Heimbacher Saalfasnet ist lebendig
Die große Narrensitzung mit vielen Höhepunkten
Heimbach. Voll in Fahrt zeigten sich die zahlreichen Akteure der 66. Heimbacher Narrensitzung und begeisterten mit Tänzen, Büttenreden und Bühnenshows.
Der Elferratspräsident mit dem närrischen Nachwuchs
Pünktlich um 19:33 Uhr marschierten Elferrat und Waldteufel zusammen mit der Mädchengarde in die in den Farben der Heimbacher Fasnet geschmückte Anton-Götz-Halle ein. Elferratspräsident Steffen Brupbach, der wie immer souverän durch das Programm führte, konnte zu Beginn den Tanznachwuchs ankündigen. Stolz und voller Eifer tanzten sich die vierzehn Mädchen in die Herzen der Zuschauer und durften nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Die erste Bütt des Abends war dem Bürgermeister vorbehalten. Heinz-Rudolf Hagenacker wagte dabei einen Blick in die Welt und nach Heimbach. Er mahnte in humorigen Worten das Kerngeschäft der Kirche an und konnte sich kleine Spitzen in Richtung der benachbarten Kreisstadt nicht verkneifen .
Die „Mamas un´de´ Papa“ brachten als Gesangsquartett zwar die kleinen Unzulänglichkeiten der Männer im Haushalt auf den Punkt, konnten aber dennoch mit voller Überzeugung und zusammen mit dem ganzen Saal singen: „Das Leben ist schön“.
Die Mädchengarde der Heimbacher Fasnet in Aktion
Die Mainzer Marktfrau im Heimbacher Exil hatte frisches Gemüse, aber auch Spundekäs im Angebot und berichtete in Versformvon manch kauzigen Typen, denen sie auf dem Mainzer Wochenmarkt begegnet. Das Publikum war Zeuge beim vertrauten Gespräch des Elferratspräsidenten mit der kleinen Tochter, bei dem so mancher Fehltritt im Dorf ans Tageslicht kam. Pfarrer Herbert Rochlitz als Bänkelsänger nahm die Politik und die Gesellschaft ins Visier. Mit seinen perfekt und pointiert vorgetragenen Seitenhieben markierte er einen Höhepunkt des Abends. Bruno Trenkle, der 1. Vorsitzende des Sportvereins, bekannt für seinen trockenen Humor, bewies, dass man auch ohne einen Reim für beste Unterhaltung sorgen kann. Die beiden „Funkenmelinchen“ Melanie und Fabian offenbarten die Geheimnisse aus den Tagebüchern prominenter Heimbacher. Mit ihren Geschichten, vorgetragen auch in besonderer Gebärdensprache, gepaart mit einer guten Portion Slapstick, konnten sie den Saal zu Lachsalven hinreißen.
Immer wieder ein Genuss bei diesem Abend: das Männerballett der Waldteufel. Diesmal ganz zünftig in Dirndl und Lederhose und mit einer bekannten Polka im Repertoire erntete es wahre Beifallsstürme. Der Applaus galt dabei auch denTanztrainerinnen Sarah Friedrich und Tanja Bickel. Betont lässig ging es zu im „Postamt Heimbach“ mit den coolen Beamten Dennis und Max.
Wenn sie nicht gerade einen Schluck mit der Kundschaft zu sich nahmen, schwadronierten sie über so manche Investition in der Gemeinde und mussten sich mehrmals fragen: „Wer soll das bezahlen?“ Einfach köstlich! Den glanzvollen Schlusspunkt des Abends setzte das große Ballett. 31 !! Tänzerinnen und Tänzer brachten eine beeindruckende Choreografie auf die Bühne und läuteten damit das große Finale ein, zu dem sich alle Akteure noch einmal einfanden. Bleibt noch zu erwähnen: Das vierstündige Spektakel wurde musikalisch umrahmt durch einen glänzend aufgelegten Musikverein Heimbach mit seinem Kapellmeister Johannes Friedrich.