Spende und Unterstützung dankbar.

Wer steckt hinter der Veranstaltung, wer ist der Träger? Warum engagieren sich die Vereine?

Rolf Störr: Der Stadtfest Waldkirch e. V. mit seinen 14 Vereinen ist neben dem noch neuen Singenden Weihnachtsbaum bisher Ansprechpartner und Organisator des Stadtfests in Waldkirch. Wir wollen damit den Vereinen die Möglichkeit geben, Einnahmen zu generieren, um damit notwendige Vereinsanschaffungen zu tätigen, die Jugend bei Wettkämpfen zu unterstützen oder die Möglichkeit, in die Ausbildung der Mitglieder zu investieren. Die Vielfalt der Vereine ist groß, sie kommen Sport, Kultur, Musik und Wohlfahrtspflege. Der Singende Weihnachtsbaum verbindet, bringt Freude, in dieser von schlechten Nachrichten geprägten Zeit. Das Advents- und Weihnachtsliedersingen weckt Kindheitserinnerungen und versetzt die Besucher und Besucherinnen in eine festliche Weihnachtsstimmung.

Elztalmuseum

Wie wichtig ist das Event “Singender Weihnachtsbaum“ für die Stadt Waldkirch? 

Rolf Störr: Mit dem Singenden Weihnachtsbaum ist der Stadtfest Waldkirch e. V. unter dem Motto angetreten, raus aus der Pandemie – eine große Chance für Waldkirch. Wir wollen über eine kulturelle Veranstaltung des Advents- und Weihnachtsliedersingens zur Belebung von Waldkirch mit seiner Innenstadt und zur Stärkung des Handels beitragen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Veranstaltung sehr wichtig für die Stadt Waldkirch und seine Bürgerinnen und Bürger ist. 

Hubert Bleyer: Wir wollen einen Impuls geben. Waldkirch soll sich zur Weihnachtsstadt entwickeln. Der Singende Weihnachtsbaum soll zu einer Marke werden, weshalb Besucher aus nah und fern in der Weihnachtszeit die Kandel- und Orgelstadt besuchen. Die Veranstaltung ist eine Chance, sie soll den Einzelhandel, die Gastronomie und den Tourismus stärken und fördern. Die Buchholzer Winzer werden eingebunden genauso wie die Gastronomie oder das Elztalmuseum. Weitere Ideen sind vorhanden. 

Rolf Störr: Lassen Sie sich von der weihnachtlichen Atmosphäre und dem Singenden Weihnachtsbaum überzeugen. Tauchen Sie in die Welt des Advents- und Weihnachtsliedersingens ein und besuchen Sie den Weihnachtsmarkt, sehr gut mit den halbstündlich verkehrenden Zügen der S2-Linie von Freiburg oder Elzach kommend. Herzlich willkommen in der Weihnachtsstadt Waldkirch und seinem Singenden Weihnachtsbaum!

Wir heißen alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen zum Singender Weihnachtsbaum vom 8.12. bis 17.12.2023 auf dem Museumsplatz in Waldkirch.

Immer aktualisierte Informationen finden Sie unter www.singender-weihnachtsbaum.de 

Daniela Hiebel im Gespräch mit Rolf Störr dem 1.Vorsitzenden Stadtfest Waldkirch e.V. und Hubert Bleyer / Bilder: Hubert Bleyer u. Stadtfest Waldkirch e.V.

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