Die Breisgau-Metropole Freiburg ist gerade jetzt eine Reise wert
Der eine sucht die Flucht von der fünften Jahreszeit, der andere hat gerade jetzt Zeit und wieder ein anderer möchte bewusst außerhalb der Hochsaison einen Städte-Tripp machen. Und genau das ist auch ein perfekter Ansatz, um die im Südwesten Deutschlands gelegene Universitätsstadt Freiburg im Breisgau zu besuchen. Entspannung, Aktivität, Genuss, Natur, Architektur, Kunst und Kultur reichen sich hier die Hand. Hier im sonnigen Süden ist es kein Problem, sich wohlzufühlen, neue Kraft zu tanken und Energien aufzuladen.
Um abzuschalten vom Stress, sich vielleicht etwas Wellness zu gönnen, kulturell unterwegs zu sein oder einfach nur um in das besondere Flair dieser facettenreichen Stadt einzutauchen, reichen ein paar Tage aus. Ob man mit der Bahn oder mit dem Auto anreist, ist egal, in Freiburg selbst lockt ein gut ausgebautes Straßenbahn- und Busnetz. Und am besten übernachtet man inmitten der Stadt und zwar direkt am Münsterplatz im „Oberkirch“ oder „Rappen“, denn hier ist sicherlich der Dreh- und Angelpunkt dieser historischen Stadt. Nachdem das Geschlecht der Zähringer im Jahre 1091 auf dem Schlossberg eine Burg gebaut hatte, begann die Freiburger Stadtgeschichte mit der Marktgründungsurkunde durch Konrad und Herzog Bertold III im Jahre 1120. Gut sichtbar für jeden Besucher ist das 116 Meter hohe Freiburger Münster und dem „schönsten Turm der Christenheit“, wie es heißt. Wer seinen Blick so Richtung Kirchturm neigt, muss allerdings aufpassen, dass er nicht in eines der vielen Freiburger Bächle tritt. Die flach gepflasterten Rinnen versorgten im 12. Jahrhundert, die Menschen mit Trink- Brauch- und Löschwasser und sorgen heute für das besondere Flair. Übrigens gibt es in Freiburg sogar den Job des „Bächleputzers“.
Auch ein kleiner Abstecher zu Freiburgs Hausberg ist eine grandiose Idee. Der Schauinsland mit seinen 1.284 Metern liegt direkt vor Freiburgs Haustür und mit der Schauinslandbahn bewältigt man auf 3.600 m Länge einen Höhenunterschied von 746 m. Der Blick aus der Gondel reicht über die Rheinebene, den Kaiserstuhl bis in die Vogesen. Hier kann man dann wandern, in der Sonne sitzen, den Panoramablick genießen und dem Himmel ein Stück näher sein. Zurück zum Münsterplatz, der hier täglich, außer sonntags, einen tollen Münstermarkt mit wundervollen Köstlichkeiten, regionalen Produkten und heimischen Spezialitäten der Landwirte bietet. Auch das Freiburger Münster zählt zu den „must haves“ der Sehenswürdigkeiten, ganz gleich, ob man sich von den bunten Glasfenstern, die einst die Zünfte gestiftet haben faszinieren lässt, von den Wasserspeiern oder man den Weg nach oben zum Turm wagt. Und genau hier am Münsterplatz, ist Toni Schlegel, Inhaber der Schlegel Gastronomie GmbH und bekannt für seine innovativen Ideen in der Freiburger Gastro-Szene, mein richtiger Ansprechpartner. Seine Betriebe liegen allesamt zentral in Freiburg und hier kann man wie gesagt auch bestens übernachten.
Schauinslandbahn: Copyright Wolfgang Seeger/Schauinslandbahn
Was bedeutet es für Sie, in Freiburg mit Ihren Betrieben solch eine Vielfalt anzubieten.
Toni Schlegel: „Wir wollen mit unseren Betrieben, die badische Gastronomie pflegen und weiterentwickeln. Von badischen Tapas in Webers Weinstube über Deftiges im Deutschen Haus und im Ganter Brauereiausschank bis zu Gourmet-Menüs im Hotel Rappen, im Hotel Oberkirch und im Greiffenegg-Schlössle bieten wir klassische bis moderne regionale Küche für jeden Geschmack und Geldbeutel.“
Ihre Unternehmensphilosophie. Wie wichtig erachten Sie Hotellerie und Gastronomie in der Breisgau-Metropole in Zukunft - trotz Facharbeitermangel?
Toni Schlegel: „Eine Tourismusstadt lebt von ihren Sehenswürdigkeiten, ihrem Flair, attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und besonders von ihrer Hotellerie und Gastronomie, die das Erleben der Stadt prägen. Wir wollen mit unseren Betrieben dazu beitragen, dass Freiburg bei Touristen und Einheimischen attraktiv ist und bleibt. Die Gastronomie wird sich immer weiterentwickeln und verändern, aber eines bleibt: Unsere Traditionsbetriebe rund um den Münsterplatz arbeiten auf höchstem Qualitätsniveau und werden auch in Zukunft eine Frische-Küche mit regionalen Produkten und Lieferanten anbieten. Und wir wollen weiterhin jeden Tag unsere Gäste begeistern!“
Was empfehlen Sie den Reisenden unbedingt zu essen?
Toni Schlegel: „Mein Lieblingsgericht ist der Hirschrücken mit Kirsch-Pfeffer-Sauce, Rosenkohlpüree, Preiselbeer-Birne und Kartoffel-Speck-Rolle im „RAPPEN“.
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Die Ganter-Brauerei
Im Jahr 2015 blickte die Familienbrauerei GANTER auf 150 Jahre traditionelle handwerkliche Braukunst zurück. Sie ist gleichzeitig eine der modernsten mittelständischen Brauereien Deutschlands und sie sitzt in Freiburg. Bei jedem Kurz-Tripp in der Breisgau-Metropole sollte man eines der verschiedenen Ganter-Spezialitäten probieren. Urtrunk, Dreisamhopfen, Helles Lager, Wodan, Badisch Hell – da ist für jeden Geschmack was dabei. Übrigens auch im Ganter-Brauereiausschank am Münsterplatz kann man sich eins zapfen lassen. Mein persönlicher Tipp übrigens das „Freiburger Pilsner“ frisch-herb und direkt aus dem Herzen der Stadt. Untergärig gebraut, mit 11,6 Prozent Stammwürze und einem Alkoholgehalt von 4,8 Prozent ist das Freiburger Pilsner für mich persönlich der Inbegriff von Genuss. Gibt es übrigens auch als Radler und beide Versionen alkoholfrei. Und noch etwas bietet sich in der Brauerei an und ist ein echter Tipp: die Brau-Erlebnis-Eventführungen. Und dann frage ich auch gleich bei Geschäftsführer Detlef Frankenberger nach, warum man seiner Meinung nach GANTER Bier trinken „muss“, wenn man in Freiburg ist.
Detlef Frankenberger: „GANTER ist das Bier von hier. Durch den Konsum von GANTER Bier unterstützt man nicht nur eine lokale Brauerei, sondern stärkt damit auch die regionale Wirtschaft nachhaltig. Wir verwenden eigenes Brunnenwasser und ausschließlich Hopfen und Malz aus regionalem Anbau. Nachhaltiger kann Genuss nicht sein: Ein Bier aus dem Herzen der Green City Freiburg. GANTER kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis 1865 reicht. Ein Schluck Ganter Bier ist daher nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Verbindung zu den traditionsreichen Wurzeln der Stadt. GANTER bietet eine breite Palette von Biersorten an, die für alle Geschmacksrichtungen etwas zu bieten hat.
Brauerei Ganter Kesselbar
Ganterbrauerei
Betty BBQ
Schillern und bunt ein anderes Thema: eine der neun offiziellen JubiläumsbotschafterInnen der Stadt Freiburg zum 900-jährigen Stadtjubiläum 2020 ist Betty BBQ. Sie steht für eine bunte und vielfältige Heimat, sie ist die prominenteste Drag Queen Süddeutschlands, Veranstalterin von City- und Kneipentouren und dabei sicherlich Freiburgs lebendige Sehenswürdigkeit. Wer bei seinem Städte-Tripp etwas näher in die Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten der Stadt eintauchen will, ist hier gut aufgehoben. Betty BBQ selbst schlägt als Tipp "Hallöchen, Hallöchen Freiburg", vor, diese Tour führt sie selbst und eins ist sicher: die Unterhaltung ist famos.
Betty BBQ sagt mir: „Als Schwarzwald Drag Queen und Botschafterin für ein buntes Freiburg verkörpere ich die kreative und vielfältige Seite der Stadt. Meine Präsenz spiegelt die Offenheit und Toleranz wider, die Freiburg ausmachen. Ich setze mich aktiv dafür ein, Vorurteile abzubauen und eine bunte, lebendige Heimat zu fördern. Meine Auftritte und Engagement tragen dazu bei, kulturelle Vielfalt und Akzeptanz sichtbar zu machen und Freiburg als weltoffene und einladende Stadt zu repräsentieren.“ Dabei ist ihre Lebensphilosophie „Heimat ist nicht nur schwarz und weiß“. Für sie bedeutet das, dass man die Vielfalt des Lebens und der Menschen feiern sollte, dass man offen für neue Erfahrungen und Perspektiven ist und dass Beste zu tun, um eine inklusive und harmonische Gesellschaft zu schaffen, in der jeder willkommen ist.“
Die „Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe“ (FWTM) ist eine städtische Gesellschaft mit einem breit gefächerten, in Deutschland einzigartigem Aufgabenbereich.
Wirtschaft und Tourismus werden nachhaltig nach vorne gebracht, Veranstaltungen und Erlebnisse für Bürger und Gäste gleichermaßen initiiert und realisiert. Ich frage bei Hanna Böhme, Geschäftsführerin der FWTM nach.
Was ist denn so im Februar/März außer Fasnacht in Freiburg geboten?
Hanna Böhme: „Noch bis März findet bereits zum 20. Mal die Mundologia im Konzerthaus Freiburg statt, außerdem wird vom 21. bis 25. Februar 2024 die Tanzplattform Deutschland - Deutschlands wichtigstes Festival für zeitgenössischen Tanz im Theater Freiburg veranstaltet. Auch Stadtführungen, beispielsweise zum Freiburger Münster, eine Schauspielführung oder kulinarische Tour, sind tolle Aktivitätsmöglichkeiten. In der Messe Freiburg finden vom 08. bis 10. März 2024 die drei Messen Baby&Kind, Rauch&Glut sowie die Südbadische Gebrauchtwagen-Verkaufsschau statt. Es lohnt sich auch immer ein Blick in den Veranstaltungskalender der FWTM unter www.veranstaltungen.freiburg.de.“
Und warum sollte man gerade Freiburg besuchen?
Hanna Böhme: „Neben den (Abend-)Veranstaltungen besticht Freiburg immer durch die Möglichkeit der Aktivitäten in der Natur. Ob Spazierengehen, wandern oder Schneeerlebnisse, all das liegt in Freiburg ganz nah. Auch lohnt sich ein Spaziergang durch die Freiburger Altstadt mit den individuellen Geschäften, gemütlichen Cafés und Bars, Museen sowie badischen Wirtshäusern oder Restaurants mit Sterne-Niveau.“
Gerade jetzt lockt ein Musical ins Freiburger Theater
Wer sich am Abend in das Freiburger, kulturelle Leben stürzen möchte, der besucht am besten das Freiburger Theater. Dieses wurde am 8. Oktober 1910 eröffnet und lockt mit seinem imposanten Bau und einem interessanten Spielplan an. Das Theater Freiburg beherbergt die Sparten Musiktheater, Schauspiel, Konzert, Tanz und zudem das Junge Theater.
Mit rund 370 Beschäftigten werden auf vier Bühnen im Haus Eigenproduktionen, Koproduktionen und Gastspiele erarbeitet und gespielt. Rund um die Bühnen entsteht in jeder Spielzeit ein vielfältiges kulturelles Angebot. Dabei hat sich das Theater Freiburg international den Ruf eines der führenden Mehrspartenhäuser im deutschsprachigen Raum aufgebaut. Mit Antritt seiner Intendanz hat Peter Carp im Jahr 2017 die städtischen Bühnen zum „Weltempfänger“ erklärt und seine langjährige Förderung internationaler, im deutschsprachigen Raum größtenteils noch völlig unbekannter Regietalente intensiviert. Somit versteht sich das Theater Freiburg als Ort der künstlerischen Vielfalt und Diversität. Einfach mal schauen, was der Spielplan im Rahmen des Städte-Tripps zu bieten hat – ein Besuch ist allemal sehr empfehlenswert. Und gleich vorweg, im Februar/März gibt es mit dem Musical COMPANY im Freiburger Theater gleich eine Premiere – hier sind Musicals sowieso sehr selten, also ein weiterer Grund, sich Tickets zu sichern. Stephen Sondheims 1970 entstandenes Musical COMPANY ist ein Meisterwerk und Meilenstein des Genres. Hinter der funkelnden Komödienfassade von Sondheims vielschichtigen Kompositionen und Texten untersucht COMPANY mit jüdischem New Yorker Humor grundsätzliche Fragen unseres Zusammenlebens in Zweierbeziehungen, Cliquen und der Gesellschaft.
Jetzt etwas Entspannung im Bad und Gesundheitsresort
Wer nach so viel Kultur dringend etwas Wellness braucht, findet in der Breisgau-Metropole zahlreiche Idee. Mein Favorit hierbei ist das Keidel-Bad. Dieses erstklassige Thermalbad bietet eine Vielzahl von Entspannungsmöglichkeiten und Gesundheitsanwendungen, die auf den heilenden Eigenschaften des mineralhaltigen Thermalwassers basieren. Verschiedenen Becken und Whirlpools, darunter ein Strömungsbecken, ein Solebecken und ein großes Innenbecken, bieten Entspannung und Erholung pur und fördern dabei zudem die Durchblutung. Was mich hier so begeistert, sind die vielen verschiedenen Saunen. Auf rund 3.000 m² wird hier Wärme neu definiert und das in den neun unterschiedlich temperierten Saunen im Innen- wie Außenbereich oder im Türkischen Dampfbad.