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Nachrichten aus Region meets Business

Bilanz 2021

Kontinuität in herausfordernden Zeiten – Schwarzwaldmilch-Gruppe berichtet erneut über ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr

© Schwarzwaldmilch

• Gesamt-Umsatz steigt um 5,4 % auf 232,1 Mio. Euro

• Milchauszahlungspreis an die Genossenschaftsmitglieder im Jahr 2021 für konventionelle Milch bei über 41 Cent/kg brutto* sowie für Bio-Milch bei über 58 Cent/kg brutto*

• Starkes Markengeschäft: 7,5 % Umsatzsteigerung

• Stärkste Umsatztreiber: Markenlinien Bio-Heumilch (+8,8 %), LAC lactosefrei (+8,0 %), Schwarzwaldmilch (+4,4 %) und Bio (+4,2 %)

• Investitionen weiterhin auf hohem Niveau: 4,6 Mio. Euro

* konventioneller Durchschnittspreis von 41,12 Cent/kg brutto (inkl. Weidemilch/Milch ohne Gentechnik) sowie Bio-Durchschnittspreis von 58,30 Cent/kg brutto – bei 10,7 % MwSt., 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß

Heinz Kaiser (Geschäftsleitung Landwirtschaft/Produktion/Logistik), Andreas Schneider (Geschäftsführer), Markus Kaiser (Aufsichtsratsvorsitzender), Björn Beckmann (Geschäftsleitung Finanzen/Verwaltung)

© Schwarzwaldmilch

Die Schwarzwaldmilch-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr, mit den beiden Werken in Freiburg und Offenburg erstmalig einen Umsatz von über 230 Mio. Euro und hat den Rekordumsatz aus dem Jahr 2020 nochmals um mehr als fünf Prozent gesteigert. Die ertragsorientierte Wachstumsstrategie konnte damit fortgesetzt werden. Das Markengeschäft mit plus 7,5 Prozent sowie alle strategischen Geschäftsfelder sorgten für das umsatzstärkste Jahr seit Bestehen der Schwarzwaldmilch. Maßgeblich hierfür war das weiterhin dynamische Markenwachstum im Lebensmitteleinzelhandel. Die Schwarzwaldmilch ist nicht umsatz- bzw. absatzfokussiert, umso mehr ist diese positive Entwicklung qualitativ und wertschöpfungsorientiert getrieben. Der Auszahlungspreis für ihre genossenschaftlichen Milcherzeuger lag im Jahr 2021 mit 41,12 Cent/kg brutto** für konventionelle Milch und mit 58,30 Cent/kg brutto** für Bio-Milch über dem jeweiligen deutschen durchschnittlichen Milchauszahlungspreis. 

Andreas Schneider (Geschäftsführer), Markus Kaiser (Aufsichtsratsvorsitzender)

© Schwarzwaldmilch

Wertschöpfungskette Milch unter Druck

Das Jahr 2021 war für die Milchwirtschaft herausfordernd. Die erzeugte Milchmenge sank auf den tiefsten Stand seit 2014, gegen Ende des Jahres sind die Milchauszahlungspreise deutlich gestiegen, gleichzeitig war die gesamte Wertschöpfungskette Milch bereits im vergangenen Jahr mit Kostensteigerungen und zum Teil mit Lieferengpässen konfrontiert. Die durchschnittlichen Milchauszahlungspreise lagen im Jahr 2021 in Deutschland höher als noch im Vorjahr. „Das Wetter im vergangenen Jahr war im Vergleich zum Jahr 2020 für die Landwirtschaft im Südwesten etwas besser. Doch die Entwicklung bleibt die Gleiche und stellt uns Landwirte vor große Herausforderungen: Heiße und trockene Phasen nehmen zu, gleichzeitig kommt es zeitweise zu massiven Niederschlägen und Unwettern, wobei sich die Bedingungen selbst innerhalb einer eng eingegrenzten Region wie unserem Milcherfassungsgebiet stark unterscheiden können“, erklärt Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Nahrungsmittel im Allgemeinen sowie für Molkereiprodukte im Vergleich zum Jahr 2020 um mehr als drei Prozent gestiegen.

„Die Rahmenbedingungen waren bereits im vergangenen Jahr nicht einfach aber wir können aufgrund unseres robusten Geschäftsmodells mit dem starken Markengeschäft und den weiteren Wertschöpfungssegmenten auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. Dass bereits wenige Wochen später sicher geglaubte Marktmechanismen ins Wanken geraten und von Rahmenbedingungen eigentlich nicht mehr die Rede sein kann, stellt die Branche vor große Herausforderungen und teils auf den Kopf“, erklärt Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch. Die genossenschaftlichen Milcherzeuger:innen erhielten mit 41,12 Cent/kg brutto** auch im vergangenen Jahr einen – im deutschen Vergleich – überdurchschnittlichen Milchauszahlungspreis. Auch mit ihrem Bio-Milchauszahlungspreis von 58,30 Cent/kg brutto** lag die Molkerei über dem deutschen Durchschnitt. Die obersten Ziele der genossenschaftlichen Molkerei sind qualitativ hochwertigste Produkte für die Kund:innen sowie ein absolut wettbewerbsfähiger und damit fairer Milchauszahlungspreis für die Milcherzeuger:innen. Dieser sichert deren Existenz und zahlt auf den Erhalt der einzigartigen Schwarzwälder Kulturlandschaft ein.  

Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch

Markenlinien entwickeln sich im Jahr 2021 weiter positiv

Mit einem Absatzplus von 7,5 Prozent ist das Markensortiment der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Aktions- oder Niedrigpreise. Dies zeigt sich am deutlichsten darin, dass der Umsatz um 5,4 Prozent gestiegen ist, bei gleichzeitig leicht gesunkenem Absatz“, erklärt Schneider. Besonders positiv haben sich im Jahr 2021 die Produktlinie Bio Heumilch mit einem Plus von 8,8 Prozent sowie die Marke LAC lactosefrei mit einem Wachstum von 8,0 Prozent entwickelt. Auch die Bio-Linie und die Marke Schwarzwaldmilch sind weiterhin gewachsen – mit jeweils über 4,0 Prozent. Auch im vergangenen Jahr wurde das Schwarzwaldmilch-Sortiment fortlaufend optimiert und an die Kundenbedürfnisse angepasst. „Im Fokus standen dabei Milchprodukte mit funktionalem Mehrwert“, erklärt Schneider. „Beispielhaft sind hier folgende Neuprodukte zu nennen: Die komplett neue Produktlinie Schwarzwaldmilch Protein in den Kategorien Milch, Joghurt, Quark und To Go-Drinks sowie die Schwarzwaldmilch Barista Latte (UHT) zur Verwendung durch Endverbraucher und das HoReCa-Segment.“ Auch im Jahr 2021 konnte die Molkerei unter den Herstellermarken ihre nationale Marktführerschaft in den Segmenten der Bio-Trinkmilch und Weide-Trinkmilch sowie in der Kategorie Weiße Linie lactosefrei gekühlt, in den Kategorien Frischmilch, frische Sahne, Schmand und Speisequark*** festigen. „Unser Erfolg basiert auf  eindeutiger Herkunft, höchster Qualität, Natürlichkeit, Innovationsgeist und Transparenz“, betont Andreas Schneider. Schwarzwaldmilch hat auf der Basis einer vernetzten 360 Grad-Kommunikation die Sponsoringaktivitäten sowie Online- und Offline-Marketing im Sinne einer weiterhin starken Markenentwicklung zielführend kombiniert. Auch die Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature GmbH konnte mit den haferbasierten veganen Bio-Produkten der Marke Velike! die erfolgreiche Entwicklung des Vorjahres fortsetzen und den Umsatz im Jahr 2021 mehr als verdoppeln.

Produktionsstandort Offenburg:

Ertragsorientiert und wachsend Der Molkereistandort Offenburg wurde weiter ausgebaut hin zu einem wertschöpfungsorientierten Produktionsbetrieb für spezialisierte Ingredients. Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs Dairy- und NonDairy Ingredients entwickelte sich zum Vorjahr mit plus 8,5 Prozent weiter positiv. Der Umsatz der strategiekonformen, ertragsstarken Kernsegmente legte dabei um 12,8 Prozent zu.

Hohe Investitionen für eine starke Zukunft

Zur Absicherung des Fortbestandes und der Wettbewerbsfähigkeit beider Standorte setzte Schwarzwaldmilch erneut zahlreiche, strategische Erhaltungs- und Neuinvestitionen im Umfang von 4,6 Millionen Euro um. „Wir denken nicht nur an heute und morgen, sondern in Generationen und Enkelfähigkeit. Es sind nachhaltige Investitionen im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer Werke. Damit sichern wir langfristig das Einkommen unserer Milcherzeuger:innen sowie die Herstellung hochwertigster Produkte“, erklärt Schneider. 

Kostenexplosion im aktuellen Jahr

Nachdem die Kosten für Rohstoffe, Energie, Packmittel etc. bereits Ende des vergangenen Jahres im Zuge der pandemie-bedingten Verwerfungen stark gestiegen sind, hat der Krieg in der Ukraine zu einer massiven Verschärfung der Situation geführt. Lieferketten sind gestört und die Kosten zahlreicher Güter in ungekannte Höhen gestiegen. Im Mai ist die Inflationsrate auf fast 8 Prozent gestiegen. Auch die Milch- und Butterpreise haben es in den vergangenen Monaten wieder in die Schlagzeilen fast aller deutschen Medien geschafft. „Diese Entwicklungen haben auch auf Schwarzwaldmilch massive Auswirkungen, wir sprechen hier von Kostensteigerungen um 30, 50, 100 und teils 200 Prozent“, erklärt Schneider. Betroffen sind die Molkerei und die Milchhöfe. „Letztere sind konfrontiert mit deutlich gestiegenen Preisen für z.B. Diesel, Dünger und Futtermittel“, ergänzt Markus Kaiser. „Die dramatischen Verteuerungen gehen an die Substanz, wir als Molkerei müssen hier Lösungen anbieten“, so Kaiser. Seit Dezember 2021 hat Schwarzwaldmilch den Milchauszahlungspreis für konventionelle Milch von netto 36,0 Cent/kg auf netto 50,0 Cent/kg (ab Juli) sowie für Biomilch von netto 50,5 Cent/kg auf netto 60,0 Cent/kg (ab Juli) erhöht. „Das sind Erhöhungen um 39 bzw. 19 Prozent und bei einer Verteilung von 80 Prozent konventioneller zu 20 Prozent Biomilch eine Erhöhung von durchschnittlich 35 Prozent“, betont Schneider. „Diese massiven Milchauszahlungspreissteigerungen an unsere genossenschaftlichen Landwirte sind Voraussetzung für den Fortbestand der regionalen Milcherzeugung und damit für den zentralen Beitrag, den die Milchbäuerinnen und -bauern für den Erhalt der Schwarzwälder Kulturlandschaft leisten“, so Schneider weiter. Der Milchauszahlungspreis für die angelieferte Rohmilch ist der mit Abstand größte Aufwandsposten einer Molkerei. „Dementsprechend bedeutet die notwendige, massive Erhöhung der Milchauszahlungspreise – während gleichzeitig auch alle anderen Kosten steigen – eine große Anstrengung für Schwarzwaldmilch, die logischerweise, nachdem bereits alle Effizienz- und Kosteneinsparungspotenziale auf Seiten der Molkerei ausgeschöpft sind, in höheren Abgabepreisen Richtung Handel resultiert“, erläutert Schneider. „Die letztliche Preisgestaltungshoheit und Verkaufspreissetzung gegenüber dem Endverbraucher obliegt dann dem Lebensmittelhandel, dessen individuelle Margengestaltung den konkreten Verkaufspreis bestimmt“, ergänzt Schneider.

Neue Produktlinie und neue Sponsoringausrichtung

Bereits Ende vergangenen Jahres hat Schwarzwaldmilch das Projekt Käsemanufaktur abgebrochen. „Dies war bereits mit den damaligen Kenntnissen die richtige Entscheidung und mit dem Wissen von heute hat sich diese Entscheidung mehr als bestätigt“, erklärt Schneider. Darüber hinaus ist Schwarzwaldmilch ab Juli dieses Jahres nicht mehr Hauptsponsor des Sport-Club Freiburg. „Wir haben diese Partnerschaft auf einen nachhaltigen Zeitraum von sechs Jahren angelegt, sie hat zur positiven Entwicklung unserer Marke beigetragen und damit der Milchwirtschaft in der Region gedient“, so Schneider. „Wir sind nach wie vor Exklusivpartner dieses tollen Vereins und werden dieses Sponsoring sinnvoll und im Sinne der Markenstabilität ergänzen – hierzu informieren wir zeitnah“, ergänzt Schneider.

Das aktuelle Jahr wird geprägt bleiben von den Kostenentwicklungen, Verfügbarkeitsproblematiken und den Reaktionen des Marktes. Aufgrund der vielfältigen, nicht beherrschbaren Einflussfaktoren und der unsicheren Verfassung aller Rahmenbedingungen ist es laut Schneider derzeit nicht möglich eine fundierte Prognose für den Geschäftsverlauf und das Ergebnis des Jahres 2022 abzugeben. Wesentlich bleiben jedoch weiterhin neue, innovative Produkte. So wurde im Juni u.a. eine neue Produktlinie eingeführt. Sie nennt sich Milch + Hafer und startet mit einem Milch + Haferdrink (frisch), einem Milch + Haferdrink (haltbar) sowie einer Milch + Haferdrink Joghurtalternative. Es ist das erste Hybridprodukt dieser Art in Deutschland. Die Produkte vereinen die Vorteile beider Welten und sprechen damit insbesondere Flexitarier an. Die Milch stammt ausschließlich von den Schwarzwaldmilch-Bäuerinnen und -Bauern, der Hafer wird ausschließlich im Schwarzwald und den angrenzenden Regionen angebaut. Darüber hinaus wird auch das Sortiment der veganen Marke Velike! der Schwarzwaldmilch-Tochter Black Forest Nature GmbH sukzessive ausgebaut.

Text/Bilder: Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg Haslacher Straße

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