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Nachrichten aus Region meets Business

„Jetzt ist Mut gefragt“

IHK Südlicher Oberrhein fordert Fonds für die Wirtschaft

Die jüngsten Verordnungen der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden bei vielen Mitgliedsbetrieben der IHK Südlicher Oberrhein enorme Folgen haben.

„Wir rechnen mit massiven Auswirkungen“, sorgt sich IHK-Präsident Dr. Steffen Auer. „In der Politik ist nun Mut gefragt, um weitere Soforthilfen schnell und unkompliziert auf den Weg zu bringen.“ Rund 80 Prozent der 67.000 Mitgliedsbetriebe der IHK Südlicher Oberrhein sind Kleinunternehmen, also Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Köpfen sowie Ein-Personen-Unternehmen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Salomon erklärt: „Diese Betriebe sind zuallererst von der Krise betroffen. Und da sie die Wirtschaft in unserer Region prägen, wird deren Betroffenheit am Ende erhebliche Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Leben am südlichen Oberrhein haben.“ Zwar gebe es mit der Neuregelung des Kurzarbeitergelds schon erste Unterstützung für die Betriebe, allerdings, erläutert Salomon: „Den vielen Ein-Personen-Unternehmen in unserem Kammerbezirk hilft das gar nichts. Und auch die Ausbildungsbetriebe müssen ihre Azubis weiter bezahlen.“

IHK-Präsident Auer mahnt: „Von der Politik muss nun mehr kommen. Die Liquidität in den Unternehmen nimmt von Tag zu Tag ab.“ Jetzt sei schnelles Handeln gefragt. „Wir fordern einen Fonds für kleine und mittelständische Unternehmen.“ Es brauche eine unbürokratische Entschädigung, branchenunabhängig, aber besonders für die Betriebe aus dem Einzelhandel, dem Hotel- und Gaststätten- sowie dem Veranstaltungsgewerbe, die von den jüngsten Maßnahmen der Landesregierung besonders betroffen sind. Auer: „Unsere Mitgliedsbetriebe brauchen in diesen Zeiten eine Perspektive.“ Die aktuellen Gesundheitsvorsorgemaßnahmen und Verhaltensregeln, ob Empfehlung oder Verordnung, führten zu erheblichen Schäden in der Wirtschaft. Auer: „Dafür muss es Ersatz geben. Und der kann nur durch den Staat erfolgen. Er muss die Wirtschaft aufrechterhalten.“ Nur den wenigsten Unternehmen am südlichen Oberrhein wäre mit einem Darlehen geholfen. „Diese müssen dann aber langfristig sein, mit 100 Prozent Bürgschaft und einer unbürokratischen Vergabe.“

Dass Flexibilität und unbürokratisches Handeln möglich sind, beweise die schnelle Einführung einer bundeseinheitlichen Pendlerkarte. „Nach unserer Kritik an dem Verfahren für grenzüberschreitende Berufspendler haben die Verantwortlichen zügig nachgebessert. Wie von uns gewünscht, reicht nun die Bestätigung des deutschen Arbeitgebers, ohne Unterschrift und Siegel von Stadt oder Gemeinde“, lobt Salomon die pragmatische Lösung.

Die IHK Südlicher Oberrhein unterstützt ihre Mitglieder jedoch nicht nur mit Appellen an die Politik, sondern mit ganz konkreten Hilfestellungen. Salomon: „Alle für die Betriebe wichtigen Informationen finden sich gebündelt auf unserer Homepage, dazu haben wir eine Hotline sowie eine spezielle E-Mail-Adresse für Fragen rund um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus eingerichtet.“ Über diese Kanäle erreichen die Unternehmen ein rund 20-köpfiges Beraterteam. „Die Verunsicherung bei unseren Mitgliedsbetrieben ist derzeit enorm, daher ist es uns besonders wichtig, aktuelle, verlässliche und verständliche Informationen bereitzustellen.“ Die Fragen, die das Team erreichen, sind dabei sehr unterschiedlich; der Schwerpunkt ändere sich täglich, erzählt der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Anfang der Woche betraf es die Pendler aus dem Elsass, dann ging es überwiegend um die Frage, wer schließen muss. Und letztendlich kommt immer wieder dieselbe Frage: Wer zahlt das alles?“

Die gebündelten Informationen für Unternehmen gibt es auf der Homepage der IHK Südlicher Oberrhein unter der Adresse www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/corona.

Das Beraterteam ist unter der Hotline 0761 3858-0 montags bis donnerstags von 8 bis 16:30 Uhr sowie freitags von 8 bis 16 Uhr erreichbar, außerdem über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. sowie den Chat über die IHK-Webseite.

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